Mitte August 2020 hat die Hygiene Austria ihre FFP2 Masken zur "Vorprüfung" beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen gegeben. Damals wurde die Prüfung "nicht positiv" beendet. Weitere Prüfungen durch staatliche Stellen in Österreich gab es nicht.
Nur wenige Wochen später, wird dann die Maske in Ungarn CE zertifiziert. Der CE Code 2233 zeigt eindeutig: Eine Firma in Budapest hat die Prüfung durchgeführt. Die Prüfunterlagen wollte das Prüfunternehmen Gepteszt genauso wie die Hygiene Austria heute nicht zur Verfügung stellen
Bei anderen (chinesischen) Produzenten kam es bei Chargen zu Produktionsproblemen (die #zib2 hat ausführlich berichtet). Ob alle Masken bei Hygiene Austria der gleichen Bauart und vor allem Sicherheit entsprochen haben: Unklar. Welche Charge wurde zertifiziert und geprüft? Unklar
Die ungarische Prüfstelle sagt auf Anfrage nur: Die erste Zulassung gab es am 25. September (wenige Wochen nach dem "nicht positiv" des österreichischen Bundesamtes), diese wurde dann noch einmal adaptiert, am 16. Dezember. Die Zulassung ist nicht öffentlich, nur diese Blätter.
Am Abend bestätigt die Hygiene Austria Masken auch von chinesischen Lohnherstellern fabrizieren haben zu lassen, um "Produktionsspitzen" abdecken zu lassen. ots.at/presseaussendu… Ob und wie die Qualität dieser Masken überprüft wurde, wissen wir nicht. Alle trugen das CE Zeichen
In der OTS schreibt die Firma aber auch, dass die Zertifizierung durch ein Schweizer Unternehmen "sichergestellt" worden sei. Was genau die Aufgabe der SGS war, wer die Sicherheit der Masken wann kontrolliert hat: Unklar. Die Zertifizierung war in Ungarn, das zeigt jede Maske.
Die Bundesbeschaffungsagentur hat alle Lieferungen der Masken in ihrem Bereich nun gestoppt und hat eine sofortige "Eignungsprüfung" eingeleitet.
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Noch bevor die 4. COVID-19-Notmaßnahmenverordnung um Mitternacht in Kraft tritt, kam der finale Entwurf der 4. COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung, die dann ab Montag gelten soll.
Begleiten Sie mich auf meiner Reise durch Ihr neues Leben.
Sie dürfen wieder raus.
Also nicht, dass sich da besonders viele dran gehalten hätten. Aber eigentlich durften Sie nur aus neun (!) Gründen das Haus verlassen. Ab Montag dürfen sie tagsüber immer raus, zwischen 20 und 6 Uhr gilt wieder eine Ausgangsbeschränkung.
Sie haben mehr Platz zum Shoppen.
Kundenbereiche müssen 20m² pro Kunden haben und 10m² bei "körpernahen Dienstleistern".
Das nicht öffentliche Protokoll der Corona-Kommission von gestern zeigt: Das Ende der Ampelschaltungen passierte auch auf politischen Druck des Gesundheitsministers.
In den Wochen davor gab es enorme Debatten in der Kommission, wie mit der "Risikoadjustierung" (rohe Fallzahl plus/minus Alter, Aufklärungsrate, etc...) vorzugehen sei. Vor allem aus den Bundesländern und von den ExpertInnen kam Widerstand. Aus dem Protokoll letzter Woche:
Vor allem die Vertreter aus Gesundheitsministerium und Kanzleramt drängten wiederholt darauf, die Regeln aufzuweichen und einzelne Bezirke, darunter auch Wien, nicht auf Orange zu stellen.
Die neue Verordnung soll morgen vom Hauptausschuss beschlossen werden und wurde dem Nationalrat übermittelt. Gegenüber den bekannten Dingen (2 Meter Abstand, FFP2 Pflicht) kommen noch mehr Tests in Altenheimen. Dreimal wöchentlich wird Pflicht. Noch mehr im thread:
Alle, die - salopp gesagt - im Job Kontakt mit anderen haben, müss(t)en künftig einmal pro Woche getestet werden. FFP2-Maske geht aber auch.
Die neue Maskenregelung sieht so aus: 0-6 Jahre: Keine Maskenpflicht
6-14 Jahre: Mund-Nasen-Schutz
14-∞ Jahre: FFP2-Pflicht
Covid-19 wütet derzeit in den Alten- und Pflegeheimen. Die sogenannte "Morgenmeldung" weist alleine 22 Tote in steirischen Pflegeheimen seit gestern (!) aus. Österreichweit 57. Fast tausend BewohnerInnen (942) sind heute in steirischen Heimen infiziert.
In Oberösterreich waren seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.250 PflegerInnen in Heimen infiziert, aktuelle Fälle sind davon 565. Das zeigt, wie das Virus in den letzten Wochen in die Heime gekracht ist.
Von den insgesamt 2.616 Covid-19 Toten in Österreich sind 1.107 BewohnerInnen von Alten- und Pflegeheimen, also 42%. Das hat erhebliche Folgen für die Corona-Situation im ganzen Land.
Im März/April hat das Rote Kreuz im Auftrag von Wirtschafts- und Gesundheitsministerium 10 Millionen Masken gekauft. Sie sollten dem FFP2-Standard entsprechen. Jetzt stellt sich heraus: Ein Teil ist fehlerhaft. Millionen Masken müssen aus dem Verkehr gezogen werden. #zib2
Gekauft wurde in China, die 10 Millionen CPA Masken (so heißen FFP2-Masken ohne CE-Zulassung) wurden zwischen 22.6. und 19.7. geliefert. Der Bund hat diese Masken an die Bundesländer verteilt. Wien bekam mehr als 2 Millionen, Oberösterreich, 1,67 Mio oder Salzburg 600.000 Stück.
Die Masken wurden um 1,33 Euro pro Stück gekauft. Noch vor ihrer Ankunft wurden Proben gezogen und im BEV (Eichamt) und durch das ÖTI getestet. Dabei wurden nur Masken eines "Produktionsloses" getestet. Stellt sich heraus: In der Lieferung sind auch andere Lose.
Seit einigen Tagen gibt es Gespräche zwischen Kanzleramt, Gesundheitsministerium und Verteidigungsministerium dazu. Gestern ging der Bundeskanzler raus damit. Das Gesundheitsministerium blieb öffentlich zurückhaltend.
Schon seit zwei Wochen gibt es die Verpflichtung alle MitarbeiterInnen im Pflege- und Gesundheitsbereich einmal wöchentlich zu testen. Das passiert nicht. Es wird punktuell getestet. Systematisch ist das nirgends ausgerollt.
Zunächst sollen offenbar schon Anfang Dezember alle LehrerInnen einmal durchgetestet werden. Das klappt zur Zeit nicht mal im viel kritischeren Gesundheitsbereich, in drei Wochen aber bei allen Lehrkräften? Call me sceptical.