Keine Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und der "Bekämpfung übertragbarer, stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten" zu ergreifen, ist definitiv verfassungswidrig. Zu Präsenzunterricht oder Fernunterricht sagt die Verfassung soweit ich weiss nichts. 1/15
Aufgaben per Email und Videokonferenzen mit der Lehrerin waren 1848 vermutlich noch kein grosses Thema. Nur so eine Vermutung, bin kein Historiker. 2/15
Der NZZ scheint jedes Argument recht, damit die Arbeiter in den Fabriken stehen und der Rubel rollt. Die Gesundheit scheint dabei zweitrangig. Ausser, sie kann eingespannt werden im Sinne der Wirtschaft. 3/15
Kindsmisshandlungen sind aktuell eines dieser Themen. Sie nähmen infolge der Pandemie zu, berichtete das Kinderspital Zürich in einer Medienmitteilung Ende Januar. 4/15 kispi.uzh.ch/de/medien/medi…
Massnahmenkritiker wie die NZZ und die SVP stürzten sich sofort auf diese Mitteilung und nutzten sie für ihre eigenen Zwecke. Dabei wurden die negativen Folgen typischerweise nicht der Pandemie, sondern den Massnahmen zugeschrieben. Das Kinderspital war hier differenzierter. 5/15
Wer “Mehr Kindsmissbrauch, stoppt den Lockdown!” schreit, quantifiziert die Zunahme typischerweise nicht. ~9% mehr gemeldete Verdachtsfälle sind es gemäss Kinderspital. Das Problem sind nicht nur diese zusätzlichen 9%, sondern in erster Linie die 100%, … 6/15
… die schon vorher da waren und leider vermutlich auch nach Massnahmen und nach der Pandemie bleiben werden. Kindesmisshandlungen sollten immer ein Thema sein, das wir ernst nehmen, nicht nur während einer Pandemie. 7/15
Konstruktive Vorschläge von NZZ, SVP & Co. wären sehr willkommen. Insbesondere solche, die Kinder nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft schützen. 8/15
Das Kinderspital vermutet, dass Verdachtsfälle auch zunahmen wegen intensiverem Kontakt mit der Nachbarschaft während Home-Office-Zeiten. Vielleicht sollten wir auch genauer hinschauen, wenn wir nicht aus dem Home-Office arbeiten. 9/15
Zudem wäre es gut, wenn wir Shutdowns und Lockdowns ganz vermeiden könnten. Dazu hätten wir im Sommer handeln müssen mit vergleichsweise harmlosen Massnahmen. NZZ & Co. haben dagegen gewettert und schnelle Öffnungen gefordert. 10/15
Sie sind damit mitverantwortlich für die zweite Welle und das von ihr verursachte Leid auf so vielen Dimensionen. Auch der aktuelle Shutdown dauert länger als nötig, weil NZZ & Co. sich gegen wirksame Massnahmen stellen. 11/15
Würden wir *einmal* einen richtigen, konsequenten Lockdown machen, so könnte er nach wenigen Wochen vorbei sein. Und wir könnten zurückkehren zu einem fast normalen Leben. Stattdessen leiden nun Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft länger und mehr als nötig. 12/15
Auf die Zeit nach dem Lockdown müssen wir uns ernsthaft vorbereiten. Sonst wird es uns nicht gelingen, Fallzahlen mit viel weniger einschneidenden Massnahmen längerfristig tief zu halten oder idealerweise sogar weiter zu senken. 14/15
Und zum Thema des Mittelwegs: “Ein Mittelweg kombiniert nicht die Vorteile unterschiedlicher Extreme. Nein, er verwehrt uns die Vorteile der Extreme und vereint ihre Nachteile.” 15/15
COVID-19 in der Schweiz: Die Entwicklung der Fallzahlen folgt weiterhin den Szenarien der Taskforce von Ende Dezember.
Eine andere Art der Betrachtung: Wir sind aktuell wieder gleich weit wie wir Anfang Oktober schon waren. Vier Monate später. 1/5
Ein richtiger Lockdown im Oktober hätte uns dies erspart. Und der hätte nur wenige Wochen dauern müssen, nicht Monate.
Das erklärte Ziel des BAG ist, wieder dorthin zu kommen, wo wir Ende August waren... Aber nun mit einer neuen, ansteckenderen Variante. 2/5
Wir verlängern Leiden für alle unnötig, weil wir immer zu zögerlich reagieren. Anstatt die Senkung der Fallzahlen einmal richtig zu machen und dann Fallzahlen tief zu halten, während wir alle ein fast vollständig normales Leben geniessen. 3/5
Frau Kübler erkennt, dass ihr Kind nicht nur selbst gefährdet ist, sondern macht sich auch Gedanken, was es für ihren Sohn bedeuten würde, wenn seine Eltern stark erkranken oder gar sterben würden. Vielen scheint dieser Gedankenschritt leider nicht zu gelingen. 2/19
Die Bauernfamilie scheint weder den Ernst der Lage erkannt zu haben noch einzusehen, dass wir mit mehr und härteren Massnahmen schneller wieder zur gewohnten Normalität zurückkehren könnten. 3/19
Im Dezember war noch weniger bekannt über die neuen Varianten.
Die wissenschaftliche Taskforce entwickelte Szenarien, wie sich die Fallzahlen entwickeln könnten abhängig vom (für die alte Variante) erreichten R-Wert und der erhöhten Ansteckungsfähigkeit der neuen Varianten. 1/17
Diese Szenarien sagten sozusagen: “Wenn der R-Wert der alten Variante zwischen 0.8 und 0.9 liegt, erwarten wir eine Entwicklung der täglichen Fallzahlen zwischen diesen beiden Kurven.”
Die Erwartung der Taskforce hat sich bisher sehr gut bestätigt. 2/17
Das Modell der Taskforce scheint also die tatsächlichen Geschehnisse sehr gut abgeschätzt zu haben: die Eindämmung der alten Variante und den schnellen Anstieg der neuen Varianten.
Was, wenn wir auch weiterhin diesen Kurven folgen? 3/17
Dass insbesondere in Deutschland das Ziel #ZeroCovid nun vermischt wird mit Forderungen bezüglich Verstaatlichung von Spitälern, Lohnerhöhungen für Gesundheitspersonal, Verbot von Profiterzielung durch Impfstoffherstellung sowie Einführung neuer Steuern, ist nicht hilfreich. 3/5