. @Albrxcht spricht in diesem Thread wichtige wissenschaftsstrukturelle Probleme an. Wovon er leider nicht spricht, ist die Verantwortung der Professoren. Stimmen die Feedbacksysteme? Letztlich kann man ueber das Ganze als Turnier nachdenken. Zum Thema: #IchbinHanna
Turnier bedeutet, es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Preisen, und man will nicht, dass jeder einen Preis bekommt. Dadurch wird gewaehrleistet, dass sich jeder einzelne mehr anstrengt und die besten die Preise gewinnen. Das Turnier geht ueber mehrere Runden.
Leider ist es nicht klar, dass die Teilnehmer ehrliches Feedback in jeder Runde bekommen. Wie sieht das denn konkret oft aus (ich habe Geisteswissenschaften studiert, kenne die Interna also ganz gut)? Man fällt einem Prof mit einer guten Seminararbeit auf, der fragt einen:
Wollen Sie an meinem LS als wissenschaftliche Hilfskraft arbeiten? Man macht ein gutes Examen (vllt sogar das beste an seiner Provinzuni), und wird zur Promotion eingeladen. Da wird dann auch oft gesagt: Das war ganz toll, machen Sie weiter, etc.
Und dann kommen diese Kipppunkte im Lebenslauf, wo man nicht mehr rauskommt. Aber was ist der Anreiz für Professoren, die Anzahl Schüler, Mitarbeiter, Größe des GK oder LS maximieren oder einfach nur ihren eigenen Forschungsaufwand minimieren wollen, ehrliches Feedback zu geben?
Ich würde sagen: gering. Dennoch haben sie eine moralische Verantwortung, vor allem im gegenwärtigen System.
Interessant ist übrigens, dass tendenziell die Oekonomik wohl eher das umgekehrte Problem hat. Wir gelten ja als kritisch, vllt zu kritisch. Bei uns mag es sein, dass zu viele zu früh aussteigen. Auch wenn man mit Univerwaltung spricht, die sagen einem: ihr Oekonomen
seid komische Vögel. Ihr kritisiert alles in euren Gutachten. In allen anderen Fächern wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Ist wohl auch bei der DFG so.
Ansonsten bleiben auf jeden Fall nur die systemischen Veränderungen weg von zu vielen Qualifikationsstellen hin zu mehr Professuren (dann ohne Imperium). Das Turnier muss früher fertig sein (obwohl es noetig ist für Bestenauslese).
Das bedeutet vllt aber auch, dass man mehr darauf achtet, mehr und vor allem externes Feedback zu bekommen. Und nicht immer nur die des eigenen Provinzprofs.
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Bei aller Wertschätzung für @karenilsehorn kann ich hier nicht zustimmen.
Steht die Oekonomik wirklich unter Beschuss (ist vielleicht sogar bedroht)? Dafür sehe ich keine Evidenz. Bei genauerem Hinschauen meint Karen Horn dann aber doch einen sehr speziellen, man muss es sagen
quantitativ eher kleinen Teil der Ökonomik. Steht der unter Beschuss? Vielleicht, aber das pars pro toto geht mir hier zu weit. Auf jeden Fall, müsste erst einmal geklärt werden, ob die Kritik am genannten Teil der Ökonomik (die ja auch von anderen Ökonomen kommt, was die Autorin
"Republican Senator John Cornyn dismissed the G7 agreement on Monday, telling CNN's Ted Barrett it's a "fantasy.""
"And his fellow Republican, Senator Pat Toomey, the ranking member of the Senate Banking Committee, told Business Insider the global minimum tax deal is a "terrible agreement.""
"The challenge will be that much greater if the global minimum tax is considered a tax treaty, making it subject to two-thirds approval from the US Senate."
Ich habe mir diesen Film jetzt auch angeschaut (obwohl ich dafuer gecancelt wurde 🤪). Ich bin aber inhaltlich wenig begeistert. Denn ein wichtiger Aspekt der Sozialen Marktwirtschaft wurde nicht einmal angesprochen (hauchzart angedeutet, als ueber Gruendungen gesprochen wurde).
Und ist vielleicht auch kein Wunder beim doch ueberwiegend linken Cast deutscher Oekonomen, die diesen Aspekt der Sozialen Marktwirtschaft nie so richtig anerkennen wollten. Worum geht es?
Gleich zu Anfang wird das "Soziale" und "der Markt" im Begriff als immerwaehrendes Gegensatzpaar charakterisiert (von nahezu allen Interviewten), das es dann politisch zu vermitteln gelte: Egoismus versus Kooperation, etc. Das ist sicher EIN Aspekt an diesem komplexen Begriff.
@PHuenermund@KaiGehring1@zirnass@JohnHMcWhorter@coldxman@Ayaan Darum geht es. Ignorieren sollst du gar nichts. Wobei ich schon zugebe, dass sich mein zugegebenermaßen auf Twitter beschränktes Engagement gegen Trump und seine GOP aus meiner Auseinandersetzung mit dem kolossalen Versagen des Bürgertums der Weimarer Republik speist.
@PHuenermund@KaiGehring1@zirnass@JohnHMcWhorter@coldxman@Ayaan Es ist für mich nach wie vor unbegreiflich, wie man glaubte, dass man Hitler wuerde zähmen können. Und ich finde das gerade deshalb beschämend, weil ich mich selbst als zutiefst bürgerlich mit oft konservativ-liberalen Werten sehe. Es tut fast so weh wie ein eigenes Versagen.
@PHuenermund@KaiGehring1@zirnass@JohnHMcWhorter@coldxman@Ayaan Und diese Denkfigur “meiner Leute” - notfalls mit Rechtsaußen verbinden weil: Commies - zieht sich leider durch die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Meist natürlich weniger folgenreich wie Weimar, aber die intellektuelle Denkfigur ist oft da.
Besonders interessant fand ich den Abschnitt zu den politischen Temperamenten und in welchen Verhaeltnissen diese dann zu politischen Positionen stehen. In der Tat haette man sich gewuenscht, dass der Podcast noch weiter ginge. Er hoerte auf, als es so richtig spannend wurde.
Zwei Dinge: ich finde nicht, dass der Trumpismus gut mit Libertarismus beschrieben ist. Ja, es stimmt, dass einige Libertaere wie @SenRandPaul (wie libertaer der wirklich ist, ist noch mal ein anderes Thema) sich mit dem Trumpismus identifiziert haben.