So sehe ich das auch. Im Kern geht es ja um die Frage, warum Menschen zwei Wochen in Q. gesteckt werden. Man hätte auch bei ct>25 nach drei Tagen noch einen Test machen können. Das war aber leider nicht vorgesehen. Schade, dass es erst nach 1,5 Jahren auffällt. #FalscherFokus 1/
Meine persönliche Meinung: Mit einer menschenzentrierteren Teststrategie wäre die Testbereitschaft gestiegen, weil Q. nicht zwanghaft zwei Wochen dauert. Damit hätte man Fälle verhindert.
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Ebenso hätte man bei weniger schwerwiegenden Konsequenzen vermutlich auch die Kontaktverfolgung befördert. Wer gibt denn schon seine Freunde als Kontakt an, wenn denen dann 2 Wochen evidenzlose Q. drohen.
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Mal ganz abgesehen von der Frage, ob es rechtmäßig ist, Menschen, die niemanden gefährden, in Q zu stecken.
Bevor Bürokraten Regeln machen, sollten sie vielleicht doch Experten fragen. Und das sind keine Verkehrswissenschaftler.
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Hier geht es drum, nach allgemeinen Standards ist ein ct>25 irrelevant. Der ct-Wert wurde aber nicht immer mitgeteilt. ct>25 könnte auch bedeuten, dass die Menschen noch präsymptomatisch sind, darum wäre ein zweiter Test nach 3-4 Tagen sinnvoll.
Erinnert Ihr Euch noch, als Frau Brinkmann erzählt hat, dass nur Virologen etwas zur Pandemiebekämpfung sagen können? Nun, die Charité sieht das mit dem "Schuster bleib bei Deinen Leisten" selbst nicht so eng.
Da machen Mediziner empirische Sozialforschung.
medrxiv.org/content/10.110… Das geht ja auch heute durch die Medien. Nun, selbst dem Laien fallen folgende handwerkliche Probleme auf:
(1) Sample Selection: Der Fragebogen wurde über die Gewerkschaften und deren Agitationsplattform news4teachers verteilt.
Ist das ein irgendwie repräsentatives Sample? Ist es auch nur nicht mit Self-Selection gebeutelt? Nein.
Next level - Virologe versucht soziodemografische Struktur der Gesellschaft als Erklärung heranzuziehen. Leider ein kleines bisschen rassistisch #drostengate welt.de/wissenschaft/a… 1/
Was mich wirklich beschäftigt: In fast allen Gesellschaften werden Minderheiten gesucht, die Schuld sind: Kinder, Asiaten, "die Ausländer". Diese Pandemie wird auch aufgrund "der Wissenschaft" das gesellschaftliche Klima nachhaltib verschlechtern.
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Warum Rassismus und Diskriminierung ein scheinbar natürlicher Reflex auch bei Akademikern ist, erschließt sich mir wirklich nicht. Und es macht mich betroffen. Ich wünsche mir, dass zumindest Wissenschaftler mal drüber nachdenken, was sie da eigentlich so verzapfen.
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Das haben Politik und Medien ja großartig hinbekommen. Wie schon in England, jetzt auch in Deutschland. Lehrer denken, dass die größte Gefahr von ihren Schülern ausgeht. "98% considered students to pose the greatest risk."
Das ist schlicht falsch.
Die Kindermeldeinzidenz ermöglicht ein paar Fragen: (1) Ist der Einfluss der Saisonalität viel größer als gedacht? oder (2) Ist der Einfluss der Kinder viel geringer als angenommen? Eins davon muss stimmen, oder? 1/
Bei den Kinder und Jugendlichen haben wir dank Schnelltests ja eine Dunkelziffer, die nahe 0 ist. Gleichzeitig ist die Gruppe zu 99% nicht geimpft.
(1) Wenn K&J sich genau wie Erwachsene verhalten epidemiologisch, dann sehen wir scheinbar den echten Einfluss der Saisonalität. 2/
Es wurde ja behauptet, dass K&J sich vorwiegende in Schulen bei anderen K&J infizieren. Nehmen wir kurz an, das sei wahr, dann könnte man aus dem Rückgang hier die Saisonalität schätzen. Der Peak war etwa in Woche 16, seitdem ist die Inzidenz auf rd 20% gefallen. 3/
Wir haben gestern am Beispiel für #allesdichtmachen viel über Debattenkultur gelernt. Es gibt ein Spektrum von wichtigen Meinungen. Und es gibt die Meinung, dass man nicht debattieren darf. Letzteres ist antidemokratisch und destruktiv.
(Thread)
Beispiel Lockdown, hier ein Meinungsspektrum:
(M1) "Wir brauchen ld, weil sie ein Mittel sind, R zu senken. Hinweise darauf, dass das funktioniert liefert die Studie a, außerdem das Beispiel b. Selbst bei Unsicherheit, wir sollten nichts unversucht lassen."
1/
(M2) "LD helfen nicht, das zeigt die Studie x und das Beispil y. Wir können keinen weitreichenden Eingriff in die Freiheit vornehmen, wenn wir nicht wissen, ob es funktioniert."
2/
PostCovid. Auch hier inzwischen 1000 Studien mit einem inzwischen generalisierbaren Muster (hier Studie Nr. 1001: medrxiv.org/content/10.110…):
Overall, 21% COVID-positive and 15% COVID-negative (p=0.182) consulted a doctor for these symptoms.
=> Syndrom nicht sig. häufiger in Menschen mit Covid als in Menschen ohne.
Berichtet wird Müdigkeit, Geruchs-/Geschmacksverlust, Erinnerungsprobleme, subj. Atembeschwerden. Das betrifft insbesondere Frauen mit hohem BMI.
Wir merken in der Pandemie erneut, dass BMI (neben Alter) ein wirklich relevanter Faktor ist: Menschen mit hohem BMI sind häufiger superspreader, werden schwerer krank, haben eine erhöhte Sterblichkeit und mehr Probleme (mit und ohne Covid, s.o.).