Wie weit ist der aktuell beobachtete Rückgang bei Neuinfektionen real, und wie weit ist es ein Artefakt der Datenerfassung? Genau kann man es noch nicht sagen, aber ich halte den Rückgang teilweise für real. Anhaltspunkte dafür ist zum einen die unterschiedliche Entwicklung ...
...in den Altergruppen. Es gibt auch große Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Berlin ist der Effekt noch ausgeprägter: Stärkere Rückgänge bei Kindern, Schülern und den berufstätigen Jahrgängen, weniger bei den Älteren. Das allein könnte in einem unterschiedlichem...
...Testen begründet liegen, aber aktuelle Testdaten liegen noch nicht vor. Stattdessen zeigt ein Blick auf die Mobilitätsdaten, dass vor allem Kontakte am Arbeitsplatz in der Woche vor Ostern zurückgingen, und seit dem 27.3. sind in Berlin Schulferien.
Man sieht an dem Verlauf in Berlin auch recht gut, wie vor den Schulöffnungen am 22. Februar die Inzidenz bei 0-4 (blau) und 5-14 (rot) die niedrigste in allen Altersgruppen war und bis Ostern zur höchsten Inzidenz wurde. Seit Ferien sind, fallen die Zahlen bei den Jungen...
...stärker als in allen anderen Altersgruppen. Das spricht für einen realen Rückgang der Infektionen, der aber aus Erfahrung aufgrund der Feiertage nicht ganz so stark ist, wie die Zahlen suggerieren. Auch sehen wir bisher keinen Rückgang bei der Hospitalisierung in Berlin.
Unter dem Strich bedeutet das: Auch wenn wir in den nächsten Tagen eher höhere Zahlen sehen werden, hat uns Ostern Zeit gewonnen. Geht der Schulunterricht und die Kitabetreuung wieder los, dürften die Infektionen wieder stark anziehen.
Hier die deutschen R-Werte nach Altersgruppen. Gleich zu Jahresbeginn, nachdem wieder mehr Kinder in Kitas gingen, breitet sich das Virus in der Altersgruppe 0-4 (blau) am stärksten aus und nimmt 5-14 (rot) dann rasch mit. Seit Ostern stärkster Rückgang bei 5-14-Jährigen.
Das "Rückgrat" der Infektion ist aber die berufstätige Bevölkerung, grün und lila, auf die sich das Virus immer verlassen kann. Die Kinder sind aktuell eher raus, jetzt kommen die Älteren wieder mehr, wo die Impfquote noch nicht auszureichen scheint und R vor Tagen noch > 1 war.
Wir können uns also nicht zurücklehnen, und der weitere Verlauf wird wohl von der Öffnung von Schulen und Kitas abhängen. Blieben die zu, könnten wir sogar weiter mit sinkenden Zahlen rechnen, aber sobald sie aufmachen, werden mit 1-2 Wochen Verzögerung die Zahlen anziehen.
Leider ist es wahrscheinlich sogar so, dass sich sinkende Zahlen nicht mit offenen Kitas und Schulen realisieren lassen, und das noch auf unbestimmte Zeit, vielleicht bis zu den Sommerferien. Darauf, dass es so kommen könnte, sollte zumindest jeder vorbereitet sein.
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Der CDU-Wirtschaftsrat, eine Lobbyorganisation der Wirtschaft, mit einem Namen, der so klingt, als wäre es ein Parteiorgan, hat sich geäußert. Keine konstruktiven Vorschläge, nur Kritik, mit dem Hauptvorwurf Vorwurf von „Phantasielosigkeit.“ spiegel.de/politik/deutsc…
Immer, wenn ich CDU-Wirtschaftsrat höre, werde ich besonders aufmerksam, denn das ist der organsierte, legale Weg, um CDU-Amtsträger und Abgeordnete zu kaufen und für Geld Gesprächszeit mit ihnen zu erwerben.
Bei den Bundestagsabgeordneten anderer Parteien hatte ich meist keine Probleme, wenn ich als Unternehmer mal eine Stunde reden wollte, aber bei CDUlern kriegt man Termine sicher nur, wenn man bezahlt, und zwar an diesen Verein, der sich CDU-Wirtschaftsrat nennt.
Weil sich hier gerade einige Leute darüber empören, dass meine Prognose falsch war und die Inzidenz Anfang April nicht bei bei 200 liegt: Hier der bundesweite Inzidenzverlauf seit meiner Prognose, von 67 am 1.3. auf 144 am 1.4. auf aktuell 130.
Angesicht dieser Kurve hier im Februar hätte ja ein Halbblinder sehen können, dass das im März nie auf 200 gehen kann. Höchstens 144! Das sieht man doch ganz klar! Wie konnte ich nur 200 sagen?!!
Ich entschuldige mich also für meine unseriöse Panikmache bei all denen, die jetzt aus lauter Angst vor den 200 unnötig Masken und Vorräte gekauft und ihren Urlaub abgesagt haben, wo doch bei 144 alles ganz sicher ist.
Eine kleine Anekdote zum Thema Software schneller machen - also Laufzeitoptimierung. Für meine Covid- risikotabelle.de habe ich im letzen Jahr begonnen, Python datatable zu benutzen, um die RKI-Datendumps auszuwerten.
Datatables ist eine Library für Python, deren Kern in C++ geschrieben ist und die unglaublich schnell riesige Tabellen aus .csv lesen und schreiben und darauf sehr schnell rechnen kann, mit Python-Ausdrücken, die in Pseudocode für den C++-Kern umgewandelt werden, der außerdem...
...noch schlaue Dinge macht, um weniger rechnen zu müssen. Kann man sich hier im Detail anschauen github.com/h2oai/datatable
Nun sind mir aber zwei Probleme entstanden: Zum einen ist die Datenmenge explodiert. So wächst die täglich *neue* Datenmenge um fast so viele Zeilen, ...
Is this the real life?
Is this just fantasy?
Caught in a landside,
No escape from reality
Open your eyes,
Look up to the skies and see,
.... #laschetdenktnach
I'm just a poor boy, I need no sympathy,
Because I'm easy come, easy go,
Little high, little low,
Any way the wind blows doesn't really matter to
Me, to me
Mamaaa, life had just begun,
But now I've gone and thrown it all away
Mama, oooh,
Didn't mean to make you cry,
If I'm not back again this time tomorrow,
Carry on, carry on as if nothing really matters
Manipuliert Vorpommern Greiftswald seine Zahlen? Ganz sicher kann ich sagen, dass dort etwas vor sich geht, das nicht normal ist und dass es ein Problem vor Ort geben muss. spiegel.de/politik/deutsc…
Hier der zeitliche Verlauf der Inzidenzen nach Meldesdatum (lila), Publikationsdatum (grün) sowie tägliche Mittelwerte und Median (blau u. orange) in Tagen, also die Zeit zwischen Erstkontakt mit dem Gesundheitsamt und Meldung an das RKI.
Wir sehen seit dem 20.2. bereits einen nicht normalen Anstieg der Publikationsverzögerung, der sich in der letzten Woche noch mal verstärkt hat. Ob da jetzt Absicht dahinter steckt, würde ich aufgrund von Hanlon's Rasiermesser eher bezweifeln, aber allein aufgrund der Zahlen...
In Berlin jetzt wieder jeder 10. PCR-Test auf Covid positiv. So viel Virus war hier nicht auf dem Höhepunkt der 1. Welle, den wir vor genau einem Jahr erreicht hatten. Wenn wir jetzt so gut wären wie damals, müsste es ab jetzt nur noch abwärts gehen mit den Zahlen, aber ...
...selbst dann dürfte es länger dauern, weil wir deutlich über über dem Peak der 1. Welle liegen, nach fast jedem Maßstab, den man anlegt, Krankenhausauslastung, Positivenrate, Inzidenzen,