Israel vs. Südafrika Mutante - kurze Einordnung: Eine kleine Studie aus Israel macht die Runde, die oft so ausgelegt wird als würde die BioNTech Impfung gegen die Südafrika Mutante nicht gut wirken. Das ist eine viel zu seichte Interpretation. medrxiv.org/content/10.110… 1/7
Natürlich waren Ungeimpfte viel häufiger infiziert als Geimpfte. In seltenen Fällen findet man aber auch unter Geimpften PCR positive und die hat man in dieser Studie untersucht. Rund 150 vollständig Geimpfte wurden mit 150 Ungeimpften verglichen, die alle PCR positiv waren. 2/7
Die allermeisten Infektionen waren mit der britischen MuB117 tante. Aber bei den 150 infizierten Ungeimpften fand man einen Fall der Südafrika Mutante, bei den 150 infizierten Geimpften 8 solche Fälle. Die Südafrika Mutante war unter den Geimpften also 8x überrepräsentiert. 3/7
Das bedeutet jedoch NICHT, dass sich die Südafrika Mutante deshalb in Israel ausbreiten kann! Die Erstautorin @SternLab der Studie schreibt: “We see evidence for reduced vaccine effectiveness against the S.A. variant, but it does not spread in Israel.” 4/7
Außerdem: Alle 8 Fälle traten kurz nach der zweiten Impfung auf. Einen vollständigen Immunschutz erwartet man jedoch erst etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung. 14 Tage nach der zweiten Dosis fand die Studie aber KEINE Fälle der Südafrika Mutante. 5/7
Dazu die Autorin: “We think that this reduced effectiveness occurs only in a short window of time (no B.1.351 cases 14+ days post 2nd dose), and that the S.A. variant does not spread efficiently. Thus, even more of a reason to get vaccinated and drive down cases to zero!” 6/7
Das Ganze ist nicht überraschend, nur cool, dass wir dazu endlich Zahlen aus der realen Welt haben und nicht nur Zellkulturversuche. Insgesamt ist die Impf-Entwicklung in Israel ein sehr aufbauender Lichtblick der mich in jeder Hinsicht happy macht. 7/7
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Diese Studie fasziniert mich. Demnach sind die Antikörper einer vergangenen Covid19 Infektion gegen die Brasilianische Mutante (P.1) ähnlich wirksam wie gegen die aus England (B.1.1.7). Wirksamkeit in beiden Fällen um den Faktor 3 reduziert, was kein starker Abfall ist. 1/5
Wirksamkeit gegen die Südafrika Variante (B.1.351) um den Faktor 13 reduziert. Das ist ein starker Abfall, wusste man aber bereits. Stellt in Frage ob P1 in Brasilien tatsächlich der Immunantwort entkommt, oder sie lediglich ansteckender ist. 2/5
Antikörper nach Pfizer oder AstraZeneca Impfung verhalten sich den Mutanten gegenüber ähnlich. Wobei sie nicht ganz so viel Wirksamkeit gegenüber der Südafrika Mutante einbüßen wie die einer vergangenen Covid19 Infektion (8, bzw. 9-facher Abfall der Wirksamkeit). 3/5
In Deutschland wurden unter den knapp über 1,6 Millionen mit AZ Geimpften 7 Fälle von Sinusvenenthrombose (SVT) beobachtet. Durch Zufall erwartet hätte man bloß ein- bis zwei. 1/8
Das überrascht. In Großbritannien wurden sowohl von AstraZeneca als auch von BioNTech rund 10 Millionen Dosen verimpft. Bei AZ wurden 3 SVT beobachtet, bei BT eine. Beides entspricht keiner Häufung. 2/8
Dennoch: bestätigen sich die Daten aus Deutschland, könnte das bedeuten, dass einer von einer viertel Million Geimpften eventuell dieses Problem entwickelt. Nicht undenkbar, derart seltene Nebenwirkungen kann man grundsätzlich erst nach der Zulassung entdecken. 3/8
Im Vereinigten Königreich wurden vom AstraZeneca und BioNTech Impfstoff jeweils rund 10 mio Dosen verimpft. Zeitlicher Zusammenhang mit einer Lungenembolie (meist ausgelöst durch Blutgerinnsel = Thrombus): 13 Fälle bei AZ, 15 bei BioNTech. 1/4
In beiden Fällen keine auffällige Häufung im Vergleich zu nicht-Geimpften. Trotzdem wird seit Tagen ausschließlich in Bezug auf AstraZeneca eine Lungenembolie/Blutgerinnsel Anekdote nach der anderen durch die Medien gejagt. 2/4
Ich weiß derzeit natürlich auch nicht ob es da eventuell einen Zusammenhang geben könnte. Mit Sicherheit werden sich sehr seltene Nebenwirkungen erst im Laufe der Zeit zeigen. So ist das bei allen Arzneimitteln. Das war bei BioNTech nicht anders (Anaphylaxie etc.) 3/4
Thread bezüglich der AstraZeneca (kurz AZ) vs. BioNTech (kurz BT) Debatte. In den klinischen Studien hatte BT eine Wirksamkeit von 95%. Mit dem neuen Protokoll (3 Monate zwischen den Impfdosen) hat AZ eine Wirksamkeit von 82%. Was das bedeutet wird häufig falsch dargestellt. 1/7
Problem #1: Die Studien wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlichen Regionen durchgeführt. BT als es noch keine dominanten Mutanten gab. AZ später und in Regionen, in denen die Mutanten bereits eine Rolle spielten. Das reduziert die Vergleichbarkeit enorm. 2/7
Problem#2: Diese Prozentwerte sind mit einer Unschärfe belastet (Konfidenzintervall). Streng genommen lässt sich nur sagen, dass BT mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Wirksamkeit zwischen 90% und 97% hat. Und das AZ eine Wirksamkeit zwischen 63% und 92% hat. 3/7
Kurze Einordnung, was dieses "von PCR Tests schlechter erkannt" bei der finnischen Variante bedeutet. #FIN796H 1/7
PCR Tests weisen bestimmte Gen-Abschnitte der Viren nach. Eines dieser Gene, das "N-Gen", hat sich bei der Finnischen Variante so verändert, dass ein paar der derzeitigen PCR Tests dieses Gen nicht erkennnen. 2/7
ABER: Die allermeisten Tests die heute verwendet werden, testen, nicht zuletzt aus solchen Gründen, auf mehr als ein Gen. Z.B. das RdRP-Gen, das nach wie vor erkannt wird. 3/7