@DJanecek reißt heute einen Vergleich zwischen LongCovid und Lockdown auf. Ich habe darauf reagiert. Servicetweet für Dieter:
LongCovid-Folgen - also die gesundheitlichen Folgen einer Virusinfektion mit einem neuen Virus, dessen Langzeitfolgen wir nicht kennen - gegen
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Auswirkungen infektionseindämmender Maßnahmen - pauschalisiert "Lockdown" genannt - aufzuwiegen, ist sachlich absurd.
2019 brach eine weltweite Pandemie aus: eine "unnormale" Situation und jede Reaktion - Wut, Angst, Trauer, Abwehr, Verunsicherung... ist eine normale 2/n
Reaktionen auf diese unnormale Situation.
Das Virus hat in allen Ländern zu nie dagewesenen Situationen geführt. Bis auf wenige Länder riss das Virus verheerende Kranken- und Totenzahlen in die Bevölkerung.
Kindern und Jugendlichen begegnete die Pandemie zunächst als
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unsichtbare, unbegreifbare Bedrohung, die sich durch die Generation ihrer Großeltern und dann auch Eltern fraß. In Ländern mit mangelhafter Infektionskontrolle verloren Kinder oft gleich mehrere Familienangehörige.
Die Frage, inwieweit Kinder von der Infektion betroffen sein
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können, erhielt mit der Viruslaststudie von @c_drosten eine erste Antwort. Bis heute sind viele Erkenntnisse hinzugekommen.
Kinder waren in D von Beginn an aus der Schusslinie genommen - m.E. eine der besten Entscheidungen der Anfangszeit.
Seitdem steht die Generation
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zwischen Narrativen, wissenschaftl. Erkenntnissen, #falsebalance, polit. Zuschreibungen und Instrumentalisierungen.
Sie sind aber nicht blöd und wissen zum größten Teil, was "Pandemie" bedeutet.
Diese Situation führt zu "normalen" psychischen Reaktionen, v.a. wenn Familie
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oder enge Freunde schon von Infektionen, schweren Erkrankungen oder Todesfällen betroffen sind.
Soweit die Auswirkungen der Pandemie in a nutshell.
Die Gesellschaft/Politik reagiert auf die Berdohungssituation mit Maßnahmen der Infektionseindämmung, die natürlich auch
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die junge Generation betreffen. Würden sie das NICHT tun, käme es zu einer emotionalen Diskrepanz für die Kinder/Jugendlichen, zwischen ihrer Wahrnehmung einer globalen Bedrohungssituation und der Reaktion ihres Lebensumfeldes. Der überwiegende Teil der jungen Generation
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äußert sich bzgl. der Maßnahmen verständnisvoll und einsichtig - oft vernünftiger als die Erwachsenen.
Dennoch haben die Maßnahmen als FOLGE der Pandemiesituation auch Auswirkungen auf die jungen Leute - alles andere wäre "unnormal". Diese Auswirkungen zeigen sich u.U. in
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ähnlichen Reaktionen und bedürfen gleichermaßen achtsamer Wahrnehmung und Intervention.
Zu behaupten, nur die NPI hätten besorgniserregende Auswirkungen und nicht auch die Pandemie selbst (die wären um ein Vielfaches schlimmer OHNE NPI), ist eine folgenreiche Fehlannahme.
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LongCovid ist in einem vollkommen anderen Bereich angesiedelt: die schwierig zu diagnostizierenden Symptome werden jetzt Gott sei Dank zunehmend öffentlich wahrgenommen und seriös untersucht - von Verharmlosern der allgemeinen Gefahren des Virus für Kinder leider auch
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geleugnet/verharmlost - oder dem "Lockdown" zugeschrieben, ebenso wie die Folgen der Pandemiesituation selbst.
Das ist ein fataler Mechanismus.
Kinder und Jugendliche LEBEN in der Pandemie, sie wissen, dass sie vom Virus betroffen werden können. Sie haben u.U. Angehörige
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verloren oder erleben LongCovid-Patienten in der eigenen Familie (bes. belastend, wenn Eltern(teile) ihrer Familiensorge oder der wirtschaftlich die Familie sichernden Erwerbstätgkeit nicht mehr nachkommen können).
Sie erleben Maßnahmen, die ihr gewohntes Leben verändern.
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UND - sie erleben Erwachsene, die ihnen einzureden versuchen, dass alle Unbill dem "Lockdown" - also den Maßnahmen zuzuschreiben ist und die Pandemie keine Pandemie der Jungen sei. Das ist ein subtiler toxischer Vorgang, der die Wahrnehmung der jungen Menschen beschädigt.
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Einer der schädlichsten Einflüsse, die wir auf Kinder und Jugendliche nehmen können ist der, ihnen zu suggerieren, dass ihre Wahrnehmung, ihre Gefühle, ihr Empfinden FALSCH seien. Das ist auch ohne Pandemie so und wie auf alle Dinge legt auch hier die Pandemie ein Brennglas
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drauf.
Dieser so aggressiv vertretene Einfluss erwachsener interessengeleiteter Narrativ-Politik auf die Wahrnehmung der jungen Menschen könnte sich in den nächsten Jahren als für Viele dieser Generation emotional destabilisierend auswirken - mit einer Vielzahl psychischer
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Folgen.
Soweit, so schlecht.
Wir würden den Kindern und Jugendlichen einen großen Gefallen tun, wenn wir dieses "Spiel" sofort beenden. Sie haben ein Recht auf 1. ehrliche Anerkenntnis ihrer Wahrnehmung einer globalen Krise (Pandemie) - im Übrigen auch als "Generalprobe"
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der Klimakrise zu werten, auch hier differieren Wahrnehmung der jungen Generation und Narrative bis hin zu Diskreditierung seitens der "etablierten" Erwachsenen 2. Ernstnehmen ihrer Besorgnisse und (traumatischen) Erlebnisse hinsichtlich Erkrankungen/Todesfälle/LongCovid in
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ihrem familiären und sozialen Umfeld und Besorgnis um die eigene Gesundheit. 3. Ernstnehmen der Auswirkungen der NPI, fachliche Begleitung von Familien sowie gesellschaftliche Unterstützung (statt Verteufelung der NPI) in der Ausbildung von Resilienz und Krisenkompetenzen.
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4. Ernstnehmen der Erkrankung Covid-19 für Kinder, LongCovidKids, PIMS etc. und umfassender Schutz von Kindern und Jugendlichen durch Luftfilter, Maskenpflicht, vorbereitetem digitalem gleichwertigem Unterricht inkl. Konzepten für geschützte study halls. 5. Forcierung der
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Impfung für Kinder und Jugendliche ü12. Zügige Unterstützung der Impfung u12 nach (zu erwartender) EMA-Zulassung sowie achtsame Nutzung der weitreichenden Erfahrungen mit der "Kinder-Impfung" aus Israel und den USA. 6. Beachtung von #Schattenfamilien und Kindern, die nicht
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geimpft werden /können/. Ihnen muss die Teilhabe an Unterricht und Freizeit ermöglicht werden, sie sind auf die Solidarität der Gesellschaft angwiesen (hohe Impfquote, niedrige Inzidenzen, Schutzmaßnahmen...).
Das Wichtigste: Beendigung des Kampfes um die Deutungshoheit und
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ihrer Narrative und nüchterne Orientierung am wissenschaftlichen Konsens: Kinder können sich infizieren und andere anstecken. Sie können erkranken - leicht, schwer, Langzeit. Sie wissen das.
Wichtigste Konsequenz: Sie verdienen adäquaten Schutz gegen das Virus und
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Unterstützung bei der Bewältigung der Pandemie und ihrer Auswirkungen.
In allen oben genannten Punkten hat sich die Politik bislang nicht mit Ruhm bekleckert. Es ist ihre Pflicht, die Kinder schadlos durch die Pandemie zu bringen.
wenn wir uns der von versch. Wissenschaftlern befürchteten Situation nähern, in der ein Großteil der Erwachsenen geimpft ist und das Virus in der ungeimpften ungeschützten Generation unserer Kinder leichtes Spiel haben wird.
(IR out)
und nährt das politische Narrativ "Schule ist sicher", das eine gefährliche Scheinsicherheit suggeriert und Eltern/SuS/LuL vorgaukelt, sich um eine Infektion keine Sorgen machen zu müssen. Spätestens mit der ersten Quarantäneanweisung bricht für Familien dieses
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Kartenhaus zusammen. Wer es weiterhin glaubt, ist entrüstet: wo keine Gefahr, da doch auch keine Quarantäne nötig...
Wer sich der Erkenntnis stellt, erkennt auch die Scheinsicherheit, in der er sich bewegte. In der Präventionsforschung ein ganz zentraler Aspekt. Mit gleicher
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@ABaerbock Eine Bemerkung wie "15 Monate Bildungsausfall" ist ein Schlag ins Gesicht von Kindern/Jgdl., die sich im Distanzunterricht jeden Morgen ab 8 Uhr an den Rechner oder die Aufgaben gesetzt haben und JEDES von den KM verursachte Schul- und Infektionschaos ertragen und DENNOCH
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@ABaerbock gelernt haben und jetzt den Hagel an Klassenarbeiten/Klausuren AUCH noch ertragen.
Es ist ein Schlag ins Gesicht der Eltern, die 15 Monate Distanzlernen für ihre Kinder organisiert haben.
Es ist ein Schlag ins Gesicht der Lehrer:innen, die sich 5 Beine ausgerissen haben, um
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@ABaerbock den Unterricht an die immer wieder veränderten Bedingungen anzupassen, sich um Kinder und Familien mühten.
Schüler:innen, Eltern, Lehrer:innen haben JEDES Chaos ausgehalten, dass die KM produzierten, anstatt Distanzunterricht erfolgreich und Schulen sicher zu machen.
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@beerenstark Die neuen Öffnungsorgien der LR sind unfassbar. Zur Unterstützung liest Herr Laschet monatealte Zettel von Kindern vor. Schade, dass er nicht auch aus dem Brief zitiert hat, den mein Sohn vor 2 Wochen seiner Kultusministerin geschrieben hat und in dem auch er Wünsche
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@beerenstark formuliert. Wird schon bei Kindern jetzt mit zweierlei Maß gemessen? Die Politikstützenden werden zitiert, die anderen verschwiegen (nur um es sofort zu entkräften: mein Sohn war nicht der Einzige mit einer Äußerung an die LR).
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@beerenstark Um ihm Gehör zu verschaffen, zitiere ich seinen Brief hier. Herr @ArminLaschet, bitte hören Sie in Ruhe zu:
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#terminbeispahn
Guten Morgen, Herr @jensspahn. Gleich höre ich mir Fach-Beiträge des digitalen Dt. Jugendhilfetages an. Zu Jugendhilfe gehört auch deren Gesundheitsschutz, v.a. in einer Pandemie. Ich würde gerne mit Ihnen darüber sprechen. Themen Ihres Ressorts gibt es genug.
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Ich komme gerne auf eigene Kosten nach Berlin.
Ich möchte Ihnen und Ihren Kolleg:innen darstellen, welche Fragen und Probleme sich uns als Familie in der Pandemie täglich stellen, was wir denken und fühlen über Ihre Politik.
Haben Sie heute Gelegenheit, mich zu kontaktieren?
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#terminbeispahn
Guten Morgen, Herr @jensspahn, guten Morgen twitterwelt! Es ist spannend, ich habe bislang noch keine Reaktion "meines" Bundesgesundheitsministers. Aber mein Gesprächsanliegen ist aktuell. Ich möchte über Infektionsschutz und Impfung von Kindern zu sprechen.
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Ich komme gerne auf eigene Kosten nach Berlin.
Ich möchte Ihnen und Ihren Kolleg:innen darstellen, wie wir als Familie in der Pandemie leben und welche Fragen sich uns täglich stellen, was wir denken und fühlen.
Haben Sie heute Gelegenheit, mich zu kontaktieren?
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Ich denke, es gibt viele Möglichkeiten und Formate, wie wir ins Gespräch kommen können. Wichtig ist die Verständigung zwischen Politik und Bevölkerung. Immerhin sind wir Bevölkerung diejenigen, um deren Wähler:innenstimmen sie werben. Wir hören Sie, aber hören Sie uns auch?
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#terminbeispahn
Guten Morgen, Herr @jensspahn. Nach einem für Sie hoffentlich guten WE möchte ich meine Anfrage erneuern: ich möchte bitte einen Termin bei Ihnen, um über Infektionsschutz und Impfung von Kindern zu sprechen. Ich frage heute auch höflich nochmal per Mail an.
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Ich komme gerne auf eigene Kosten nach Berlin.
Ich möchte Ihnen und Ihren Kolleg:innen darstellen, wie wir als Familie in der Pandemie leben und welche Fragen sich uns täglich stellen, was wir denken und fühlen.
Haben Sie heute Gelegenheit, mich zu kontaktieren?
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Alternativ: hat eine(r) der werten Redakteur:innen Interesse, ein Streitgespräch zwischen Herrn @jensspahn und mir zu führen?
Auch das könnte in der Pandemie das Verständnis zwischen Politik und Bevölkerung fördern. Da liegt m.E. Einiges im Argen. Man redet zu wenig MITeinander.