„Fast könnte man meinen, dass die Idee vom Klimaschutz als Friedensstifter nun wahr wird: Ob militärische Konflikte oder wirtschaftliche Uneinigkeiten – die Verhandlungen ums Weltklima wirken wie eine große Klammer, die selbst auseinanderdriftende Parteien zusammenhält“. 2/5
Sherif (1969) konnte in seinen „Ferienlagerexperimenten“ 2 rivalisierende Gruppen dazu bringen, ihre Stereotypen und Konflikte abzubauen, in dem er ihnen Aufgaben stellte, die sie nur gemeinsam lösen konnten. 3/5
Funktioniert nun das Experiment unter Realbedingungen?
Die Abwendung der Klimakatastrophe als geteiltes, übergeordnetes Ziel der Menschheit.
Zusammenarbeit trotz aller Differenzen.
Als Nebeneffekte Abbau von Stereotypen und Konfliktreduktion.
Empirisch scheint das möglich. 4/5
Auch Pyszczynski und Kollegen (2012) konnten empirisch nachweisen, dass die Bewusstmachung des Klimawandels die Wahrnehmung von Unterschieden zwischen Gruppen und Völkern reduzieren, die Kooperationsbereitschaft erhöhen und die Konfliktbereitschaft senken kann. 5/5
Quelle: Pyszczynski, T., Motyl, M., Vail III, K. E., Hirschberger, G., Arndt, J. & Kesebir, P. (2012). Drawing attention to global climate change decreases support for war. Peace and Conflict: Journal of Peace Psychology, 18(4), 354-368.
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Neben Problemwissen brauchen wir zur Bewältigung der Klimakrise auch Handlungswissen und positive Zukunftsbilder 1/7
Wo wollen wir hin – wie wunderbar könnte unsere Zukunft aussehen?
Dazu können wir den Blick nach Außen richten und den Zukunftsvisionen von Andere lauschen oder wir können den Blick mal nach Innen richten.
2/7
Deshalb laden wir euch ein: Macht euch ein leckeres Getränk oder schlüpft in die Spazierschuhe und dreht eine Runde. Träumt euch dabei in folgendes Szenario:
3/7
Die Forschung von @lamb_wf, @giulio_mattioli et al. führte zu einer Übersicht, mit der sich Bullshit-, pardon: „Gründe-für‘s-Verschieben-von-Klimaschutz“-Bingo spielen lässt.
Das Schema lässt sich fast 1:1 auf die Corona-Krise übertragen.
Heute schon Plastik vermieden? Oder auf Eco- statt Normal-Modus gedrückt?
Seit es den CO2-Fußabdruck gibt, sind wir bemüht, unseren Teil beizutragen.
Dass der footprint eine Erfindung der Fossil-Industrie ist, sollte uns jedoch zu denken geben. 1/10
Berichte über die CO2-Werte der Politiker:innen-Dienst-Pkw erreichen stets hohe Klickzahlen. Der Stromverbrauch der Handys von #FFF-Aktivist:innen erregt die Gemüter. Gerade ökologisch Engagierte achten auf Verpackungen, auf regionalen Einkauf und alles was CO2 emittiert. 2/10
Je mehr ökologisches Engagement, desto ehrgeiziger sind wir meist, den persönlichen CO2-Wert klein zu halten.
Doch: Wenn wir uns schuldbewusst um unseren privaten Fußabdruck kümmern, hat uns die Fossil-Industrie exakt dort, wo sie uns hinbringen wollte! 3/10
“Ich sehe die Klimakrise als drängendes Problem, aber ich habe das Gefühl, dass ich nichts dagegen tun kann.”
Wer sich in diesem Satz wiederfindet, hat eines der Kernprobleme der #Klimakrise verstanden.
Klingt komisch, aber bleibt kurz bei uns!
(Thread)
Wer wirklich klimaneutral leben möchte, müsste aktuell das eigene Leben auf den Kopf stellen. Auto weg, Heizung aus, Geräte aus, kein Fleisch, Konsumstop (das bedeutet u.a.: kein neues Smartphone, auch wenn das alte kaputt ist.)
Das ist eine sehr, sehr hohe Hürde! 1/11
Schweigst du auch oft wenn jemand die #Klimakrise anspricht? Das ungute Gefühl, das in diesem Moment entsteht nennt sich kognitive Dissonanz. Denn du denkst zB:
🅰️ Ich weiß, dass ich mich nicht Klimafreundlich verhalte.
⚡️
🅱️ Ich kann nicht mein ganzes Leben umkrempeln.
#Mainz|er*innen, die in den vergangenen Tagen am Rhein spazieren waren, kamen in den unverhofften Genuss einer kleinen Ausstellung. Ausstellungsstücke waren psychologische Begriffe, die in der #Klimakrise relevant sind.
Du triffst in einem Climate Talk auf Ambivalenz bei Deinem Gegenüber - wunderbar!
Denn das bedeutet, es gibt bereits gewisse Einstellungen, dass es in der Klimafrage Handlungsbedarf gibt. Und dann kommt das zentrale Wort: "ABER...",
Mit nachfolgend allen möglichen Gründen, warum Engagement für das Klima zu teuer, zu aussichtslos, zu aufwendig, zu langwierig ist.
Und jetzt heißt es: Widerstehe dem Impuls, dich einfach auf die „gute Seite“ zu stellen und alle Gründe für eine Klimawende aufzuzählen.
Deinem Gegenüber bleibt dann nur noch die Aber-Seite übrig.
Das bedeutet, si_er hört sich selbst die Gründe aussprechen, warum si_er nicht handelt. Und was si_er sich sagen hört, bekräftigt die eigene Einstellung.