hier getroffene Bilder- und Informationsauswahl ein permanentes Krisen- und Bedrohungszenario erzeugt wurde. Diese Einschätzung wurde prompt zurückgewiesen von Vertretern des ÖRR.
Tatsächlich gibt das Setting streng genommen nur Aufschluss zum
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die Risiken, an C19 in den nächsten 12 Monaten lebensbedrohlich zu erkranken, subjektiv massiv überschätzen.
Befragt wurden 5.783 Personen in verschiedenen Alters- und Gesundheitslagen (SOEP), die Studie ist also durchaus repräsentativ.
Die Befragten bewerteten das
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persönliche Risiko auf durchschnittlich 25,9 Prozent (gewichtet), wobei man das objektive Ausmaß in Deutschland zu diesem Zeitpunkt auf etwa 0,6 Prozent schätzte.
Mit anderen Worten: Die Befragten überschätzten ihr subjektives Sterberisiko durchschnittlich um den Faktor 43.
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U30 zB sahen das Risiko einer lebensbedrohlichen C19-Erkrankung bei ca. 20 %, U40 bei 21 %; alle ohne Vorerkrankungen bei ca. 21 %.
Bei diesen Gruppen dürfte sogar eine Überschätzung vorliegen, die den Faktor 100 deutlich überschreitet.
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Die Autoren schlussfolgern, dass das Risiko stark überschätzt wird, aber sahen auch ‚deutliche Zeichen von Realismus‘.
Letzteres wirkt etwas seltsam, bei einer Risikoüberschätzung um das 43-fache bzw. in unteren Altersregionen um mehr als das Hundertfache.
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Menschen in D benutzen durchschnittlich 11 h Medien am Tag (ca. 45 Prozent; ca. 70 Prozent d schlaflosen Zeit). Der größte Teil der Weltwahrnehmung findet über Medien statt.
Die meisten Medien vermitteln Informationen - in 2020 v.a. über Corona.
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Diese Praxis der Mediennutzung spricht dafür, dass die massive Risikoüberschätzung von C19 im Wesentlichen auf die mediale Berichterstattung zurückzuführen ist.
Spätestens nach dem Erscheinen dieser Studien hätte bei allen Medien eine Selbstkritik einsetzen müssen.
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Denn der Pressekodex sagt in Ziffer 14:
"Bei Berichten über medizinische Themen ist eine unangemessen sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen oder Hoffnungen beim Leser erwecken könnte."
Lauterbach argumentiert, die Analyse zeige zB, dass "einer von sieben Covid Patienten" Longcovid bekäme, vor allem Jüngere seien darunter, auch Kinder und Gesundheitspersonal.
Die Analyse stammt aus dem UK, genauer vom ONS (= brit. Statistikamt).
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Die Analyse basiert auf Daten von 21.622 Personen (sog. Coronavirus (COVID-19) Infection Survey (CIS)), die seit April 2020 PCR-positiv auf Corona getestet wurden.
Zeitraum der Befragung war Feb 2021 bis März 2021.
#Servicetweet#PIMS#LongCovid#MIS-C
Mediales Thema ist seit kurzem eine mögliche Erkrankung von coronainfizierten Kindern an dem Kawasaki-Syndrom (PIMS/MIS-C).
Mehrere Medien u. Lauterbach berichteten, alarmierend im Grundton.
Der Spiegel bezieht sich auf diese Studie aus den USA (April 2021). Sie enthält eine Analyse sämtlicher MIS-C-Fälle bei Kindern, die coronapositiv getestet wurden oder nicht negativ getestet wurden.
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Die Studie fragt nach den klinischen Charakteristika sowie zeitlicher und geografischer Verteilung von MIS-C Fällen bei Kindern (Personen unter 18 Jahren). 1.733 Fälle wurden registriert, von März 2020 bis Januar 2021, insbesondere nach dynamischen Infektionsgeschehnissen.
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