Portugal war eines der am schwersten von der #B117-Welle getroffenen Länder. Die Fallzahlen stiegen dramatisch ehe die 2. Welle überhaupt endete. Dann wurden Anfang 2021 zum falschen Zeitpunkt Schulgebäude wieder geöffnet und das Gesundheitssystem kollabierte.
Das Land setzte in der Folge konsequent auf die #NoCovid Strategie. Nicht weil Portugal sich selbst für eine Diktatur oder eine Insel hielt, sondern weil die Politik die am schnellsten wirksame Methode zur Fallsenkung anwenden wollte. Das klappte in nur 4 Wochen.
Vom Peak mit 16432 Fällen am 28.01.2021 fielen die Zahlen bis zum 01.03.2021 auf 394 Fälle an einem Tag. In 33 Tagen erreichte Portugal eine Reduktion um 98%. Dieses Fallniveau wird dort nun gehalten. Es ist so niedrig. Das heute fast das ganze Land aus Zonen ohne Risiko besteht.
Wie oben sieht ein realistisches Bild in einem Land mit #NoCovid Strategie aus. Es gibt einzelne Zonen mit leicht erhöhtem Risiko, ganz wenige in denen man sofort reagieren muss. Hier wird dann z.B. konsequent mit Antigen-Schnelltestkampagnen reagiert. Seit März gab es das 3x:
Portugal steigert auch die Zahl der PCR-Tests und setzt auf eine sehr schnelle Nachtestung von positiven Antigen-Schnelltests. Die Zahl der PCR Tests wird auch in der jetzt erreichten Niedriginzidenzphase gesteigert.
Der Erfolg der Niedriginzidenzstrategie: Normalität in weiten Teilen des Landes, wo man sich ohne große Ansteckungsrisiken bewegen kann. Das Gesundheitswesen hat sich erholt. Heute sind in Portugal 86 Patientinnen und Patienten mit #COVID19 auf ITS. in der Spitze waren es 904.
Portugal ist das Vorbild für mein Konzept der #NoCovidModelltegion#Nürnberg. Es zeigt, was in kurzer Zeit möglich ist, wenn man statt in Lethargie abzuwarten in der Politik entschieden und kreativ handelt, um das Problem zu lösen. nbg.nocovid-modellregion.de
In Portugal überzeugten Entschlossenheit und die Bereitschaft der Politik auch Fehler z.B. im Bezug auf den Schulbetrieb einzugestehen die Bevölkerung und gemeinsam brachte man die Pandemie unter Kontrolle, gewann dafür in weiten Teilen ein normales Leben zurück. Das lohnt doch.
(Hätte ich gewusst, dass Ihr den Thread so mögt, hätte ich vorher die Rechtschreibfehler entfernt.)
In Deutschland droht bei zu vielen, zu frühen Lockerungen (mit denen Bayern schon heute begonnen hat) die Bundesnotbremse zu einem Inzidenzerhaltungsgesetz zu werden. Mit Inzidenzen immer um 100 und Höchstwerten bei Kindern (grün im Hintergrund). Daten am Bsp. der Stadt Fürth.
Die NoCovid-Strategie senkt einmal die Inzidenz richtig und bewahrt diesen Zustand anschließend mit aller Kraft. Das möchte die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, denn das ermöglicht gefahrlose, langfristige Lockerungen zu einem frühen Zeitpunkt.
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Das #Corona-Daten-Update für Nürnberg: Nur wenige Tage nach der Meldeartumstellung geht die Inzidenz wieder in den Zick-Zack-Modus. Ein Anzeichen für Meldeverzug und ungenaue Datenbasis. Dazu passt auch die Positivrate der PCR-Tests von 41,65% in Bayern.
Mit einer gewissen Bewunderung muss man auf den LK Fürstenfeldbruck blicken, die auch Inzidenzen von über 4000 und über 9000 bei Kindern messen können. Bei uns in der Region sind alle Meldesysteme am Anschlag (LK Neustadt/Aisch, LK Forchheim, LK Fürth, SK Nürnberg...)
Daher sind auch die weiteren Zahlen für die Altersgruppen mit Vorsicht zu sehen, die Werte sind vermutlich deutlich zu niedrig, je nachdem wie viele der 10.000 liegengebliebenen Fälle in Nürnberg auch noch nicht ans RKI gemeldet sind. Trotzdem über 5000 bei den Schulkindern 5-14.
LOL: 3 Tage nachdem mich das Kommunikationsamt der Stadt @nuernberg_de in einer offiziellen Städtemeldung dafür angreift mit Infos zu Lage in Schulen Ängste in der "Schulfamilie" zu schüren, muss sie mitteilen das 10.000 Fälle unbearbeitet sind. br.de/nachrichten/ba…
Das bedeutet die Lage ist also vermutlich noch schlechter, als ich das aus den offiziellen RKI Daten ablesen kann. Tausende Nürnbergerinnen und Nürnberger aus dieser "Schulfamilie" sitzen ohne Informationen zu Hause. Die Pressemeldung hat die Stadt weiterhin nicht zurückgezogen.
Auf ihrer Website stellt die Stadt @nuernberg_de die Lage weiterhin so da, als hätte es am 4.2. in den letzten 14 Tagen 222 Fälle an Schulen gegeben, während das Gesundheitsamt an das RKI für diesen Zeitraum 6876 Fälle bei 0-19 Jährigen meldet. @BR_Franken@NN_Online@nordbayern
Dass das Kommunikationsamt der Stadt Nürnberg Kritiker persönlich in einer offiziellen Pressemitteilung der Stadt durch die Schulreferentin Trinkl angreifen lässt, ist ein ungehöriger Vorgang durch die Administration unter @marcuskoenignbg.
Ich hätte vor dieser Veröffentlichung ein Gesprächsangebot von Frau Trinkl erwartet. Dies zu unterlassen und mich derart persönlich anzugreifen ist enttäuschend und zeugt von einem grundlegenden Problem im Demokratieverständnis der CSU-Referentin.
Ich habe ihr ein solches Gespräch kurzfristig dennoch angeboten, es wurde aber bisher nicht angenommen. Meine Einschätzungen der Lage in Nürnberg sind fundiert und durch Fakten belegt.
Das #Corona-Daten-Update für #Nürnberg: Die Fallmeldung heute mit fehlenden Fällen der letzten Tage. Bis heute 32168 (+228) #COVID19-Fälle gemeldet, +1 weiterer Todesfall, die Zahl steigt auf 916. Todesfallrate über die letzten 4 Wochen: 1,27%.
Aus der Todesfallrate ergibt sich also für die heute gemeldeten 228 Fälle in der Zukunft 2-3 weitere Todesfälle. Es ist traurig, denn eine niedrige Inzidenz und eine konsequente Strategie diese zu erreichen, könnte schon jetzt diese Fälle verhindern.
Die heute vorläufig gemeldete 7-Tage-#Inzidenz für #Nürnberg liegt bei 183,3. Mit den heute nachgemeldeten Fällen der letzten Meldetage steigt die Inzidenz für gestern von den ursprünglich gemeldeten 178,3 auf 184,2.
Was wir vor der Ausdehnung von Präsenzunterricht brauchen: Konzepte für ausreichend Abstand und Quarantäne bei #B117, Luftfilter in den Klassenräumen, 2 Testungen zu Hause, bevor die Kinder zurückkehren und PCR-Schnelltests in der Schule (Gurgeltests), geimpfte Lehrer*innen.
Alternativ bräuchten wir nur eine einzige Sache bevor es wieder mehr Präsenzunterricht in der Schule gibt. Auch dann ist Unterricht vor Ort sehr, sehr sicher. Das Geheimnis: Wir brauchen einfach eine sehr niedrige Inzidenz in der Gesamtbevölkerung und bei den Kindern.
B117 ist ansteckender, in kürzerer Zeit. Wir brauchen daher mehr Abstand, eine höhere Luftwechselrate in den Klassenzimmern, die an wärmeren Tagen nicht mehr allein durch Lüften erreicht wird. Das schafft man nur mit Luftfiltern, es reichen aber leise Untertischgeräte.
Es ist ein wiederkehrender Fehler: Zu viele und zu frühe Lockerungen führen zu Fallsteigerungen und einer Verlängerung von Maßnahmen. Ein hin- und her das für alle schlecht ist und die Bereitschaft Maßnahmen zu folgen verringert.
Politik darf gerne hoffen, darauf, dass sich doch weit mehr als derzeit absehbar impfen lassen, dass es keine neue Mutation gibt, die sich bei Höchstinzidenzen überall auf der Welt bilden und die wir mangels Quarantäne bei der Einreise, sich bei uns dann verbreiten lassen.
Sie darf hoffen, dass durch Schnelltesten bei uns in Deutschland anders als in unseren Nachbarstaaten, nicht nur Fälle nachgewiesen werden, sondern die Fallzahlen von sehr hohem Niveau sinken werden. Vernünftiger als Politik auf zukünftigen Hoffnungen auszubauen, wäre Vorsicht.