wir wollen euch hiermit aufzeigen, dass #Selbsttests für Lehrer:innen, Erzieher:innen & Schüler:innen bereits jetzt möglich, sinnvoll & daher vorzubereiten sind.
Einmalige, unregelmäßige oder keine #Schnelltests sind unzureichend/inakzeptabel.
1/25🔽
Zunächst zur Frage, ob Selbsttests in der Schule und Kita überhaupt juristisch möglich sind.
(Obwohl das eigentlich kein Hindernis sein darf, wenn es praktisch möglich ist!)
2/25
Das @BMG_Bund widerspricht sich dazu auf seiner Webseite.
Wobei die Worte von @jensspahn bezüglich Lehrer:innen ziemlich eindeutig sind (siehe Bild ⬇️).
Zur Erläuterung: In Hessen haben sich Lehrer:innen in einer Studie via Schnelltest regelmäßig selbst zu Hause getestet.
3/25
Auch die Tatsache, dass sich in Sachsen-Anhalt Lehrer:innen und Erzieher:innen kürzlich einmalig gemäß Gebrauchsanweisung und Video-Anleitung in der Schule/Kita selbst testen konnten, spricht eindeutig dafür, dass Selbsttests im Rahmen der Schule/Kita zulässig sind.
4/25
Zur Bestätigung lohnt ein Blick in die juristische Analyse von @Henning_Lorenz_.
Demnach können zulässig (nach § 3 Abs. 4 MPAV) abgegebene (patientennahe) Schnelltests (Point-of-Care-Tests/POCT) nach einer Einweisung (gemäß MedPBetrV) grds. auch als Selbsttest erfolgen.
5/25
Der Arztvorbehalt (§ 24 S. 1 IfSG) steht der Durchführung von Selbsttests spätestens seit dessen Aufhebung im Nov. 2020 nicht mehr entgegen (siehe Lorenz, FAZ-Einspruch, 2.11.2020; im Ergebnis bereits vor der Reform Lorenz et al., PharmR 2020, 649 ff.).
6/25
Demzufolge können/dürfen die seit gut 2 Monaten zulässig an Schulen/Kitas abzugebenden POC-Schnelltests nach einer Einweisung in der Gemeinschaftseinrichtung auch als Selbsttest stattfinden.
7/25
Noch sinnvoller wären Selbsttests, wenn sie vor dem Gang in die Schule/Kita erfolgen würden.
Da dadurch der Zweck des Infektionsschutzes effektiver verwirklicht wäre, wäre dies als juristischer Grenzfall denkbar.
Zudem wäre bei #Heimtests die Hemmschwelle geringer!
8/25
In der hessischen SAFE School Studie hatte 1 Lehrer keine Symptome und 2 Lehrer:innen hatten milde, unspezifische Symptome (Müdigkeit + Kopf- oder Gliederschmerzen) und wären womöglich ohne positiven #Heimtest in die Schule gegangen:
Die Studie hat auch gezeigt, dass regelmäßige Selbsttests bei Lehrer:innen grundsätzl. möglich sind.
Der POC-Schnelltest aus der SAFE School Studie wird in Darmstadt hergestellt, wurde mehrfach unabhängig validiert und hat die Evaluierung durch das @PEI_Germany bestanden.
10/25
Die Evaluierung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hat auch ein POC-Schnelltest bestanden, den Schüler:innen bald in Österreich zu Hause mit den Eltern (6-10 J.) oder in der Schule (Ältere) anwenden können:
11/25
2 weitere POC-Schnelltests (ein Hersteller sitzt in Erlangen) sind für den vorderen Nasenabstrich bereits CE-zertifiziert und haben die PEI-Evaluierung bestanden.
Für 2 weitere POC-Schnelltests von großen Herstellern (einer sitzt in Jena) ist im Februar damit zu rechnen.
12/25
Beide haben die PEI-Evaluierung bestanden. Für einen der beiden Schnelltests wurde in einer unabhängigen Studie der @uniklinik_hd und der @ChariteBerlin die Anwendungsfreundlichkeit für Lai:innen bestätigt:
Zur Sicherheit der Hinweis: Wir reden hier von Point-of-Care(POC)-Schnelltests, die bereits an Schulen und Kitas abgegeben und nach einer Einweisung auch als Selbsttest in der Schule/Kita (evtl. sogar morgens zu Hause) angewandt werden können (und u.M.n. auch dürfen).
14/25
Eine Abgabe an Lai:innen ist noch nicht erlaubt, aber in Planung. Allerdings müssen die Tests dafür explizit als Selbsttest (vs. POC-Test) zugelassen werden.
Für einige der oben beschriebenen POC-Schnelltests liegt ein solcher Zulassungsantrag bereits vor! @BMG_Bund
15/25
Die Abgabemöglichkeit von Schnelltest an Schulen und Kitas besteht nun seit gut 2 Monaten.
16/25
Was hat sich seitdem getan?👇👇👇
Wir begrüßen natürlich jede zusätzliche Testmöglichkeit (außer gemeinsame Busfahrten dorthin), aber
1. wurde die Abgabeverordnung geändert, damit die Tests IN die Schulen kommen, und 2. wurde der Arztvorbehalt gestrichen, damit für POC-Schnelltests eine Schulung ausreicht
17/25
Einmalige, ausgelagerte oder (vorerst) gar keine Schnelltests sind unzureichend bzw. inakzeptabel.
Offensichtlich können keine regelmäßigen Schnelltests (als Fremdtest) IN der Schule/Kita (aus logistischen, organisatorischen und/oder Ressourcengründen) angeboten werden.
18/25
Zudem wollen viele Lehrer:innen und Erzieher:innen (verständlicherweise) auch keine Fremdtests durchführen, während das Feedback der Lehrer:innen zur SAFE School Studie, in der regelmäßige #Selbsttests durchgeführt wurden, positiv ausfiel (kgu.de/ueber-uns/vors…).
19/25
Um regelmäßige Schnelltests, die das Ausbruchsrisiko in Schulen/Kitas minimieren, gewährleisten zu können, müssen sie *niederschwellig* angeboten werden! (vs. zum Arzt/Testzentrum fahren)
2. Schnelltests dürfen keine "Rechtfertigung" für Kita-/Schulöffnungen sein. (Schnelltests sind nur eine Maßnahme! Sie sollten aber auch jetzt schon in der Notbetreuung eingesetzt werden!)
21/25
3. Die Selbsttestung mit POC-Schnelltests bedarf Information/Aufklärung (weiter #AHAAL), einer Einweisung (inkl. Video), unkomplizierter Kontaktmöglichkeiten für den Positivfall/etwaige Fragen und idealerw. einer begleitenden wiss. Evaluierung durch das Land (Stichproben).
22/25
Das sollte JETZT inkl. Testbeschaffung vorbereitet werden! Es darf nicht auf offiziell zugelassene Selbsttests gewartet werden.
Es müssen Testkonzepte unter Einbezug aller Beteiligten entwickelt und den Einrichtungen als Grundlage bereitgestellt werden.
23/25
Dass regelmäßige proaktive Schnelltests von Lehrer:innen - und noch effektiver! auch von Schüler:innen - Ausbrüche in Schulen reduzieren können, zeigen Modellstudien:
Fazit: Selbsttests sind für Lehrer:innen, Erzieher:innen und Schüler:innen jetzt schon möglich und ermöglichen regelmäßige und niederschwellige Testungen, die das Ausbruchsrisiko minimieren.
🇦🇹 macht es uns vor!
Da das ein ❤️-Thema ist, gerne den 1. Tweet oben teilen. 🙏
25/25
Für Gespräche mit den Kultusministerien sind wir offen:
In der Studie von @cdenki, @vmcorman & Co. (siehe unten) haben Laien (nur) anhand einer veranschaulichenden Gebrauchsanweisung (Text + Bilder) einen Selbstabstrich aus der Nase gemacht (2 cm) und den Antigen-#Schnelltest selbst ausgewertet.
Zusätzlich haben zwei Studienärzte den von den Laien durchgeführten Selbsttest *und* einen weiteren Antigentest basierend auf einem professionellen Nasen-Rachen-Abstrich (unabhängig voneinander) ausgewertet.
Wichtig: Die Sensitivitätswerte unterschiedlicher Antigentests, die z.B. in der Liste vom @bfarm_de stehen, können NICHT miteinander verglichen werden.
Um die Sensitivität eines Antigentests zu bestimmen, wird in einer Studie geschaut, wie oft ein Antigentest im Vergleich zum PCR-Test beim Testen derselben Proben positiv ausfällt.
2/16
Sind überwiegend Proben mit hoher (meist ansteckender) Viruslast in der Studie dabei, fällt ein (guter) Antigentest mehrheitlich positiv aus, so dass sich eine hohe Sensitivität für den Antigentest ergibt.
Ergo: Antigentests erkennen ansteckende (infektiöse) Personen gut!
Prof. Wieler vom @rki_de spricht in Bezug auf die von Frau Prof.'in Ciesek (@CiesekSandra) befürworteten Antigen-#Schnelltests für zu Hause von einem "Gamechanger", der uns "eine große Bewegungsfreiheit" bringen wird.
"Darauf warten und hoffen sehr, sehr viele.", sagte er.
Wir auch!
Frage ans @rki_de: Ist das eine Zusage, die Abgabe von SARS-CoV-2-Selbsttests gemäß § 3 Abs. 5 MPAV ausnahmsweise befristet zuzulassen, weil "dies aus Gründen der öffentlichen Gesundheit erforderlich ist."?
2/5
Dies ist u.E. Voraussetzung dafür, dass (verschiedene!) dt. Hersteller*innen JETZT Selbsttests final entwickeln/validieren wollen bzw. können! Wer investiert schon gerne in etwas, was aktuell nicht zulässig ist?
3/5