Die Forschung von @lamb_wf, @giulio_mattioli et al. führte zu einer Übersicht, mit der sich Bullshit-, pardon: „Gründe-für‘s-Verschieben-von-Klimaschutz“-Bingo spielen lässt.
Das Schema lässt sich fast 1:1 auf die Corona-Krise übertragen.
Heute schon Plastik vermieden? Oder auf Eco- statt Normal-Modus gedrückt?
Seit es den CO2-Fußabdruck gibt, sind wir bemüht, unseren Teil beizutragen.
Dass der footprint eine Erfindung der Fossil-Industrie ist, sollte uns jedoch zu denken geben. 1/10
Berichte über die CO2-Werte der Politiker:innen-Dienst-Pkw erreichen stets hohe Klickzahlen. Der Stromverbrauch der Handys von #FFF-Aktivist:innen erregt die Gemüter. Gerade ökologisch Engagierte achten auf Verpackungen, auf regionalen Einkauf und alles was CO2 emittiert. 2/10
Je mehr ökologisches Engagement, desto ehrgeiziger sind wir meist, den persönlichen CO2-Wert klein zu halten.
Doch: Wenn wir uns schuldbewusst um unseren privaten Fußabdruck kümmern, hat uns die Fossil-Industrie exakt dort, wo sie uns hinbringen wollte! 3/10
“Ich sehe die Klimakrise als drängendes Problem, aber ich habe das Gefühl, dass ich nichts dagegen tun kann.”
Wer sich in diesem Satz wiederfindet, hat eines der Kernprobleme der #Klimakrise verstanden.
Klingt komisch, aber bleibt kurz bei uns!
(Thread)
Wer wirklich klimaneutral leben möchte, müsste aktuell das eigene Leben auf den Kopf stellen. Auto weg, Heizung aus, Geräte aus, kein Fleisch, Konsumstop (das bedeutet u.a.: kein neues Smartphone, auch wenn das alte kaputt ist.)
Das ist eine sehr, sehr hohe Hürde! 1/11
Schweigst du auch oft wenn jemand die #Klimakrise anspricht? Das ungute Gefühl, das in diesem Moment entsteht nennt sich kognitive Dissonanz. Denn du denkst zB:
🅰️ Ich weiß, dass ich mich nicht Klimafreundlich verhalte.
⚡️
🅱️ Ich kann nicht mein ganzes Leben umkrempeln.
#Mainz|er*innen, die in den vergangenen Tagen am Rhein spazieren waren, kamen in den unverhofften Genuss einer kleinen Ausstellung. Ausstellungsstücke waren psychologische Begriffe, die in der #Klimakrise relevant sind.
Du triffst in einem Climate Talk auf Ambivalenz bei Deinem Gegenüber - wunderbar!
Denn das bedeutet, es gibt bereits gewisse Einstellungen, dass es in der Klimafrage Handlungsbedarf gibt. Und dann kommt das zentrale Wort: "ABER...",
Mit nachfolgend allen möglichen Gründen, warum Engagement für das Klima zu teuer, zu aussichtslos, zu aufwendig, zu langwierig ist.
Und jetzt heißt es: Widerstehe dem Impuls, dich einfach auf die „gute Seite“ zu stellen und alle Gründe für eine Klimawende aufzuzählen.
Deinem Gegenüber bleibt dann nur noch die Aber-Seite übrig.
Das bedeutet, si_er hört sich selbst die Gründe aussprechen, warum si_er nicht handelt. Und was si_er sich sagen hört, bekräftigt die eigene Einstellung.
In diesem Zusammenhang sendet Psy4F Dank und Solidarität zunächst in den Dannenröder Wald, wo aktuell ein gesunder Wald für eine veraltete Verkehrspolitik gerodet wird.
Mutige und ausdauernde Aktivisti stellen sich dem entgegen. Falls es Euch möglich ist: Fahrt in den Wald!
Teile unseres gesellschaftlichen Systems sind krank und machen Menschen krank.
Darum ist es höchste Zeit, dass Psychologie und Psychotherapie ihren Blick mehr auf Politik und Gesellschaft richten.
Die Idee, dass Psychologie und Psychotherapie einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten könne.
Wir dachten an Abwehr, Verdrängung, etwas später auch an #MentalHealth für Aktivisti.
Inzwischen haben wir dazugelernt: Es geht nicht nur um einen Beitrag.
Die #Klimakrise zieht sich durch jeden Winkel unserer Profession - kein Bereich, der nicht von ihr betroffen wäre oder in dem unser Wissen - generell das Wissen eines jeden Menschens - nicht nützlich sein kann
Deswegen wird es niemals ausreichend sein, dass sich einige Kolleg*innen bei den Psy4F dieses Themas annehmen und andere sich zurückhalten.
Wir brauchen ohne jegliche Übertreibung jede*n Einzelne*n.