Da unterhalten sich Fachexperten. Nicht (nur) Politiker. Sie hören einander zu. Erklären, wo sie sich einig sind, und differenzieren klar, wo es unterschiedliche Ansichten gibt. Sie sitzen, bereit für einen konstruktiven Austausch. Sie stehen nicht, bereit zum Kampf. 2/11
Es geht nicht in erster Linie darum, Schuld zuzuweisen oder andern Wähler strittig zu machen. Sondern darum, Entwicklungen und Zusammenhänge zu verstehen. Und gemeinsam um Lösungen zu ringen. 3/11
Als Zuschauer lernt man etwas. Man ist nach der Sendung schlauer als vorher. Versteht Zusammenhänge besser. Und das ist wertvoll, unabhängig davon, welche nächsten Schritte man sich selbst genau wünschen würde. 4/11
Der Moderator ist nett, charmant und auch humorvoll mit allen Gästen. Aber er stellt auch kritische Fragen und hakt nach. Er ist sattelfest im Thema. Er versucht niemanden schlecht aussehen zu lassen, im Gegenteil, er würdigt die Beiträge und Leistungen der Teilnehmer. 5/11
Und @Karl_Lauterbach ist erneut beeindruckend. Er verfügt nicht nur über ein aktuelles und tiefes Verständnis der wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern kann die Zusammenhänge auch laientauglich erklären. Dadurch entsteht eine Diskussion basierend auf Fakten. 6/11
Das fehlt uns in der Schweiz leider fast vollständig. Es mangelt uns auch an innovativen Vorschlägen, wie denen von Lauterbach und Federle. Ärzte und Pflegepersonal kommen bei uns zu wenig zu Wort. Und über Ethik sprechen wir sowieso nicht. 7/11
Heribert Prantl scheint der Riege Intellektueller mit Fachgebieten fern von Naturwissenschaft oder Medizin anzugehören, die zwar die Kosten der Massnahmen (im breiteren Sinne, auch über die finanziellen hinaus) richtig erkennen, aber weder bereit sind, die … 8/11
… Kosten eines Verzichts auf Massnahmen zu durchdenken noch Alternativvorschläge einzubringen, deren erwartete Resultate verglichen werden könnten mit bestehenden Ansätzen. Sie bleiben bei Beschwerden und vagen Aussagen, dass man es irgendwie hätte besser machen sollen. 9/11
Um wieder eine Brandanalogie herbeizuziehen: Prantls Kritik war mehr oder weniger “Seit Jahren löscht die Feuerwehr mit Wasser. Macht immer dasselbe. Und dabei wird das ganze Gebäude nass. Wir brauchen einen differenzierteren Ansatz, individuell für jeden Raum.” 10/11
Aber er bleibt Antworten schuldig, was man denn in einzelnen Räumen machen könnte. Wie man den Ansatz für jeden Raum wählen soll. Und welche Resultate er sich davon erhofft.
Kommentatoren dieser Sorte haben wir leider auch in der Schweiz genug. 11/11
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Bis Ende Juni sind ja alle geimpft und dann ist die Pandemie vorbei. Darauf freue ich mich.
Falls das dummerweise - aus welchen Gründen auch immer - nicht geschehen sollte, könnten wir dann #NoCovid ernsthaft in Betracht ziehen ab Juli? 1/12
Und könnten wir dafür vielleicht heute schon planen? Einfach mal durchdenken, wie das in der Schweiz klappen könnte. Nur für den Fall. Sozusagen als Versicherung. Die Investitionen dafür wären vergleichsweise minim. 2/12
Wir hätten denselben Ansatz z.B. mit der Testinfrastruktur wählen können. Und die schon im Sommer 2020 ausbauen. Nur für den Fall. Als Versicherung, könnte ja sein, dass wir sie später dringend benötigen. Investitionen hätten sich locker gelohnt. 3/12
Heute kein neuer Artikel. Ich wüsste nicht, was es noch zu sagen gäbe. Die zu erwartenden Entwicklungen waren seit Ende letzten Jahres bekannt. Und genau so kommt’s jetzt. Nur scheint das kaum ein Verantwortlicher einsehen zu wollen. Oder etwas dagegen unternehmen. 1/7
Stattdessen eine Erinnerung an drei Beiträge (plus zwei als Bonus!), die schon ein paar Wochen alt sind, aber immer noch sehr relevant.
No. 1: Was in der Schweiz alles schiefgeht und wie wir’s stattdessen besser machen sollten. 2/7
Leider scheint es immer noch Missverständnisse zu geben, was exponentielles Wachstum bedeutet. Sogar bei der “Arena”. “Exponentiell” ist nicht einfach ein Synonym für “stark”. Daher heute ein kleines Beispiel, um die Unterschiede ... 1/12
... zwischen linearem und exponentiellem Wachstum darzustellen.
Nehmen wir an, es gibt an Tag null 100 tägliche Fälle (von bestätigten Coronainfektionen oder auch von irgendetwas anderem). 10 Tage später sind es deren 200. 2/12
Ist dieses Wachstum linear oder exponentiell? Das lässt sich mit diesen Informationen noch nicht sagen. Die Grösse des Sprungs sagt nichts darüber aus, um welche Art von Dynamik es sich handelt. 3/12
Heute war richtig viel los nach der Veröffentlichung des Watson-Interviews. Ein herzliches Willkommen an die neuen Follower!
Und ein paar Reaktionen auf Kommentare, die ich auf diversen Plattformen gesehen habe. 1/18
Erst mal vielen Dank für die zahlreichen netten Worte, die Ermunterung und Unterstützung. Das schätze ich sehr.
Auch Kritik lese ich gerne, besonders, wenn sie konstruktiv ist. Auf ein paar wiederkehrende Themen möchte ich hier eingehen. 2/18
Kritik: “Wir können das Virus nicht ausrotten!”
Stimmt, vermutlich schwierig. Das müssen wir aber auch nicht. Es reicht, Fallzahlen tief zu halten, bis genügend viele geimpft sind. Sind Fallzahlen erst mal tief, kann das mit vergleichsweise milden Massnahmen gelingen. 3/18
“Denn in ihrer Welt sind Fakten bloss Rohmaterial, welches man beliebig interpretieren und verzerren kann, um die eigenen Interessen voranzutreiben.” hatte ich hier geschrieben: 1/12
Erich Hess hat heute Abend ein schönes Exemplar dieses Ansatzes geliefert, welches ich hier beispielhaft genauer anschauen möchte. Hess nannte in einer Frage zwei Fakten und zog daraus zwei Schlüsse. Die Fakten waren fast richtig, die Schlüsse völlig falsch. 2/12
Fakt 1: Bisher wurden 500’000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet in der Schweiz.
Keine Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und der "Bekämpfung übertragbarer, stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten" zu ergreifen, ist definitiv verfassungswidrig. Zu Präsenzunterricht oder Fernunterricht sagt die Verfassung soweit ich weiss nichts. 1/15
Aufgaben per Email und Videokonferenzen mit der Lehrerin waren 1848 vermutlich noch kein grosses Thema. Nur so eine Vermutung, bin kein Historiker. 2/15
Der NZZ scheint jedes Argument recht, damit die Arbeiter in den Fabriken stehen und der Rubel rollt. Die Gesundheit scheint dabei zweitrangig. Ausser, sie kann eingespannt werden im Sinne der Wirtschaft. 3/15