Da ich hier eure Aufmerksamkeit habe, noch ein Hinweis:
Drohungen, Übergriffe, Anrufe bei Freunden/Arbeitgebern gehören NICHT zur Meinungsfreiheit.
Das dürfen wir in keine Richtung tolerieren.
Ich glaube immernoch, dass wir eigentlich dasselbe wollen: dass die Scheiße vorbei ist.
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Wie ich den Plan der Politik gerade verstehe, pendeln wir jetzt für den Rest des Jahres zwischen den 105 (Notbremse!) und 95 (lockern!) im 2-Wochen-Takt.
Wo ist der Plan, Infektionsgeschehen kontrollierbar zu machen, nachzuverfolgen und keine Mutationen zuzulassen?
Selbst wenn wir ERFOLG haben, Zahl um 100 zu halten (zweifelhaft), sind die Konsequenzen:
- massig Tote
- massig Langzeitkrankte
- Gesundheitssystem am Limit
- Null Planbarkeit von irgendwas
- Tod von Gastronomie, Kunst etc
- ausgebrannte Eltern
- impfresistente Mutationen
Sorry, bei abendlichen Ausgangssperren bei vollen Büros werde ich nicht mitgehen.
Ich lebe seit einem Jahr im Ausnahmezustand.
Ich war eine der ersten, die freiwillig Maske getragen haben.
Die Streichung der Homeofficepflicht ist eine Farce. Hier ist meine Linie.
Durchseuchung findet weiter statt in Büros und Schulen, bei maximaler Einschränkung und Leidensdruck in jedem anderen Bereich (und Schule geht übrigens auch nicht normal, selbst in Präsenz).
Es tut also weh, lässt Menschen vereinsamen, bekämpft aber die Pandemie nicht. WTF.
Bei einer Inzidenz von knapp unter 100 zu lockern bedeutet natürlich, dass die Inzidenz sehr schnell wieder über 100 wächst, an welchem Punkt wieder geschlossen wird. Wie oft wollen wir das Spiel spielen? #NoCovid
Und nein, bei einer Inzidenz von 10 ist das nicht dasselbe. Exponentielles Wachstum bedeutet, dass es sehr viel länger dauert, um von 10 auf 15 zu kommen, als von 95 zu 100.
Außerdem macht man dann eine #NoCovid Strategie. Und... es sterben weniger Leute.
Und bei einer Inzidenz um die 100 mit offenen Grenzen sind Impfungen allein auch eine zweifelhafte Exitstrategie, weil langsames Impfen bei hohen Inzidenzen ja im Prinzip ein Zuchtlabor für resistente Mutationen sind.
Die deutsche Regierung beschäftigt sich derzeit gefühlt weniger mit Politik, als vielmehr mit Haftungsausschluss für sich selbst.
Ich bin so wütend.
So wütend darauf, dass im Sommer nicht konsequent eingedämmt wurde.
Dass es keine Schnellteststrategie gab, BEVOR die Schnelltests verfügbar waren.
Dass unverimpfter Stoff rumlag, während die Impfzentren früh Feierabend machten.
...
Dass in erster Linie AM IMPFSTOFF GESPART WURDE.
Dass die Kommunikation des Impfstopps jetzt so beschissen ist, dass kaum jemand die Entscheidung nachvollziehen kann.
1932 verurteilte die Parteiführung der NSDAP antisemitische Übergriffe, an denen auch ihre Parteimitglieder beteiligt waren. Die Leute wurden bestraft! Antisemitismus war nicht, womit sie Stimmung gemacht haben. Dafür haben sie gezielt Angst vor den Linken verbreitet!
Das Feindbild für die Wahl waren Kommunisten und Antifaschisten. Darüber haben sie die Bürgerlichen bekommen.
Die Strategie ist also nicht ganz neu, aber ungebrochen wirksam.
Da es nicht allen völlig offensichtlich zu sein scheint: natürlich war die NSDAP von Anfang an durchweg antisemitisch. Aber durch Wahlniederlagen Mitte der zwanziger fühlte sich die Parteiführung gezwungen, sich nach außen hin ein Stück weit davon zu distanzieren.
Mich amüsieren diese ganzen Artikel "Warum bringt der Lockdown nichts?"
Leute, der Lockdown bringt zum Beispiel nichts, weil bei positiv getesteten Schülern nur die Sitznachbarn heim geschickt werden. Der Rest der Klasse lernt weiter und wird nicht getestet.
Der Lockdown bringt zum Beispiel nichts, weil Arbeitgeber*innen überall weiter das Recht haben, Leute völlig unnötig zu Präsenzarbeit im Büro zu zwingen. Die werden selbst nach Kontakt zu Infizierten nur bei schweren Symptomen getestet.
Das ist kein Lockdown. Wir haben Einrichtungen der Freizeit geschlossen, das wars.
Das können wir so lange machen, bis die alle pleite sind. Infektionszahlen senken wird es nicht.