Der Chipmangel bei vielen Autoherstellern kommt aus einem falschen Verständnis des "Just-in-Time"-Prinzips. Just-in-Time meint, *überflüssige* Vorräte zu vermeiden, nicht *alle* Vorräte. Just-In-Time bedeutet, dass die Teile da sind, wenn man sie braucht.
Der Erfinder von "Just-in-Time", Toyota, scheint kaum an Chipmangel zu leiden, weil sie gelernt haben, dass es bei Teilen wie Chips immer wieder zu Lieferengpässen kommt und man daher Chips für 6 Monate volle Produktion auf Lager haben sollte.
Deutsche Autofirmen, die jetzt an Chipmangel leiden, sind für mich keine Opfer unvorhersehbarer Umstände, sondern schlechtem Management. Bei derart hochbezahlten Führungskräften sollte man eigentlich erwarten, dass sie zwischen Teilen unterscheiden, die einfach herzustellen...
...sind, Kabel, Plastik- und Metallteile etwa, und Teilen wie Mikrochips, die 2-3stellige Milliardenbeträge an Infrastrukturkosten haben, an den Grenzen des physikalisch möglichen operieren, in einer Branche, in der sich seit Jahrzehnten Überangebote mit Engpässen abwechseln.
Es hätte also gar nicht allzuviel Genialtät oder Vorausschau dazugehört, sich Chips auf Lager zu legen. Finde, Autokonzerne, die jetzt über Chipmangel jammern, haben ein drittklassiges Topmanagement, dass sein Geld nicht wert sein kann, wenn es "Just-in-Time" nicht versteht.
Hier ist, was Capital zum Chipmangel schreibt, und der Tenor ist, dass hätte niemand ahnen können, dass Chips knapp werden könnten: capital.de/wirtschaft-pol…
Weiß jemand, ob es als Folge in der deutschen Autoindustrie Konsequenzen geben wird und man die Lieferketten und Lagerhaltung so anpasst, dass "Just-in-time" so umgesetzt wird, dass *alle* Teile *rechtzeitig* in den benötigten Mengen angeliefert werden?
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Die Berechnungen gestern enthielten einen ziemlich dummen Fehler, der leider niemandem aufgefallen ist: Die Zahl der Toten aus den Sterbetafeln waren bereits auf den Bevölkerungsanteil normiert, was mir erst aufgefallen ist, als ich das jetzt für alle Altersgruppen gerechnet hab.
Ansonsten aber Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, auf generelle Schwächen der Methode hinzuweisen, von denen ich einige hier erläutern möchte.
Weil oft behauptet wird, dass Covid bei Kindern harmlos ist, weil ja kaum Kinder gestorben sind, und ich zu Recht von @CorneliusRoemer darauf hingewiesen wurde, dass Inzidenzkorrelation nicht ausreicht und man auf die Übersterblichkeit schauen muss, habe ich das hier gerechnet.
Das Ergebnis ist, das Kinder, die einen positiven Corona-Test haben, in der Altergruppe 0-4 eine 4,3 mal so hohe Wahrscheinlichkeit haben, zu sterben, und in der Altersgruppe 5-14 eine 11,2 mal so hohe Sterblichkeit.
Der Fehler, der häufig gemacht wird ist, einfach zu sagen, jedes Jahr sterben hunderte von Kindern, da sind die 14 Kinder, die an Corona gestorben nicht mehr als eine statistische Schwankung. Das ist aber ein gravierender Denkfehler.
Etwas beunruhigend, wie schlecht der Vorsitzende der StiKo zu informiert sein scheint und wie salopp er Dinge von sich gibt, die nachweislich falsch sind.
Hier etwa die Zahl der Fälle und Todesfälle in der Altergruppe 0-4, kumuliert und 7-Tage-Schnitt. Würden die Kinder überwiegend "mit" Covid sterben, gäbe es wohl kaum eine solche Korrelation mit den Inzidenzen bei Kindern.
Hochgerechnet auf alle noch nicht infizierten Kinder wären das 50-100 tote Kinder im Alter von 0-4 durch Covid in Deutschland, wenn sich alle Kinder infizieren würden, wovon ohne Impfung auszugehen ist, und 5-10 tote Kinder jedes Jahr, wenn sie nicht geimpft würden.
Ein Thread zu Schulen und Bildung. Warum ist bei uns eigentlich nicht das gesamte Bildungsangebot im Internet abrufbar? Der Stoff von der 1. bis zu 13. Klasse, der Stoff aller Berufsschulen, und sämtliche Vorlesungen aller deutschen Hochschulstudiengänge?
Mit Videoaufzeichnungen, Kursmaterial, Prüfungsaufgaben und Lösungen, und Foren, wo man sich dazu austauschen kann. Mit Online-Compute-Ressourcen und Simulatoren, die man für simulierte Experimente nutzen kann.
Im Prinzip gibt es das alles bereits in Teilbereichen, Stanford und MIT, khanacademy.org, wikiversity, brilliant.org, skillshare.com, um nur einige zu nennen. Manche sind kostenlos, manche kosten, das meiste ist nur englischsprachig.
Einige ergänzende Gedanken zu diesem Thread. Neben den 99,9% der Werke der Antike, die Christen und Muslime vergammeln oder vernichten ließen, sind auch fast alle antiken erotischen Werke - quasi die antiken Pornosammlungen. Ein Thread zu Christentum und Sex.
Das ist weniger lustig, als es klingt, denn abgesehen vom kulturellen Verlust haben Religionen Milliarden Menschen viel Sex ruiniert, indem Sex zu etwas unnatürlichem und schmutzigen erklärt wurde, das nur unter strengsten Regeln und Auflagen stattfinden durfte.
Ein Römer aus vorchristlicher Zeit würde mit Horror und Mitleid auf unser zeitgenössisches Verhältnis zur Sexualität blicken, die Unerfahrenheit, Ungeschicklichkeit und Verklemmtheit vieler speziell junger Menschen, denen umfassende sexuelle Bildung fehlt.
Morgen feiern wir die Ausgießung des heiligen Geistes. Ich fand Religion schon als Kind verdächtig, aber die Ablehnung schwankte im Laufe der Jahre zwischen „sie wussten es nicht besser“ und „Religionen sind ansteckende zivilisationsvernichtende Geisteskrankheiten“.
Derzeit bin ich wieder mehr bei „verdienen eine ICD-Nummer und gehören ausgerottet“, aber wir bräuchten dafür bessere Impfstoffe gegen Religion. Derzeit ist es so, dass die großen Religionen so angepasst sind, dass wir mit ihnen leben können, so wie mit Schnupfen oder Herpes ...
...und dass sie gleichzeitig gegen gefährlichere Varianten von Glauben immunisieren, aber durch Fundamentalismus werden die gefährlichen Urtypen von Religionen zurückgeholt, etwa die, die das weströmische Reich zerstört und tausend Jahre Finsternis über Europa gebracht hat.