In vielen muslimischen Städten und Dörfern ertönt derzeit bei Abenddämmerung ein Kanonenschlag. Es gehört zu den festlichen Traditionen des Ramadans, wodurch bekanntgegeben werden soll, dass die Zeit zum Fastenbrechen angebrochen ist. 
Der Brauch geht rund 1.000 Jahre zurück und entstand in Ägypten. Die Absicht war es durch den möglichst lauten Ton auch Gebieten ohne Gebetsruf oder klare Sicht auf den Horizont die Zeit zu verkünden.
Einer Legende nach entstand der Brauch aber zufällig, als der ägyptische Sultan der Mameluken-Dynastie, Khosh Qadam kurz vor dem Abendgebet eine Militärübung abhalten ließ und die Menschen den Knall als eine Verkündung der Zeit des Fastenbrechens interpretierten.
Die Menschen beglückwünschten ihn für seine Idee. Seine Tochter Hajja Fatima gab ihm dann den Rat, fortan jeden Abend die Kanone abzufeuern. Deshalb hat die zeremonielle Kanone in Ägypten übrigens auch heute noch den Spitznamen Hajja Fatima.
Diese Tradition ist auch heute noch als Festakt weit verbreitet, wie z.B. in der arabischen Welt, auf dem Balkan, in Anatolien oder Nordafrika. Der Kanonenschlag ist natürlich ungefährlich und wird von Experten durchgeführt. Das Bild zeigt die Tradition in Sarajevo.
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