Die Kindermeldeinzidenz ermöglicht ein paar Fragen: (1) Ist der Einfluss der Saisonalität viel größer als gedacht? oder (2) Ist der Einfluss der Kinder viel geringer als angenommen? Eins davon muss stimmen, oder? 1/
Bei den Kinder und Jugendlichen haben wir dank Schnelltests ja eine Dunkelziffer, die nahe 0 ist. Gleichzeitig ist die Gruppe zu 99% nicht geimpft.
(1) Wenn K&J sich genau wie Erwachsene verhalten epidemiologisch, dann sehen wir scheinbar den echten Einfluss der Saisonalität. 2/
Es wurde ja behauptet, dass K&J sich vorwiegende in Schulen bei anderen K&J infizieren. Nehmen wir kurz an, das sei wahr, dann könnte man aus dem Rückgang hier die Saisonalität schätzen. Der Peak war etwa in Woche 16, seitdem ist die Inzidenz auf rd 20% gefallen. 3/
Der Einfluss muss dann deutlich mehr als 10-20% betragen, wenn die Inzidenz in 5 Wochen auf 18% relativ zu Woche 16 fallen kann.
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(2) Alternative 2 ist, dass sich Ki&J doch nicht vorwiegend bei K&J infizieren, sondern bei Eltern. Die sind auch noch weitgehend ungeimpft, vor allem nicht zweifach. Die Eltern haben eine Impfquote von rd. 40% aktuell.
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Dann scheinen 40% Impfungen in der Elterngeneration + die Drostenschen 10-20% Saisonalität zu reichen, um die Inzidenz derart rapide fallen zu lassen. Demnach müssen sich aber die K&J vorwiegend bei Erwachsenen infiziert haben.
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Meine persönliche Vermutung: (1) und (2) stimmen beide: Die Saisonalität wird mit 10-20% heftig unterschätzt und der Effekt ist viel größer + Die Transmission von K&J untereinander wurde heftig überschätzt. Wäre ich Politiker, würde ich Eltern impfen.
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Wir haben gestern am Beispiel für #allesdichtmachen viel über Debattenkultur gelernt. Es gibt ein Spektrum von wichtigen Meinungen. Und es gibt die Meinung, dass man nicht debattieren darf. Letzteres ist antidemokratisch und destruktiv.
(Thread)
Beispiel Lockdown, hier ein Meinungsspektrum:
(M1) "Wir brauchen ld, weil sie ein Mittel sind, R zu senken. Hinweise darauf, dass das funktioniert liefert die Studie a, außerdem das Beispiel b. Selbst bei Unsicherheit, wir sollten nichts unversucht lassen."
1/
(M2) "LD helfen nicht, das zeigt die Studie x und das Beispil y. Wir können keinen weitreichenden Eingriff in die Freiheit vornehmen, wenn wir nicht wissen, ob es funktioniert."
2/
PostCovid. Auch hier inzwischen 1000 Studien mit einem inzwischen generalisierbaren Muster (hier Studie Nr. 1001: medrxiv.org/content/10.110…):
Overall, 21% COVID-positive and 15% COVID-negative (p=0.182) consulted a doctor for these symptoms.
=> Syndrom nicht sig. häufiger in Menschen mit Covid als in Menschen ohne.
Berichtet wird Müdigkeit, Geruchs-/Geschmacksverlust, Erinnerungsprobleme, subj. Atembeschwerden. Das betrifft insbesondere Frauen mit hohem BMI.
Wir merken in der Pandemie erneut, dass BMI (neben Alter) ein wirklich relevanter Faktor ist: Menschen mit hohem BMI sind häufiger superspreader, werden schwerer krank, haben eine erhöhte Sterblichkeit und mehr Probleme (mit und ohne Covid, s.o.).
Lesen und einordnen: "Jeder einzelne Fall eines schwer erkrankten oder verstorbenen Kindes an einer SARS-CoV-2-Infektion ist ein Fall zu viel und ein unerträgliches Einzelschicksal für Kind und Familie. Die nun seit Beginn der Pandemie gemachte Beobachtung, dass von den/1
schätzungsweise 14 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nur etwa 1200 mit einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus (< 0,01%) behandelt werden mussten und 4 an ihrer Infektion verstarben (< 0.00002%), sollte Anlass sein, Eltern übergroße Sorgen vor einem schweren/2
Krankheitsverlauf bei ihren Kindern zu nehmen. In der Saison 2018/19 wurde Influenza bei insgesamt 116 Kindern als Todesursache gemeldet. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur lag im Jahr 2019 die Zahl der durch einen Verkehrsunfall/3
#LongCovid macht vielen Menschen Angst. Ist das eigentlich berechtigt? Hier ein paar Gedanken von mir dazu: Zunächst einmal stimme ich allen klinisch tätigen Ärzten zu, die schon mehrfach darauf hingewiesen haben, dass der Begriff #longcovid in keinster Weise sinnvoll ist. 1/n
Zum einen ist es nicht eine Verlängerung der Infektionskrankheit – man ist nicht mehr infektiös, sondern es sind die Folgen der Infektion. Korrekterweise würde ich es als post Covid-Symptome bezeichnen. 2/n
Zudem ist es ein Sammelsurium an unterschiedlichsten Symptomen, von denen manche eher albern erscheinen („ein bisschen Haarausfall“) und manche wirklich schwerwiegend sind („Verlust der Orientierungs- und Merkfähigkeit“). 3/n
Wer hat es gesagt?
"Wenn man jetzt so etwas [Lockdown] macht, dann wird man den Effekt kaum messen können. Es wird dann irgendwann auch viel Aufregung und viel Schaden angerichtet werden. "
"Ich glaube aber auch, dass es nicht mehr lange durchzuhalten ist. Also dass man Kontakte immer für 14 Tage komplett in die HeimIsolierung gibt, und diese Patienten sind eben doch — das wird der Eindruck zeigen — im Wesentlichen eher mild infiziert."
"Und dann vielleicht, wenn es zu so einer wirklichen, kompakten Infektionswelle kommt, dann würde man schon auch Risikogruppen empfehlen, ihren Alltag zu ändern"
Im Heywinkel-Haus wurden in der vergangenen Woche mehrere Bewohner und Mitarbeiter positiv getestet – obwohl sie bereits eine Impfung erhalten hatten. noz.de/lokales/osnabr…