Wie Auszüge von Nachrichten der Veranstalter:innen der Demonstration am 16.01 belegen, planten Hardliner:innen für den 17.01 die Übernahme des Parlaments und die Absetzung des Bundespräsidenten.
Der 16.01.2021 sei nur eine Bewährungsprobe und man müsse sich für Größeres zusammensetzen, schreibt der Hauptorganisator Hannes Brejcha mit einem Organisator der Demonstrationen in der Steiermark.
Dieser trägt einen angeblichen Plan von "Hardlinern" in die Gruppe, welcher suggeriert mit einer (friedlichen) Demonstration alleine wäre es nicht getan. Auch konkretere Vorbereitung dafür finden sich in der Nachricht. Screenshots dafür liegen uns ebenfalls vor.
Mehrmals untermauerte die Person in Voicemails das Vorhaben, H.B seinerseits scheint allerdings unsicher, ob "genug Menschen dabei wären", spricht von "einer Generalprobe", man müsse schauen "wie weit die Bevölkerung ist".
Hintergründe: Wie uns vorliegende Screenshots von Telegramkonversationen belegen, bekam jede:r der bisherigen (auch teilweise amtsbekannte) Organisator:innen von den Behörden eine Absage für die Anzeige der Demonstrationen am 16.1.
So wurde auf Personen aus dem Umfeld zurückgegriffen und die Veranstaltung am Heldenplatz von einer bisher amtsunbekannten Q-Anon-Anhängerin angemeldet. Die zweite Kundgebung wurde vom Verein "Heimatpflege, Kultur und Friedensbewegung" aus Salzburg angemeldet.
Nach der Unterhaltung über mögliche Umsturzpläne zeigte sich die Gruppe um die Anmelderin und diese selbst schockiert ("Ich habe Kinder") und es kam zum Bruch mit Brejcha und Rutter, welche zu der Demonstration der Salzburger Gruppe am Maria-Theresienplatz ausweichen mussten.
Bei den beiden Kundgebungen wie auch beim Demozug um den Ring traten jedoch wie üblich Martin Rutter/Hannes Brejcha bzw. Jennifer Klauninger als Organisator:innen in den Vordergrund.
Festzuhalten ist, dass antidemokratische Tendenzen seit Wochen in den Gruppen öffentlich für tausende Menschen zu lesen sind und verbale Entgleisungen zunehmen. Worte die bei vielen Tatendrang hervorzurufen scheinen.
Bei der Demonstration waren mehrere Personen mit taktischen Schutzausrüstungen ausgestattet. Nicht nur passive Bewaffnungen wie Helme und Schutzwesten, sondern auch aktive Bewaffnungen waren klar zu erkennen. So wurden Messer, Pfefferspray und Handschellen mitgeführt.
Mehrere Personen trugen Tarnuniformen und Patches, die einen militärischen Hintergrund indizieren und zumindestens eine Affinität zu Schusswaffen nahe legen. Viele waren zusätzlich mit Quarz- und verstärkten Schlaghandschuhen ausgestattet.
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Gestern folgten etwa 200 Personen dem Aufruf des christlichen Fundamentalisten Alexander Tschugguel und versammelten sich am Ballhausplatz unter dem Motto "Demonstration für die Freiheit".
Unter den Teilnehmer:innen befanden sich Verschwörungsideolog:innen sowie rechtsextreme "Identitäre".
In seiner Rede äußerte sich Tschugguel gegen den Verhetzungsparagraph sowie gegen das "Hass-Im-Netz-Gesetz". Er warnte davor, dass Kurz eine Diktatur herbeiführen würde.
Die Demonstration am 16.01.2021 in #Wien wurde von einem Zusammenschluss vorwiegend rechtsextremer Gruppierungen organisiert. In diesem Thread wollen wir sowohl auf die Organisator:innen, als auch die an den Demonstrationen beteiligten Initiativen näher eingehen. #w161#w1601
Seit Wochen organisiert der Rechtsextremist und ehemalige Landtagsabgeordnete Martin Rutter verschwörungsideologische Demonstrationen. So auch dieses Wochenende. Er ist eine zentrale Figur der Szene und verdient seinen Unterhalt mutmaßlich mit Spenden.
Neben ihm stützte sich die Organisation auf die Hilfe des Busunternehmers und Gründers der Initiative #honkforhope, Alexander Ehrlich. Dieser weist keinen parteipolitischen Hintergrund auf, einen möglichen Antrieb durch die Einnahmen durch seine Busvermittlung dementiert er.
Am 16.01.2021 fand in #Wien die bisher größte verschwörungsideologische Demonstration statt. In einer zeitlichen Chronologie wollen wir versuchen sowohl den Verlauf der Demonstration, als auch das einsatztaktische Verhalten der Polizei zu rekonstruieren. #w161#w1601
Nachdem es bei den Verschwörungsideolog:innen interne Streitereien wegen Umsturzplänen gab, teilte sich das Geschehen auf mehrere Kundgebungen auf, diese fusionierten schnell zu einem gemeinsamen Demonstrationszug, der ein Mal um die Ringsstraße zog.
Der zentrale Schauplatz war der Maria-Theresien-Platz. Hier versammelte sich ab 11 Uhr ein Großteil der Demonstrant:innen. Parallel fand am ursprünglichen Kundgebungsort am Heldenplatz zwar auch eine Kundgebung statt, hier nahmen jedoch nur einige hundert Menschen teil.
Die Wiener Polizei steht zurzeit stark in der Kritik: Sie sei am am 16.01. in #Wien Verwaltungsübertretungen von Gegendemonstrant:innen mit unverhältnismäßiger Gewalt begegnet, während im Vergleich Verwaltungsübertretungen der Verschwörungsideolog:innen ungeahndet blieben. #w161
Die verschwörungsideologische Demonstration wurde mehrfach durch antifaschistische Blockaden zum Stillstand gebracht. Die Blockaden wurden mit großem Einsatz polizeilicher Gewalt geräumt.
Ca. 200 Beamt:innen und eine Hundestaffel waren sofort vor Ort, um etwaige Blockadeversuche auf der Ringstraße auf der Höhe des Stadtparks zu unterbinden. Eine Blockade wurde von Polizist:innen eingekesselt und die Gegendemonstrant:innen ohne ersichtlichen Grund zusammengedrängt
Bei der verschwörungsideologischen Demonstration in #Wien am 16.01.2021 nahmen zahlreiche Rechtsextreme und amtsbekannte Neonazis teil. Diese machten zwar nicht die Mehrheit aus, jedoch war ein großer Teil der rechtsextremen Szene Wiens anwesend. #w161
Eine große Gruppe Neonazis sammelte sich hinter dem Transparent der "Corona-Querfront". Hier befanden sich neben Gottfried Küssel weitere Neonazis aus der ehemaligen "VAPO" ("Volkstreue außerparlamentarische Opposition") sowie der "ANR" ("Aktion neue Rechte").
Auch die Neonazi-Kampfsportgruppe "Noricum" war mit mehreren Personen vertreten. Diese Gruppe ist gut mit Biker-Clubs wie den "United Tribuns MC" sowie mit den Neonazi-Hooligans von Rapid und Austria Wien vernetzt.