Morgen also soll der Waffenstillstand zwischen #Israel und der #Hamas beginnen. Was danach folgt, ist bekannt, wir haben das auch schon 2014 nach dem letzten Gaza-Krieg gesehen: Auf beiden Seiten "Siegesfeiern". In der Welt: Erleichterung. Dann die Medienberichte aus Gaza, die 1/
das ganze Ausmaß der Zerstörung zeigen. Schuldzuweisungen, der Ruf nach dem ICC in Den Haag, weil Israel Kriegsverbrechen begangen haben soll. Kaum einer wird darüber reden, ob es nicht auch ein Kriegsverbrechen ist, Tausende Raketen auf die Zivilisten in Israel abzufeuern 2/
einige werden die Frage stellen, wieso Hamas eigentlich die eigene Zivilbevölkerung diesem Bombardement aussetzt, denn die Islamisten wissen ja, dass Israel auf Raketenangriffe reagiert und wenn es zum Ausbruch eines Krieges kommt, dann erst recht. Mit großer Heftigkeit. Aber 3/
wer jetzt glaubt, dass sich etwas ändert, der irrt. Diese Nacht, die wahrscheinlich letzte Nacht dieses Krieges, wird brutal werden. Hamas wird an Raketen abfeuern, was das Zeug hält, Israel wird soviel wie nur möglich noch bombardieren, für die Menschen wird es auf beiden 4/
Seiten noch einmal besonders schrecklich. Und dann? Als 2014 der Gaza-Krieg nach 51 Tagen endete, mit mehr als 2500 Toten, geschah danach: nichts. Einfach: nichts. Die Welt war froh, dass es vorbei war, man versprach viel Geld für den Wiederaufbau in Gaza, ein Bruchteil 5/
kam nur an, weil viele das Geld nicht der Hamas in die Hände geben wollten, weil sie genau wußten, wofür es dann ausgegeben wird. So wohl auch diesmal. Und politische Initiativen? Auch: nichts. Einfach nichts. Dieser Krieg jetzt hat, wenn er morgen wirklich zu Ende geht, 6/
keine zwei Wochen gedauert, die Anzahl der Toten kommt der des letzten Krieges nicht mal im Ansatz nahe (was die Tragödie dieser Tage nicht schmälert!). Also, was wird dann geschehen? Wer wird was tun? Die Europäer? Papiertiger. Die Russen? Sowieso nicht. Erdogan? Wird 7/
weiter gegen Israel toben und wüten und dann seinen Wiederannäherungskurs an Israel von vor dem Krieg fortsetzen, weil er Israel braucht. Und die Amerikaner? Die Progressiven unter den Demokraten werden darauf drängen, die Politik gegenüber Israel zu ändern. Das könnte 8/
langfristig Folgen für Jerusalem haben, aber nicht unmittelbar. Joe Biden wird froh sein, sich nicht mehr um Israel kümmern zu müssen, denn er hat im Nahen Osten den Iran auf der Agenda, was ihm wesentlich wichtiger ist als das Schicksal der Palästinenser. Und er weiß ja auch, 9/
dass Netanyahu ihm in den Ohren liegen wird und ihm das Leben zur Hölle machen will wg. Iran. Das aber dürfte dem israelischen Premier nicht mehr gelingen nach diesem Krieg, selbst wenn Biden lange geduldig alles zugelassen hat, weil es schwer ist, einem Staat zu sagen, dass 10/
man rund 4000 Raketen auf die eigene Zivilbevölkerung stoisch ertragen muss. Also, was wird geschehen? Abgesehen von innenpolitischen Veränderungen bei den Palästinensern und in Israel, wohl erst einmal nicht viel. Man wird zur Routine zurückkehren. In Washington, in Paris, 11/
London, Berlin. Es gibt so viele andere, größere Probleme. Die Pandemie allein ist ja schon ein internationaler Headache, der die Menschen ganz schnell wieder mehr bewegen wird als der Irrsinn im Nahen Osten. Ja, es wird ein paar Versuche geben, neue "Friedensinitiativen" 12/
zu starten, aber man kann wohl davon ausgehen, dass sie ebenso "erfolgreich" sein werden wie die letzten 50 Anläufe... Bleibt also nur abzuwarten, ob der "ewige Bibi" auch weiterhin an der Macht bleibt. Im Moment sieht es danach aus. Aber man weiß ja: im Nahen Osten kann 13/
von einem Moment auf den nächsten alles anders sein. Nun ja... Auf alle Fälle dürfte nur eines Feststehen, und das habe ich hier schon öfters gesagt: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Und die Hizbollah im Libanon gibt es ja auch noch. Israel hat sich vielleicht wieder 14/
ein bißchen Ruhe verschafft, aber friedlich wird es nicht werden. Und die Palästinenser sind auch nicht in der Lage, ihre innenpolitischen Querelen so zu lösen, dass sie eine echte, funktionierende Politik entwickeln könnten, die dem eigenen Volk vielleicht irgendetwas bringt 15/
In diesem Sinne: Im Westen nichts Neues. Im Nahen Osten allerdings aus nicht. 16/16
Sorry für die Typos...
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