Also was passiert, wenn nicht ausreichend Dopamin verfügbar ist? 🧵
Zuerst bemerken die meisten (nicht alle) das bekannte Zittern der Hände oder auch Beine im Ruhezustand (Tremor). Dazu kann dann eine verlangsamte Bewegung (Bradykinese) und auch Muskelsteifheit (Rigor) kommen.
Und siehe da, wir haben die 3 Hauptmerkmale der klinischen Diagnose für Parkinson. Die Diagnose kann dann anhand einer sehr langen Liste von anderen Kriterien (symptomatisch oder auch Krankheitsverlauf) weiter unterstützt aber auch entkräftet werden (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26474316/)
Der Arzt, Patient und Künstler Jonny Acheson (@pdinfocus) hat diese schöne Grafik erstellt. Es gibt nicht nur diese 3 Symptome, Parkinson betrifft nicht nur die Motorik oder ältere Menschen. Es gibt kein „one size fits all“ und wir *müssen* unser Bild der Krankheit überarbeiten.
Was sind denn nun die Ergebnisse aus meiner Arbeit? 🧵
Pathologie ist der Goldstandard der Diagnose Parkinson. In pathologisch diagnostizierten Patienten sprechen 10%-27% nicht auf L-dopa an. Das war das erste Kapitel und die Grundlage in der ich klargestellt habe: Da ist eine Variation, das Medikament hilft nicht jedem gleich gut.
Guten morgen zusammen, ach was ein herrliches Wetterchen momentan! Heute würde ich gerne etwas mehr auf meine Doktorarbeit mit euch eingehen: Die Ansprache/Effektivität von L-dopa in Parkinson 🧵
Ich habe mich mit der Effektivität von L-dopa und auch den Nebenwirkungen beschäftigt. Warum? Es ist klinisch bekannt, dass L-dopa für die *meisten* eine enorme Verbesserung der Motorik bietet. Allerdings ist auch bekannt, dass *einige* Nebenwirkungen entwickeln.
Es ist aus klinischer Sicht wichtig die Effektivität von L-dopa in größeren Studien zu untersuchen, damit dem Patienten besser geholfen werden kann. Zudem ist die Ansprache auf L-dopa auch Teil der diagnostischen Kriterien, muss aber besser definiert werden.
Über die medikamentöse Behandlung hinaus gibt es noch viele weiter Ansätze, die ergänzend helfen können. Auch dazu hat Jonny (@pdinfocus) wieder eine tolle Grafik erstellt:
Bewegung spielt eine zentrale Rolle und ist unabdingbar. Die Forschung um @basbloem legt einen großen Fokus darauf. Zusätzlich kann man die Blasenfunktion, das Gedächtnis, Gleichgewicht, Handschrift und vieles mehr durch gezielte Übungen neu erlernen oder wiedererlangen.
Allerdings ist es keine one-man-show. Parkinson betrifft nicht nur den Patienten, sondern auch Familie und Freunde – und das ist auch gut so! Denn dieses Netzwerk kann enorm wichtig sein, im Sinne von Unterstützung, Motivation und positiver Einstellung.
L-dopa ist bis heute das effektivste Medikament bei Parkinson und auch das Thema meiner Doktorarbeit gewesen (mehr zu meiner Arbeit kommt morgen). 🧵
Trotz *potentieller* Nebenwirkungen verschafft es Patienten immerhin einen gewissen Zeitraum am Tag, wo sie funktionieren, womit sie planen können und Lebensqualität zurückerhalten. Gibt es noch andere Medikamente?
In Bezug auf Medikamente spricht man hauptsächlich von Dopaminersatz Präparaten und Enyzmblockern. Zu den Dopaminersatzpräparaten gehört also L-dopa, aber auch Dopaminagonisten. Dopaminagonisten verhalten sich wie Dopamin und simulieren dadurch im Körper die gleichen Prozesse.
Gestern habe ich angesprochen, dass es kein Heilmittel, aber effektive Behandlungen gibt. Wie sieht das aus? 🧵
In erster Linie denkt man sich: Okay, da ist nicht genug Dopamin im Gehirn, dann lass uns doch Dopamin zuführen! So einfach ist das leider nicht. Im Gehirn gibt es eine Blut-Hirn-Schranke, die unser Gehirn vor bösen Erregern schützt und da passt auch Dopamin nicht durch.
Also mussten Forscher kreativ werden! In 1950 haben sie herausgefunden, dass die Aminosäure Levodopa (L-dopa) durch diese Barriere hindurch kommt. L-dopa ist außerdem die metabolische Vorstufe von Dopamin! Win win?
Guten Morgen zusammen! Heute beschäftigen wir uns mit den Fragen: Was genau ist Parkinson? Was passiert da eigentlich? 🧵
Parkinson ist neurodegenerativ, das heißt es betrifft das zentrale Nervensystem und Gehirnzellen degenerieren über einen längeren Zeitraum von Jahr(zehnt)en. Genau genommen sind es Dopaminzellen, die absterben. Dadurch fehlt dem Gehirn dieser wichtige Botenstoff.
Es gibt da viele Hypothesen das Protein alpha-synuclein betreffend, welches sich in den Zellen ansammelt und nicht abgebaut werden kann, sodass diese absterben. Allerdings betrifft das vermutlich nicht jeden Parkinson Fall und deshalb gehe ich da hier nicht weiter drauf ein.