Allerdings ist mit AstraZeneca das seltene Risiko schwerer Thrombosen mit Blutplättchenmangel assoziiert.
Außerdem wurde eine Häufung von Fällen des Guillain-Barré-Syndroms bei AstraZeneca geimpften beobachtet.
Bisher ist unklar, wie häufig schwere Nebenwirkungen VITT/TTS oder GBS bei AZ tatsächlich auftreten. Die Aussagen aus verschiedenen Ländern hierzu variieren und auch das Paul-Ehrlich-Institut hält ein Underreporting für denkbar.
Aber klar ist: Als wenig exponierte Person, ist paar Wochen auf mRNA warten das kleinere Risiko.
Nach Canada Public Health etwa wäre bei Inzidenz von 21 für alle Altersklassen das Risiko Intensivbehandlung zu benötigen bei Astra höher, als bei Covid.
Und ich will klar stellen: Ich bin absolut kein Impfgegner.
Ich bin nur ein Fan informierter Entscheidungen.
Ich habe mich selbst mit AstraZeneca impfen lassen, weil ich wusste, dass bei mir eine Phase mit erhöhter Expositionsrisiko anstand und mRNA nicht zur Wahl stand.
7/
Für alle jedenfalls, die bereits mit AstraZeneca geimpft sind, oder sich bewusst für AZ entscheiden, gibt es auch noch die Option, die zweite Impfung mit mRNA-Impfstoff vornehmen zu lassen.
Zumindest wenn man <60 Jahre alt ist.
Hier ist das sogar die klare STIKO Empfehlung.
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Und wie es scheint, erzeugt diese Kombination sogar besonders gute Immunantworten, bei guter Sicherheit.
Deshalb ist das die Variante, für die ich für mich selbst wählen werde.
Unterm Strich ist es jedenfalls ein großes Privileg, in einem Teil der Welt zu leben, wo man bereits jetzt geimpft werden kann.
Wer dafür Dankbarkeit ist und dem Ausdruck verleihen will, kann Impfstoff für Menschen in ärmeren Gegenden spenden.
Sehr empfehlenswertes Interview mit @CarstenWatzl zur Kombi von #AstraZeneca und mRNA Impfstoff, zu der die #CombivacS Studie gestern erste, vielversprechende Ergebnisse veröffentlicht hat.
=> Super Immunantwort
=> Keine problematischen Nebenwirkungen
Takeaways, die für mich besonders interessiert waren:
1️⃣ Kombi T-Zell/Antikörper
- AZ macht mehr T-Zell Immunität
- mRNA macht mehr Antikörper
- T-Zellen sind Helferzellen und helfen bei der Antikörperproduktion
- Daher kann mRNA nach AZ besonders viel Antikörper produzieren
2️⃣ Impfabstand (und damit implizit auch Aufhebung der Grundrechtsbeschränkungen)
- Wer sich jetzt mit AZ impft, kann 4-6 Wochen später mit mRNA geimpft werden
- Die Notwendigkeit des 12 Wochen Abstands bei AZ+AZ hat biologische Gründe (Vektorimmunität), die bei AZ+mRNA wegfallen
▶️Wieso ich die Verkürzung des Impf-Intervalls nach #AstraZeneca gut finde◀️
Ich glaube hier gibt es paar Zusammenhänge, die von vielen falsch verstanden wurden.
1. Für *alle* <60 mit Erstimpfung AZ ist als Dosis 2 mRNA empfohlen.
Auch für die, die sich jetzt für AZ melden.
🧵
2. Die Immunologen gehen davon aus, dass im Imfschema AZ+mRNA die Verkürzung des Impfabstands auf ca. 3-6 Wochen eben *keine* Wirksamkeitsverringerung bewirkt.
Soweit ich verstehe, ist als educated guess momentan zu erwarten, dass die Kombi AZ + mRNA bereits ab einem Abstand von 21 Tagen hervorragend schützt, da da die Affinitätsreifung abgeschlossen ist.
Zu sehen auch am Schutz vor symptomat. Infektionen.
Unter dieser Annahme ist die heute vieldiskutierte Verkürzung des Impfintervalls nach 1. Dosis AZ durchaus plausibel.
Jedenfalls für die Astra-Impflinge <60, die sich an die Empfehlung der STIKO und anderer Experten halten und als Dosis 2 mRNA nehmen.
Aber auch wer nach AZ etwas länger auf die 2. Dosis wartet, kann sich freuen:
Die große Schottland-Studie zeigt: Schutz vor Hospitalisierung steigt auch nach Tag 21 weiter an.
Auf 94%, trotz hohem Alter der Studienteilnehmer.
Grund vmtl. nachreifende T-Zell-Immunität.
▶️Wie die Durchimpfung der Hochbetagten die Bedeutung der Inzidenz verändert ◀️
In den vergangenen Wellen trugen die Ü80 Altersgruppen jeweils besonders viel zur Gesamtinzidenz bei.
In der 3. Welle ist das anders, v.a. weil die Ältesten nun weitestgehend durchimpft sind.
1/
In KW13 gibt das RKI beispielsweise eine Gesamtinzidenz von 131 an.
Egal! Wir waren ja schon höhere Zahlen gewohnt, oder?
Nein. Denn diesmal spielen sich die Infektionen in anderen Altersgruppen ab.
Und das führt zur Unterschätzung des Ansteckungsrisikos.
2/
Die 5-9jährigen etwa haben jetzt eine Inzidenz von 138. Fast ein Fünftel mehr als zum Höhepunkt der 2. Welle (KW51).
Obwohl also die Gesamtinzidenz nun um 37% niedriger liegt, ist die Inzidenz dieser Altersgruppe nun um 19% höher.