Wir möchten in diesem Thread auf die zahlreichen Angriffe auf Journalist:innen bei der Demonstration in #Wien am 31.01.2021 eingehen und den fehlenden Schutz der Polizei thematisieren. #w3101
Von Beginn an kam es bei der Demonstration zu Pöbeleien und Angriffen gegen Medienvertreter:innen vonseiten der Teilnehmer:innen. Auch @puls24news und @derStandardat berichten über Angriffe auf ihre Journalist:innen.
Journalist:innen und deren Begleiter:innen berichteten auch von Demonstrant:innen angespuckt und angehustet worden zu sein.
Kurz nachdem ein Großteil der Demonstrant:innen vor dem Burgtor gekesselt wurde, ereigneten sich zwei Angriffe von Neonazis aus dem Umfeld der Hooligangruppe "Unsterblich" sowie der Kampfsportgruppe "Noricum" auf zwei Fotograf:innen und deren Begleitschutz.
Diese Gruppe Neonazis schien gezielt nach ihnen unliebsamen Journalist:innen zu suchen, um diese einzuschüchtern.
Im weiteren Verlauf der Demonstration am Ring bildete sich eine 10 bis 20köpfige Gruppe rechtsextremer Fußballfans. Da sich an der Spitze der Demonstration kaum Polizist:innen befanden, konnten diese laufend Pressevertreter:innen anpöbeln und angreifen.
Mit Einbruch der Dunkelheit begann eine weitere Gruppe Rechtsextremer mehrere Journalist:innen zu bedrängen. Schlichtungsversuche blieben oft vergebens. Die Kolleg:innen wurden mit Gegenständen beworfen und deren Begleitschutz zum Teil geschlagen und getreten.
Auf der Ringstraße auf der Höhe des Naturhistorischen Museums begann diese Gruppe Rechtsextremer die Angriffe zu intensivieren. Hier kam es zu Schlägen und Tritten.
Hier setzte ein Angreifer Pfefferspray gegen Journalist:innen und deren Begleitschutzes ein. Auch zwei Polizisten wurden vom Pfefferspray verletzt.
Bei den meisten Angriffen befanden sich Polizeibeamt:innen in unmittelbarer Nähe. Manchmal wenige Schritte und manchmal in Sichtweite. Ein schnelles Einschreiten gegen die Angreifer konnte nicht beobachtet werden.
Da der Polizei die Kontrolle über die Demonstration nach kurzer Zeit völlig entglitten war, waren in weiten Teilen der Demonstration wenige bis keine Beamt:innen anwesend. Insofern waren Journalist:innen über Stunden auf sich alleine gestellt.
Es zeigten sich am 31.01.2021 ganz offen die Schwächen des Konzepts der Wiener Polizei zum Schutz von Journalist:innen. Wenn Polizist:innen vor Ort nicht in der Lage sind, Journalist:innen vor Angriffen zu schützen, machen zwei Kontaktbeamt:innen kaum einen Unterschied.
Wir begrüßen die Forderung des @OeJC, des @PCConcordia sowie des @oegb_at nach mehr Schutz für Journalist:innen.

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