CN Menstruation, ein kleiner Thread.
Ich lese immer wieder von und über Männer(n), dass sie mit der Periode ihrer menstruierenden Partner:innen lieber nichts zu tun haben. Dass sie fehlinformiert sind. Meine rein subjektive (!) Erfahrung zeigt da was anderes.
Ich habe vor Jahren schon meinen Mann, der sich gerade mit seinem besten Kumpel getroffen hatte, in den dm geschickt, um mir Slipeinlagen für Strings zu besorgen. Die beiden sind da schnurstracks rein marschiert und haben eine wissenschaftliche Befragung der vor Ort anwesenden
Frauen zu dieser Spezialanforderung vorgenommen (welche sind am besten?) Ohne mit der Wimper zu zucken oder "das ist jetzt aber peinlich"-Verhalten an den Tag zu legen. Auch meinem 20 jährigen Sohn kann ich einen Einkaufszettel mitgeben, auf dem Binden und Tampons stehen.
Einzige Voraussetzung: drauf schreiben welche Marke und Größe, weil er keine Lust hat zu raten was wohl gerade passt. Ein guter Freund und Ex-Affäre von mir hat neben Aspirin, Pflastern etc auch immer Tampons dabei, just in case und ein ebenfalls guter Freund und Ex-Lover
(hupsi, is there a pattern?) hat auf der Damentoilette seiner Kneipe seit mehr als einem Jahrzehnt immer ein Glas mit Gratis-Tampons stehen. Auch mein jetziger Partner hat einen vollkommen entspannten Umgang mit meiner Periode. Es hat sich heraus gestellt, dass GV während der
Menstruation bei mir krampflösende Wirkung hat, und ist da ...*hüstel* sehr hilfreich. Bisher war es nicht nötig, aber auch mit der Organisation von Hygieneartikeln wäre er keineswegs überfordert. Wobei, er ist ein Perfektionist. Vermutlich hätte ich dann ein ganzes Sortiment an
Einlagen und Tampons, einen Menstruationscup, eine Wärmflasche und Periodenunterwäsche da liegen 🤣

Ändert das irgendwas an der Tatsache, dass Menstruation noch immer oft ein Tabuthema ist, gerade unter Männern? Eher nicht. Aber ich bin zuversichtlich, dass es immer mehr
Männer gibt, die sich da nicht mehr anstellen, als ob hier gerade was ganz ekliges passiert. Und ich habe das Gefühl, dass auch immer mehr Mütter, Schwestern, Partner:innen hier aufklärende Arbeit leisten, bis das Thema einfach nur noch Normalität ist. Wir haben immerhin 2021!

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24 Jan
Ich habe vor einer Weile einen privaten Text geschrieben. Zum Thema Polyamorie und ankommen. Da ich mir sicher bin, dass unter meinen Followern auch Poly-Folk ist, habe ich mich entschieden ihn mit Euch zu teilen. Vielleicht gibt er Euch ein bisschen Hoffnung, wenn es gerade
schwierig ist. Emotionen wie (Verlust)angst, Unsicherheit usw gehören dazu. Es ist normal. Wir sind Menschen. Lasst Euch davon nicht entmutigen, wenn ihr polyamor leben wollt. Dann hier mal meine kleine Geschichte:
Ein kleiner gelber Löffel.

Heute habe ich einen kleinen, gelben Keramiklöffel aus der Spülmaschine geholt. Es ist mein Lieblingslöffelchen, aber die Spülmaschine gehört nicht mir. Sie steht in Hamburg, in der gemeinsamen Wohnung meines Liebsten und seiner Liebsten.
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23 Jan
Sagt mal, wie kommt ihr mit wenig Geld an preiswertes frisches Obst und Gemüse? Abgesehen von Containern - das ist physisch einfach nicht für jede:n möglich. Ich gehe bei Discountern einkaufen und da vorzugsweise 1-2h vor Ladenschluss, weil die Produkte z.T. 30-50% reduziert sind
Dazu habe ich die (nervigen) Newsletter der Discounter abonniert um über Aktionen informiert zu sein und da ich für 4 Personen einkaufe, wird das auch durch die Menge oft billiger. Ich bewahre viel von meinem Obst/Gemüse gekühlt auf (entweder im Kühlschrank od. Keller), aber den
Platz haben natürlich nicht alle Menschen. Diesen Frühling/Sommer werde ich endlich auch mal mehr als nur ein paar Tomaten und Kräuter anpflanzen *Schaufel bereit stell* Aber auch ein Garten ist ein Luxus. Pflanzt ihr was im Haus/auf dem Balkon an? Wie esst ihr gesund?
Read 4 tweets
29 Dec 20
Falls ihr es vergessen haben solltet: der #Pflegenotstand ist auch ohne Covid real. Beispiele?
Der Gatte wird in seinem Frei angerufen, ob er für die Stationsleitung die Dienste übernehmen könne. Der hatte einen Unfall. Ok. Jetzt hat er halt im Januar ständig 8-Tage-Schichten.🤷‍♀️
Der Gatte wird an den Feiertagen angerufen, ob er bitte statt Früh-, Spätdienst machen könne, sonst wäre kein (ja, KEIN) examiniertes Personal in der Spätschicht. Im ganzen Haus. Alle entweder krank, nicht zu erreichen oder im (verdienten!) Urlaub.
Die Frühschicht wird von eigentlich 7 benötigten Pfleger:innen auf 4 zusammen geschrumpft. Die sollen bitte auch, wenn angerufen wird auf anderen Stationen "ein bisschen helfen". Genau. Obwohl sie dank Covid eigentlich die Stationen nicht wechseln sollen. Geht halt nicht anders.
Read 11 tweets
21 Sep 20
Ich wage mich jetzt mal auf ein Terrain, auf dem ich als cis Frau keine persönliche Erfahrung habe. Bitte seht es mir nach und korrigiert mich, wenn ihr Denkfehler seht, ich maße mir nicht an Ahnung zu haben, wenn es um trans Themen gibt, sie beschäftigen mich nur sehr. /thread
Immer wieder lese ich den Begriff "passing". Nun ist mir durchaus klar, was er meint, aber irgendwie habe ich das Empfinden, dass er trans feindlich ist. Warum muss eins ein gutes passing haben? Ist es ein Wunsch oder ein "Zwang"?
Bedeutet passing nicht, dass man sich genau der rigiden Sichtweise auf Geschlechter anpasst oder gar unterordnet, die es einem Menschen so schwer macht als trans Person in einer cis dominierten Welt zu leben?
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14 Jul 20
Zum Thema "Freier sind Abschaum" mal ein paar persönliche Gedanken. Zu Beginn der C-Pandemie war schon recht schnell - wie bei vielen Kolleg*innen - dank Arbeitsverbot mein Geld knapp. Passend zu einem Monat in dem einige größere Rechnungen fällig wurden.
Dann schrieb mich ein Gast, der mich schon im Studio besucht hat und auch da sofort positiv aufgefallen ist (das Geld für die Session in einem hübschen Umschlag, als Mitbringsel eine Stofftasche vom BesD, großzügiges Trinkgeld, super angenehmer Mensch!) an.
Er würde mir gerne helfen. Und hell, hat er mir geholfen! Ohne eine Gegenleistung zu erwarten, hat er mir 500€ überwiesen. Ich hatte erst mal einen erleichterten Heulkrampf und ungefähr 3 Tage Schnappatmung. Sowas kennt man doch allenfalls aus Filmen!
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20 Mar 20
Guten Morgen Welt! Ihr wisst, meine sexarbeitenden Kolleg*innen und ich können momentan nicht arbeiten und viele von uns haben kein oder nur sehr wenig Einkommen. Wen das interessiert, der oder die liest bitte diesen Thread! Gerne auch rt.
Ich selbst habe keine Rücklagen, kein Einkommen und musste mir schon Geld leihen und natürlich mache ich mir Gedanken über meine Zukunft. Mangels eines funktionierenden Rechners/Laptops kann ich online auch nicht viel mehr anbieten, als das was sich mit dem Handy machen lässt.
Jetzt kommt das aber: Aber ich habe ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, meine Familie und meine Tiere um mich, Unterstützung von Freunden und Partner und wenn ein lockdown kommt (und er wird kommen) einen großen Garten, der mich davor bewahrt drinnen die Wände hoch zugehen.
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