Aktuell berät die #Groko einen massiven Eingriff in die Verbändelandschaft: Wirtschaftsminister Altmaier will den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) im Eilverfahren vor dem Zerfall schützen. Ein Thread über eine heikle Eilaktion zugunsten der Unternehmenslobby.
Nachdem Kammer-Kritiker vor Gericht erfolgreich gegen den DIHK geklagt haben, droht der Austritt regionaler Kammern aus dem Dachverband. Altmaier will im Schnellverfahren die Mitgliedschaft im DIHK zur Pflicht machen und die Rechtsform ändern. rnd.de/politik/dihk-k…
Nach dem Attac-Urteil, das für gemeinnützige NGOs zu großen Rechtsunsicherheiten geführt hat, passierte erstmal wenig. Wenn die Interessenvertretung von Unternehmen gefährdet ist, handelt die Groko sofort. Die Groko muss hier auf Ausgewogenheit und Gleichbehandlung achten.
Eine Vorzugsbehandlung für die DIHK ist zudem problematisch, da der Rettungsplan zu heiklen Machtverschiebungen in der Gesellschaft führen kann. Innerhalb der Kammern dürfte sich die Macht von den regionalen IHKs zum Dachverband DIHK verschieben.
Die DIHK soll zudem einen Freibrief erhalten, sich auch zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen äußern zu dürfen. Das ist eigentlich Sache der Sozialpartner, also der Arbeitgeber und Gewerkschaften. Das könnte die Kräfteverhältnisse zulasten der Arbeitnehmer:innen ändern.
Der DGB fordert deshalb eine paritätische Arbeitnehmermitbestimmung in allen IHK-Gremien wie bei den Handwerkskammern. Innerorganisatorische Demokratie und Mitbestimmung: Über die Machtbalance gesellschaftlicher Interessen darf nicht im Eilverfahren verhandelt werden. @dgb_news
Deswegen: Die Groko – insbesondere die SPD - muss bei der DIHK-Reform auf die Bremse treten. Wir brauchen eine ausgewogene Debatte statt einer Eilaktion zugunsten der Unternehmenslobby. #Machtverschiebung#Gemeinnützigkeit@DIHK_News@bffkinBerlin
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Friedrich Merz kandidiert für den CDU-Parteivorsitz. Damit drängt erstmals ein Top-Lobbyist in dieses politische Spitzenamt. Ein Thread über Merz‘ Lobbytätigkeiten und warum diese problematisch sind: #TeamMerz#cdupt21
Schon bei seiner ersten Kandidatur für den Parteivorsitz erntete Merz Kritik für seine parallele Lobbytätigkeit für den Finanzkonzern BlackRock. Diesen gab er Anfang 2020 auf. Was weniger bekannt ist: Auch heute noch ist Merz als Lobbyist tätig.
Nachdem er Ende 2018 mit seiner Kandidatur scheiterte, wurde Merz wenig später zu einem von zwei Vize-Präsidenten des CDU-nahen „Wirtschaftsrat der CDU“ gewählt. Das ist kein Parteigremium, sondern ein Lobbyforum für Unternehmen.
In der #Corona-Krise rufen viele Lobbyisten nach einem „Belastungsmoratorium“. Was das ist, warum das keine gute Idee ist - und wir stattdessen ein "Einseitigkeitsmoratorium" für die Politik fordern. Ein Thread 1/11 #LobbyismusCorona
Der Begriff „Belastungsmoratorium“ hat gerade wieder Konjunktur. Verschiedene Verbände fordern die Politik auf, „Belastungen“ für Unternehmen angesichts von Corona nun mal lieber sein zu lassen. 2/11
Was ist eine „Belastung“ für Unternehmen aus dieser Sicht? Regeln und Gesetze, z.B. zum Umwelt- oder Datenschutz, und natürlich Steuern. Hinter der Forderung nach einem Moratorium steckt also all zu oft die Sichtweise: 3/11
Die aktuelle Initiative zur Kritik an den Grenzwerten für #Feinstaub und #Stickoxid stammt nicht nur von Lungenärzten. In der Berichterstattung geht unter, dass die Stellungnahme vier Autoren hat, darunter auch einen Motorenentwickler, der früher für #Daimler tätig war. 1/4
Das sind die Autoren + Initiatoren der Initiative von „Lungenärzten“: Dieter Köhler, Martin Hetzel (Lungenärzte), Matthias Klingner (Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme), Thomas Koch (Karlsruher Institut für Technologie, früher 10 Jahre Daimler AG) 2/4
Komischerweise fehlen die Autoren in der pdf-Datei der Stellungnahme. Sie werden nur im Begleit-Text auf lungenaerzte-im-netz.de erwähnt. Und nur mit Nachnamen, ohne Vornamen und ohne Angabe beruflicher Hintergründe. 3/4 lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/me…
Zahlreiche Elemente sorgen für #gesetzekapern: wenig öffentliche Aufmerksamkeit, Macht der Konzerne durch Jobs und "Expertise", Seitenwechsel, langfristig privilegierte Zugänge und vieles mehr.
Olivier Hoedeman, @corporateeurope: Deutsche Bundesregierung hat es auch nach #Dieselgate nicht geschafft, sich von der #Automobilindustrie zu befreien. Schützt Autolobby in Brüssel vor schärferen Regeln statt sich um saubere Luft für die Allgemeinheit zu bemühen. #gesetzekapern