Während die @tagesschau 1995 bereits von einer #Klimakatastrophe sprach, wird der Begriff heute oft als "hysterisch" oder überzogen dargestellt.
Ich halte es für wichtig, dass man sich überlegt, welcher Begriff genutzt wird. Klimawandel sagt etwas anderes aus als Klimanotstand oder Klimakatastrophe. Begriffe spielen eine Rolle dabei, wie wir Informationen verarbeiten.
Bereits 2019 hat sich @guardian bspw. dafür entschieden, nicht von Klimawandel sondern von Klimanotfall oder Klimakrise zu schreiben. Sie sprechen auch nicht von Klimaskeptiker:innen, sonden von Klimaleugner:innen. theguardian.com/environment/20…
Gerade Klimaskeptiker ist ein schwieriger Begriff: "Denn Skepsis war schon im alten Griechenland eine philosophische Grundtugend, weshalb 'Klimaskeptiker' immer ein bisschen wie gut informierte, nachdenkliche Intellektuelle rüberkommen, die ja vielleicht auch recht haben könnten"
Sprache hat einen Einfluss auf Menschen: @derStandardat berichtete über eine Studie in der es darum ging, wie sich Bedrohungswahrnehmung auf Verhalten beim Klimawandel auswirken und sich so Engagement sogar reduzieren kann.
Wer sich für psychologische Faktoren im Umwelt- bzw. Klimaschutz interessiert, kann kostenlos hier das passende Handbuch herunterladen, dass Forschungsergebnisse aus dem Bereich vorstellt: wandel-werk.org/materialien
Bei @klimafakten gibt es auch viele Informationen dazu, wie über das Thema Klima gesprochen werden kann.
Menschen, die sich in der Pandemie äußern und aufklären wollen, werden regelmäßig mit Beleidigungen und Bedrohungen überzogen. Ich finde das eine bedenkliche Entwicklung, der leider immer noch zu wenig entgegengesetzt wird.
"Ich möchte hier keine Details erzählen, nur so viel: Ich gehe nirgendwo mehr hin, ohne persönliche Security." sagte Mai Thi Nguyen-Kim zeit.de/gesellschaft/z…
Für Menschen ist es oft extrem belastend, wenn Angehörige an Verschwörungserzählungen glauben und kaum mehr zugänglich sind. Viele schämen sich und wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. www1.wdr.de/nachrichten/rh…
Sollte man merken, dass einen die Situation belastet, ist es gut, sich externe Hilfe zu suchen. Viele haben hier die Angst, dass ihr Fall "nicht schwerwiegend" genug sei. Das braucht ihr nicht. Je früher man das Thema angeht, umso besser.
Deutschlandweit gibt es Sektenberatungsstellen, die auch beim Thema Verschwörungsideologien unterstützen. Viele der Träger sind kirchlich, in NRW und BaWü gibt es auch Orgas, die nicht konfessionell gebunden sind. zebra-bw.de & sekten-info-nrw.de
Seitdem ich vor Jahren mein erstes Interview zu meinen Forschungsarbeiten gegeben habe, bin ich mit Beleidigungen & Bedrohungen konfrontiert. Das alles hat seit der Pandemie noch einmal extrem zugenommen. Es vergeht kein Tag mehr ohne solche Nachrichten & Kommentare.
Es ist alles mit dabei - Sexismus, Antisemitismus, Beleidigungen, Bedrohungen - bis hin zu Morddrohungen. Solche Kommentare sind oft noch nicht einmal anonym. Die Hemmungen fallen. Meistens hat Hetze schließlich keine Konsequenzen.
Auf Telegram & YouTube wird gegen mich gehetzt. Es werden Videos erstellt, die angeblich nachweisen, dass ich Teil einer Verschwörung wahlweise der Regierung, ZOG oder dem WEF sei. Oder mir wird einfach direkt das Menschsein abgesprochen.
Das Thema #Impfen wird natürlich auch in der verschwörungsideologischen Szene aufgegriffen. Deswegen ist es aus meiner Sicht wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu machen, wie mit dieser Mobilisierung umgegangen werden soll und im engen Austausch mit Expert:innen zu stehen.
Gerade auch im Kontext von Impfungen braucht es Sicherheitskonzepte für die Impfzentren. Es braucht aus meiner Sicht auch Schulungen und Handreichungen für die Mitarbeiter:innen vor Ort wie es mittlerweile auch zum Umgang mit sog. "Reichsbürgern" in Behörden passiert.
Es kann nicht sein, dass immer erst dann reagiert wird, wenn schon etwas passiert ist. Und es gibt bereits diverse Belege und Beispiele, dass natürlich mobilisiert wird.
In der Pandemie wird ein Problem deutlich sichtbar: Expertise wird nicht ernst genommen oder ignoriert. Viele Probleme hätten deutlich früher angegangen werden können, wenn auf die Warnungen gehört worden wäre.
Auch für den Bereich Desinformation & Verschwörungserzählungen gab es bereits ganz früh Warnungen, dass dies eine der zentralen Herausforderungen während der Pandemie werden würde. Das wird jetzt zum Thema Impfen nochmal extra relevant. Auch hier ist viel zu wenig passiert.
Für Viele stehen jetzt die Weihnachtstage bevor & das während der Pandemie. Das ist insbesondere dann eine Herausforderung, wenn die eigene Familie Verschwörungserzählungen verbreitet. @Kattascha & ich haben deswegen zehn Tipps zusammengestellt, wie man damit umgehen kann.
Es geht bei dem Thema Verschwörungsglauben in der eigenen Familie nicht nur um eine Auseinandersetzung mit der Ideologie, sondern auch um Gesundheitsschutz in der Pandemie. Deswegen: Safety first!
Auch wenn viele sich wünschen, Eskalationen zu vermeiden, darf man allerdings einen Punkt nicht vergessen: Es ist unerlässlich, antisemitische oder rassistische Äußerungen eindeutig als solche zu benennen.