Okay, wisst ihr was? Ich rede über die "7 Fragen von dramatischen Narrativen" oder auch "Charakterkonflikte schreiben". Das ganze wurde von Film Critic Hulk so zusammengetragen und deswegen wird der Thread mit ganz vielen Hulk GIFs.
Ist definitiv interessant für die Autor*innen!
Es geht dabei darum, Charakterkonflikte gut zu beschreiben und die daraus resultierende Charakterentwicklung.
Dabei sind viele der Sachen eigentlich bekannte Aspekte, die man auch in Schreibratgebern findet, aber Hulk hat es schön zusammengeschrieben :3
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Die sieben Fragen sind: 1) Was will der Charakter? (Want) 2) Was braucht der Charakter? (Need) 3) Wie steht dieses Brauchen und Wollen in Konflikt 4) miteinander? 4) Wie stehen sie im Konflikt zur Außenwelt? 5) Wie stehen sie im Konflikt mit anderen Charakteren?
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6) Wie verändert sich der Charakter durch diese Konflikte und ihre Auflösung? 7) Welche Auswirkung hat diese Veränderung auf alle anderen?
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Der Kern des ganzen ist der Konflikt zwischen dem "Want" (Wollen) und "Need" (Brauchen).
Das Want ist etwas, das der Charakter GLAUBT, dass er braucht und worauf er hinarbeitet.
Das Need ist etwas, was der Charakter eigentlich für sich braucht.
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Nehmen wir ein paar Beispiele. Fangen wir mit Bruce Banner an.
Sein WANT ist es, dass er eine Lösung für das Hulk-Problem finden und sich heilen will.
Sein NEED ist es, den Hulk als einen Teil von sich selbst zu akzeptieren.
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Oder nehmen wir Thor in Ragnarok.
Sein WANT ist es, Ragnarök verhindern zu wollen.
Sein NEED ist es, zu erkennen, dass Asgard "not a place, but a people" ist.
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Oder brechen wir mal kurz mit den Hulks und nehmen Furiosa aus Mad Max Fury Road.
Ihr WANT ist es zum grünen Ort zurückzukehren und dass alles wieder ist, wie in ihrer Kindheit.
Ihr NEED ist es, darum zu kämpfen, einen bestehenden Ort besser zu machen.
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Oder gehen wir mit Star Wars: The Last Jedi.
Reys WANT ist es, irgendetwas Besonderes im Kontext des großen Universums zu sein.
Ihr NEED ist es, Stärke in sich selbst zu finden.
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Ich hoffe das reicht als Beispiele, um das Konzept zu verstehen. Es ist wirklich eins der großen Kernthemen bzgl. Charakterkonflikt und Charakterentwicklung.
Dabei können diese WANTs und NEEDs sehr simpel sein, aber eben auch sehr komplex.
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Die Charakterentwicklung in den meisten Fällen, dass der Charakter lernt, sich von seinem WANT zu lösen und sein NEED einzugestehen oder in manchen Fällen einen Mittelweg zu finden. Aber prinzipiell muss das so nicht passieren.
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Dieser Konflikt zwischen NEED und WANT ist eben der treibende Faktor für die Charakterentwicklung.
Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Charakterentwicklung natürlich auch von der Umwelt geprägt. Immerhin steht ein Charakter nicht in einem Vakuum.
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Deswegen ist es auch wichtig zu wissen, wie a) andere Figuren und Umwelt auf den Charakter reagieren und mit ihm in Konflikt stehen und b) wie sie zu dem Konflikt des Charakters mit sich selbst stehen.
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Und ja, das ist effektiv so alles, was mir erst einmal dazu einfällt. Es wird auch garantiert noch irgendwann einen weblogbeitrag dazu auf alpakawolken.de geben, aber wahrscheinlich erst nächstes Jahr ;)
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Ich finde übrigens da heute oft gehörte Argument schlimm, dass "Harry Potter kann nicht schlecht sein, weil das Millionen von Menschen lieben!"
Die meisten dieser Leute sind die ersten, die darüber schreien, wie schlecht Twilight und 50 Shades sind. Was auch Millionen lieben.
Und ich meine: Es ist an sich nichts dabei, Sachen zu lieben, die schlecht sind. Ich liebe meine Fast & Furious Filme auch inbrünstig und die sind objektiv gesehen ziemlich mies. Aber sie machen halt Spaß. Das kann genug sein. (Na ja, und sie sind ziemlich divers.)
Das geht halt auch noch weiter. Ich meine ... Die MCU Filme sind von filmischer Seite aus durchweg sehr solide. Aber in Sachen Plot haben die auch mehr Löcher, als der übliche Schweizer Käse. Und während die Charakterentwicklungen durchweg besser sind als in HP, /
Das fängt halt bei der Struktur der Bücher an. Diese ist halt absolut chaotisch. Teilweise lässt der Auslösende Moment ewig auf sich warten. Die meiste Zeit tuckert der Plot einfach nur vor sich hin. Und ja, es ist eben einfach chaotisch.
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CN HP
Natürlich kann man argumentieren, dass das eigentlich ein "positiver" Aspekt ist, denn der Plot ist allgemein nicht die Stärke der Bücher. Die meisten Leute lesen die Bücher eher für die Schule und alle Aspekte, die sich darum herum drehen.
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Okay. Dann gehen wir mal das Statement von Elbenwald durch. Ich warne direkt vor: Sehr viel Geschwurbel. Sehr viel Scheinheiligkeit. Das eigentliche Problem wird nicht wirklich angesprochen.
Aber egal. Wir gehen es dennoch durch.
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Fangen wir an. Der Anfang ist ja erst einmal gar nicht so schlecht. Reagieren auf Kritik mit: "Haben wir gelesen. Ist berechtigt. Danke dafür" ist prinzipiell eigentlich ein guter Anfang - leider nur wenig wert, wenn man das folgende bedenkt.
Okay, wir müssen über #751UnmarkedGraves reden, weil es wieder ein Thema ist, das im deutschen Netz ein wenig untergeht. Es gehört zum Thema Kolonialismus und dem Genozid indigener Menschen in den Amerikas, in diesem Fall Kanada.
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CN Kindestod
Was ist passiert?
In British Colombia wurde vor einem Monat eine Bodenuntersuchung auf dem Grund der ehemaligen Kamloops Indian Residential School durchgeführt und dabei 215 unmarkierte Gräber gefunden.
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CN Kindestod
Gräber von Kinder und Jugendlichen. Das ganze wurde natürlich untersucht und dabei weitere Gräber gefunden. Gesamt 751.
Es ist dabei unklar, ob es einmal Grabmarkierungen gegeben hat oder nicht. Fakt ist: Zum jetzigen Zeitpunkt waren die Gräber unmarkiert.
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