▶️Wieso es uns zeigt, dass Impfen schützt, wenn zukünftig die Hälfte der Toten Geimpfte sind◀️
Da derzeit entsprechende Panikmache kursiert, eine kleine Erklärung.
Sehen wir uns zunächst die Altersverteilung der bisherigen Covid-Todesopfer in Deutschland an.
1/
Daran sieht man:
In Deutschland sind bisher nur sehr wenige junge Personen an Covid-19 gestorben.
Die mit Abstand allermeisten Todesopfer waren ältere Menschen.
Konkret in Zahlen:
▶️99,6246%◀️ der Covid-Todesfälle waren 40 Jahre alt oder älter.
2/
Stellen wir uns vor es wären
▪️ alle über 40 vollständig geimpft und
▪️ alle unter 40 komplett ungeimpft gewesen,
und zwar mit einer Impfung, die Sterblichkeit um 96,623% (!) reduziert.
➡️Dann hätte es in beiden Hälften der Gesellschaft gleich viele Todesfälle gegeben.
3/
In einer derart nach Alterspriorisierung teilgeimpften Gesellschaft ist es also ein super Ergebnis, wenn NUR rund die Hälfte der Todesopfer Geimpfte sind.
Denn die Geimpften, das sind v.a. die Alten, die Vulnerablen.
Wären sie ungeimpft, würden sie >99% der Toten ausmachen.
4/
Leider wird diese Mehr-als-die-Hälfte-der-Toten-war-geimpft-Story aktuell von Medien, Verschwörungserzählern, Querdenkern und
Denklegasthenikern verwendet, um Panik zu verbreiten und die Leute vom Impfen abzuhalten.
Das ärgert mich maßlos!
5/
Die Statistiken der UK Gesundheitsbehörde zeigen, dass die Impfung bei der #DeltaVariante ungefähr zu 94% vor Krankenhausverläufen von Covid schützt.
Deshalb:
Bitte impft euch und regt auch eure Freunde und Verwandten dazu an.
Es gibt Hinweise aus Studien und Educated Guesses von Experten, dass für die meisten Personen eine geringere Impfdosis genauso gut, oder gar besser schützen könnte.
Allerdings ist mit AstraZeneca das seltene Risiko schwerer Thrombosen mit Blutplättchenmangel assoziiert.
Außerdem wurde eine Häufung von Fällen des Guillain-Barré-Syndroms bei AstraZeneca geimpften beobachtet.
Sehr empfehlenswertes Interview mit @CarstenWatzl zur Kombi von #AstraZeneca und mRNA Impfstoff, zu der die #CombivacS Studie gestern erste, vielversprechende Ergebnisse veröffentlicht hat.
=> Super Immunantwort
=> Keine problematischen Nebenwirkungen
Takeaways, die für mich besonders interessiert waren:
1️⃣ Kombi T-Zell/Antikörper
- AZ macht mehr T-Zell Immunität
- mRNA macht mehr Antikörper
- T-Zellen sind Helferzellen und helfen bei der Antikörperproduktion
- Daher kann mRNA nach AZ besonders viel Antikörper produzieren
2️⃣ Impfabstand (und damit implizit auch Aufhebung der Grundrechtsbeschränkungen)
- Wer sich jetzt mit AZ impft, kann 4-6 Wochen später mit mRNA geimpft werden
- Die Notwendigkeit des 12 Wochen Abstands bei AZ+AZ hat biologische Gründe (Vektorimmunität), die bei AZ+mRNA wegfallen
▶️Wieso ich die Verkürzung des Impf-Intervalls nach #AstraZeneca gut finde◀️
Ich glaube hier gibt es paar Zusammenhänge, die von vielen falsch verstanden wurden.
1. Für *alle* <60 mit Erstimpfung AZ ist als Dosis 2 mRNA empfohlen.
Auch für die, die sich jetzt für AZ melden.
🧵
2. Die Immunologen gehen davon aus, dass im Imfschema AZ+mRNA die Verkürzung des Impfabstands auf ca. 3-6 Wochen eben *keine* Wirksamkeitsverringerung bewirkt.
Soweit ich verstehe, ist als educated guess momentan zu erwarten, dass die Kombi AZ + mRNA bereits ab einem Abstand von 21 Tagen hervorragend schützt, da da die Affinitätsreifung abgeschlossen ist.
Zu sehen auch am Schutz vor symptomat. Infektionen.
Unter dieser Annahme ist die heute vieldiskutierte Verkürzung des Impfintervalls nach 1. Dosis AZ durchaus plausibel.
Jedenfalls für die Astra-Impflinge <60, die sich an die Empfehlung der STIKO und anderer Experten halten und als Dosis 2 mRNA nehmen.
Aber auch wer nach AZ etwas länger auf die 2. Dosis wartet, kann sich freuen:
Die große Schottland-Studie zeigt: Schutz vor Hospitalisierung steigt auch nach Tag 21 weiter an.
Auf 94%, trotz hohem Alter der Studienteilnehmer.
Grund vmtl. nachreifende T-Zell-Immunität.