Thread by @st_hennermann

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Neues von #Reitschuster - heute geht es um das beliebte Querdenker Narrativ, dass es die ganzen Covid-19 Toten gar nicht gegeben habe und wir ja eigentlich gar keine Pandemie haben/hatten.

Aufhänger ist eine angebliche gerichtliche Feststellung aus Portugal. Ich schreibe ...

2⃣
... deswegen "angeblich", weil ich keine seriöse Quelle für diese Aussage gefunden habe und weil sich der tpk.at Artikel, auf den sich #Reitschuster hier bezieht, wiederum auf eine Seite beruft, die sich ihrerseits auf eine 3. Seite beruft. Also sowas wie ...

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... "der Freund eines Freundes meines Freundes hat mir erzählt" ...

Aber ok - lassen wir das mal so stehen: das Gericht soll festgestellt haben, dass es in Portugal von Januar 2020 bis April nur 152 Covid-19-Todesfälle gegeben habe (statt der berichteten 17.000 Toten). ...

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Nun ja. #Reitschuster schränkt das zwar selbst gleich direkt wieder ein, weil ja nicht klar sei, ob die anderen 16.850 Toten nicht auch ursächlich wegen Covid-19 verstarben.
Und behauptet auch, er würde sich die Aussage dass nur 0,9% der 17.000 angegeben Toten auch ...

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... tatsächlich an Covid-19 gestorben seien, nicht zu eigen machen.
Die üblichen hohlen Worte halt: Die Überschrift des Artikels, dass es auch in D, AUT und den USA Zweifel an den offiziellen Todeszahlen gäbe, überführt in direkt der Lüge - und seine weiteren Ausführungen ...

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... belegen das: denn er bedient die eingangs erwähnten Querdenker Narrative ohne diese auch nur ansatzweise zu hinterfragen.
Der Direktor der Rechtsmedizin an der Universität Rostock, Andreas Büttner, würde mehr Obduktionen fordern. Der Hamburger Pathologe Prof. Klaus ...

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... Püschel habe im Vorjahr bei Obduktionen festgestellt dass die "Todesursache überwiegend nicht Covid gewesen" sei.
Und die US-Behörde CDC habe bekannt gegeben, dass von den registrierten Covid-Todesfällen 96% mindestens eine schwere Vorerkrankung hatten.
Natürlich alles..

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... nur Zitate die er von tpk.at übernommen hat. Aber: das würde für die Aussage des österreichischen "Wieler", Dr. Franz Allerberger, Leiter der AGES sprechen, dass ohne den PCR-Test die Pandemie niemandem aufgefallen wäre.

Für #Reitschuster stellt daher...

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... die (angebliche) Entscheidung aus Portugal "ein weiteres Glied in der Indizienkette für diese Aussage" dar.
Über die hoffentlich von zukünftige Untersuchungsausschüssen entschieden würde.

Er selbst würde sich als Journalist ein Urteil nicht anmaßen. ...

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Soweit dazu. Nun würde ich mir ja erwarten, dass ein "Journalist" mal eine Recherche starten würde ob das was er da zitiert und schreibt, auch seriös ist. Das würde die journalistische Sorgfaltspflicht auch fordern.
Schauen wir uns also mal die Aussagen im Einzelnen an ...

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... und gehen wir mal davon aus, dass es tatsächlich Informationen sind, über die die "großen Medien" eigentlich berichten müssten.

1. Portugal:
Wenn dort nur 152 Menschen an Covid-19 verstorben wären, dann sollte sich aus den 17.000 vermeldeten Covid-19 Toten wohl eher ...

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... keine Übersterblichkeit ergeben. Aus der Grafik erkennen wir aber, dass es 2020 mit Beginn der Pandemie durchaus eine signifikante Übersterblichkeit gab. Die nach dem Jahreswechsel dramatisch anstieg und die man in Portugal nur durch einen knallharten Lockdown und die...

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... einsetzende Impfung in den Griff bekam. Eine Anfang Juni veröffentlichte Studie (medrxiv.org/content/10.110…) ermittelte für Portugal eine Übersterblichkeit von 16%.
Wenn nun - wie #Reitschuster|s Schlagzeile suggeriert - tatsächlich kaum Menschen an Covid-19 starben - ...

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... woher kommt dann die deutliche Übersterblichkeit? Hat sich #Reitschuster überhaupt mal mit der Übersterblichkeit dort befasst? Der Artikel liefert hier keine Antworten.

Weiter geht es mit ...

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2. Obduktionen in Deutschland
Hier wurde zB in Kiel festgestellt: Bei 85 Prozent der Fällen konnte man dort bestätigen, dass sie an COVID-19 verstorben sind. Nur ein kleiner Teil sei mit COVID-19 gestorben.
Die Aussagen von Herrn Püschel wurden ...
aerztezeitung.de/Politik/Obdukt…

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... bereits im August letzten Jahres vom Pathologenverband widerlegt.

Als Nächstes geht es in die ...

cicero.de/innenpolitik/p…

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3. USA:
Hier gibt es eine beeindruckende Grafik der NYT (nytimes.com/interactive/20…) zur Übersterblichkeit ab Beginn der Pandemie.
Die letzte schlimme Grippewelle aus 2017/18 wirkt dagegen wie ein harmloser Schnupfen.
Auch hier fällt leider eine Aussage von #Reitschuster, ...

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... ob er sich mit den dortigen Todeszahlen beschäftigt habt. Die in Tweet 13 angegebene Studie gibt die Übersterblichkeit für die USA mit 20% an.
Am heftigsten hat es Peru (146%!), Ecuador (77%), Bolivien (61%) und Mexiko (58%) getroffen.
Im bei #Reitschuster gern ...

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... gepriesenen Russland liegt die Übersterblichkeit bei 27%, Österreich verzeichnet 11% und Deutschland 4%.

Was mich zu 4. führt: Ohne PCR Test wäre die Pandemie niemandem aufgefallen.

Wer so etwas behauptet, ist entweder blind und taub - oder lügt vorsätzlich. Diese ...

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... in Querdenker Kreise beliebte Behauptung wird durch die weltweiten Todeszahlen und Übersterblichkeiten vollkommen ad absurdum geführt.

In Deutschland sind wir (dank der Maßnahmen) zwar insgesamt glimpflich davon gekommen - trotzdem hatte Sachsen im Dez 2020 mehr als ...

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... doppelt so viele Todesfälle wie im Jahr zuvor. Und das wäre niemandem aufgefallen?

Fazit: Ein seriöser Journalist würde niemals einen solchen Unsinn veröffentlichen. DAS ist der Grund warum die "großen Medien" darüber nicht berichten.
#Reitschuster beweist (wieder ...

2⃣2⃣
... mal, dass man journalistische Arbeit bei ihm inzwischen vergeblich sucht.
Schlimmer: er verbreitet tagtäglich Desinformation mit der wie in diesem Artikel die Gefahr durch Covid-19 klein geredet wird. Oder die Impfung verteufelt.
Und das kostet Menschenleben.

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Nachtrag: Wie nicht anders zu erwarten, ist auch die Aussage zur gerichtlichen Feststellung falsch. Danke @kolomnao !

https://twitter.com/kolomnao/status/1409997787341725697