Thread by @DrChristianWin1

Das ist ein sehr interessanter Artikel über die Kritik an den Modellierungen und den Modellierern:
berliner-zeitung.de/wochenende/der…

Die Kritik kommt auch nicht von irgendwem, sondern von einem sehr berühmten Mathematiker, der mehrfach seine Hilfe angeboten hatte. Explizit wendet er sich gegen Brockmann, Meyer-Hermann und Priesemann.
Hier die wichtigsten Punkte der Kritik als Zitat, inkl. meiner Meinung:

"Das SIR-Modell enthält Annahmen über das Übertragungsverhalten des Virus, die sehr unrealistisch sind. Gute Modellierer wissen das und beziehen diese Schwäche in die Bewertung ihrer Ergebnisse mit ein."

Ein riesen Problem, das wir mehrfach besprochen haben. Zb die Homogenitätsannahme, fällt darunter, wonach ein 100kg schwerer Mann genau so viele Menschen potentiell infiziert wie ein 15kg Kind. "Ein Mangel an Exaktheit wird in Kauf genommen für einen Gewinn an Praktikabilität."

"Am Anfang ist fast die gesamte Bevölkerung suszeptibel. Dann steigt die Zahl der Neuinfektionen und beginnt dort wieder zu sinken, wo dem Erreger wegen einer wachsenden Zahl von Ausgeschiedenen die Ziele ausgehen. "

Daraus folgen ungebremste Anstige. Allerdings eben ohne dass verändertes Verhalten der Menschen (mit und ohne Maßnahmen), Saisonalität und auch nicht endlose Kontaktnetzwerke einbezogen werden. Darum verlaufen die echten Wellen auch nicht wie die Modellwellen.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter andere ansteckt, ist über den Zeitraum seiner infektiösen Phase nicht konstant. "
Wir wissen ja aus den Viruslasstudien, dass Infektiosität nicht gleich ist. Die Modellierung "überschätzt die Infektionsrate in der Anfangsphase, ...

in der ein Infizierter noch keine Symptome aufweist, ganz massiv. Umgekehrt wird die Gefährlichkeit von Infizierten rund um den Symptombeginn stark unterschätzt. "

Die Modellierer, die Politikberatung machen, reagieren auf die Kritik wie immer verschnupft.

Einen extra Tweet ist die Antwort Physikers (!) Brockmanns wert:
"Dirk Brockmann sagt heute, (...) Extrem selten sei es, dass fachfremde Wissenschaftler wirklich etwas beitragen."

Hybris hat einen neuen Namen.

Ebenfalls interessant: Aus dem Modell von Kreck folgt eine zügige Q. Das wussten aber alle schon immer (hat halt keiner gesagt, blabla 50er Inzidenz zur Kontaktverfolgung..blabla.
Aber: Er wurde dennoch in den Arbeitskreis #nocovid eingeladen:

Drollig. Alles bekannt. Nicht so bekannt, dass die nocovid-Aktivisten aus lauter schlechten Modellierern bestehen und einseitig der BuReg das Gehirn waschen.

Kreck wird aus dem Politiker-Beraterkreis wieder ausgeladen, weil er kritische Fragen stellt und die Harmonie störe.
Er sagt: "Mit den Erkenntnissen anderer Modelle hätte die deutsche Corona-Strategie differenzierter, effizienter gestaltet werden können. "

"Der Gedanke leuchtet ein: Zur obersten strategischen Priorität kann nur erhoben werden, was klar quantifizierbar ist. Und mit seinem Modell wäre die Verkürzung der Zeit bis zur Quarantäne als der stärkste Hebel gegen die zweite und dritte Welle deutlich hervorgetreten."

Kreck fordert die Beteiligung von Mathematikern. Angesichts dieses Satzes fordere ich die Beteiligung von Sozialpsychologen und Kommunikationsexperten. Das muss aufgearbeitet werden:

Der letzte Satz gebührt Kreck: „Sobald sich aber die Ausgangsdaten ändern, zum Beispiel weil viele Leute genesen oder geimpft sind oder weil sich das Kontaktverhalten stark ändert, kommt SIR total ins Schwimmen.“
Dann sollten jetzt auch andere Berater ran @RegSprecher @BMG_Bund