1/ Heute und morgen wird erneut die #Patentfreigabe in der Welthandelsorganisation verhandelt. Der Antrag ist 9 Monate alt. Wenn Deutschland jetzt weiter blockiert, ist eine Entscheidung wahrscheinlich erst wieder im September möglich. Diese Verzögerungstaktik kostet Leben!
2/ Oft vergessen: Bei der Patentaussetzung gehts nicht nur um Impfstoff. Schon im November hat Südafrika vorgelegt, welche Patente den Zugang zu Medikamenten, Beatmungsgeräten & Masken blockieren. Die Bundesregierung tut so, als wüsste sie von nichts. docs.wto.org/dol2fe/Pages/S…
3/ Mit auf der Liste: Der IL-6 blockierende monoklonale Antikörper Tocilizumab, der vor drei Wochen als zweites Medikament überhaupt von der WHO gegen Covid-19 empfohlen wurde. Die Therapie reduziert das Risiko beatmet werden zu müssen um 28%. who.int/news/item/06-0…
4/ Doch in ärmeren Ländern sind solche Therapien bislang unbezahlbar. Das Patent auf den eigentlichen Wirkstoff ist 2017 abgelaufen. Doch der Pharmariese Roche hat – auch in Schwellenländern – 5 zusätzliche Patente angemeldet, die die schnelle Produktion von Generika verhindern.
6/ Dass derzeit in vielen Ländern des globalen Südens so viele Menschen durch die Delta-Welle sterben, liegt neben der ungerechten Verteilung der Impfstoffe auch an viel zu schwacher medizinischer Versorgung, was fehlenden bezahlbaren Zugang zu wirksamen Medikamenten einschließt.
7/ Das jetzt ebenfalls neu von der WHO empfohlene Medikament Sarilumab unterliegt sogar einem noch viel umfassenderen Patentschutz als Tocilizumab – Patente sind in mindestens 50 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen angemeldet! msfaccess.org/tocilizumab-se…
8/ Gerade für solche Therapien ließen sich anders als für Impfstoffe auch leichter Generika herstellen. Doch auch hier würde es am schnellsten gehen, würden Hersteller kooperieren und ihr Wissen über den Covid-Technologie-Pool C-TAP der WHO mit der Weltgemeinschaft teilen.
9/ Wir brauchen jetzt eine globale Antwort auf die globalen Knappheiten – Kooperation beim Produktionsausbau, Technologietransfer, niedrige Preise für ärmere Länder, Impfstoffumverteilung und den #TRIPSwaiver, damit Patente der Produktion in Schwellenländern nicht im Weg stehen!
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"Ebola nicht vergessen:
Massensterben in Afrika stoppen"
- ein Hilferuf aus Liberia:
"Während ich schreibe, hat in Afrika das Massensterben durch COVID-19 begonnen. Insgesamt haben nur 1,1 % der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen mind. 1 Impfung erhalten" (1/x)
"In meinem Heimatland Liberia liegt der Anteil der Menschen, die beide Dosen erhalten haben, bei nur 0,18 %. Zwischen dem 1.6. und dem 21.7. stieg die Zahl der gemeldeten Fälle in dem Land um 144%. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine Unterzählung." (2/x)
"Die Krankheit verläuft hier tödlicher als anderswo: Die derzeitige Sterblichkeitsrate in Afrika liegt 18% über d. weltweiten Schnitt. Bei den Schwerstkranken ist die Rate noch höher. Etwa die Hälfte derjenigen, die in die Intensivstation eingeliefert werden, stirbt ..."(3/x)
Katastrophenforscher Andreas Schäfer kann sich nicht erklären, warum bei den steigenden Inzidenzen nicht entgegengesteuert wird. Dabei hat Angela Merkel es in der letzten Bundespressekonferenz gesagt: Die Überlastung des Gesundheitssystems ist die Richtschnur des Handelns. (1/x)
Mit der steigenden Impfquote geht die Regierung davon aus, dass mehr Infektionen ohne Überlastung des Gesundheitswesens möglich sind. Nicht mitgedacht: Kinder, Menschen ohne Immunantwort, (2/x) zdf.de/nachrichten/pa…
Menschen, die mit Impfstoffen geimpft wurden, die schon jetzt schlechter gegen die Mutationen wirken, und die Möglichkeit weiterer Mutationen, die den Impferfolg aufheben. Diese Rechnung ist zynisch, und es ist noch nicht einmal sicher, dass sie aufgehen wird. (3/x)
1/ Es ist nie zu spät, den Kurs zu ändern:
Für unter 10 Mrd. $ könnten in einem Jahr zusätzliche 8 Mrd. Dosen des @BioNTech_Group-Impfstoffs hergestellt werden.
Vom Internationalen Währungsfonds geschätzter ökonomischer Schaden, wenn Produktionsausbau ausbleibt: 9000 Mrd. $
2/ Voraussetzung wäre: 5 regionale Werke mit 17 Produktionslinien aufbauen.
Der einfachere Herstellungsprozess der mRNA-Impfstoffe erlaubt es, Produktionsstätten zu benutzen, die für die Herstellung anderer Impfstofftypen nicht infrage kommen.
3/ Der notwendige Wissenstransfer an alle interessierten Hersteller – ob in Thailand, Indien, Indonesien oder auch Europa – könnte effizient über den von der @WHO vorgeschlagenen Techtransferknoten organisiert werden. Die nötigen Expertisen sind vorhanden! who.int/news-room/arti…
Social-Media-Aktionstag, 8. Juni:
Beteiligt Euch mit Foto-Statements zu „Menschenleben sind wichtiger als Profite!“. Hashtags: #GebtdiePatentefrei#solidarischgehtanders#makethemsign
Berlin, 9. Juni, 15:00, BMG, Kundgebung „Patente töten – keine Profite mit der Pandemie!“ (3/4)
1/ Das wäre ja schrecklich, wenn Wissen über eine Technologie, die hochwirksame, nebenwirkungsarme und schnell an Mutationen anpassbare Covid-19-Impfungen erlaubt, neue Krebstherapien und jüngst erst Erfolge gegen Malaria und HIV verspricht, auch anderen Ländern zugute käme…
2/ …und auch Andere an diesen Technologien weiter forschen könnten auch über diejenigen Projekte hinaus, die für deutsche Unternehmen gerade die größten Profite versprechen! („Gelbe Gefahr“?)
Das Argument gegen vorübergehende #Patentfreigabe ist aber nur vorgeschoben, denn…
3/ …die mRNA-Impfstofftechnologien wurden bislang noch überhaupt nicht an Schwellenländer lizenziert. Selbst der @moderna_tx-Chef erklärte, dass sich für sie durch den #TRIPSwaiver nichts ändern würde!
Denn die Technologie z.B. nach Indien zu bringen, das blockieren Moderna, …
Mal wieder ein Einblick in den Infektionsherd Arbeitsplatz: "Eine Freundin arbeitete in einem mittelständischen Ingenieursbüro mit null Maßnahmen. Chefs waren der Meinung, sie müssten ihre Leute vor der Nase haben: „für die Kontrolle“. Im Pausenraum 10 Leute auf 10qm; ..."(1/4)
"...Chefs verlachen mit sarkastischen Sprüchen die Äußerungen meiner Freundin bzgl. ihrer Sorgen über eine Ansteckung.Die übrigen Mitarbeiter, viele internationale Ingenieure, sagen nichts aus Angst um den Job ... Letztlich hat sie es erst mit dem Gang zu ihrer Ärztin ..."(2/4)
"...einen Weg gefunden, mit einem Attest beim Arbeitsamt zu erwirken, dass sie den Job nach langen Monaten des Leidens kündigen konnte, ohne beim Arbeitsamt die 3 Monate gesperrt zu werden" (3/4)