Wo ist das strategische Ziel der Bundesregierung in der Pandemiebekämpfung? Mein Beitrag:
Es ist an der Zeit, über die Aufhebung von Beschränkungen zu diskutieren, statt mit Impfpflicht, Schulschließung oder neuem Lockdown unverhältnismäßige Kollateralschäden zu riskieren. 1/14
Es ist an der Zeit, über die Aufhebung von Beschränkungen zu diskutieren, statt mit Impfpflicht, Schulschließung oder neuem Lockdown unverhältnismäßige Kollateralschäden zu riskieren. 1/14
Zu Beginn der Pandemie Anfang 2020 war das unumstrittene, internationale Ziel: „flatten the curve“, d.h. die absolute Zahl der akut Infizierten gering zu halten, damit die Intensivstationen nicht überlastet werden. 2/14
Dazu dienten die Infektionsschutzmaßnahmen der ersten drei Wellen. Durch die Maßnahmen wurde die erste Welle früh gebrochen, wurden in der zweiten Welle unzählige Leben gerettet und wurden in der dritten Welle unsere Intensivstationen vor der Überlastung geschützt. 3/14
Eine vierte Welle steht unmittelbar bevor und ein Blick in unsere Nachbarländer und auf die Erfahrungen mit der alpha-Variante verheißt uns, dass wir sie nicht aufhalten können.
Die Lage ist aber eine gänzlich andere: 4/14
Die Lage ist aber eine gänzlich andere: 4/14
1. Es steht ausreichend Impfstoff zur Verfügung. Jeder und jede, die sich individuell schützen möchte, kann dies tun. Insbesondere die Risikogruppen unserer Gesellschaft haben ein Impfangebot erhalten. 5/14
2. Für die Gruppe der 0-11-jährigen, für die kein Impfstoff zur Verfügung steht, ist die Wahrscheinlichkeit einer COVID-19-Erkrankung sehr gering. Für die 12-17-jährigen, für die zwei mRNA-Impfstoffe zugelassen sind, spricht die STIKO keine Impfempfehlung aus. 6/14
Somit gibt es weder für die ältere Kohorte, die ein individuelles Impfangebot hat, noch für die jüngere Kohorte, für die eine Infektion ungefährlicher als eine Impfung sei, einen Grund, für die Verhinderung einer SARS-CoV2-Infektion weiterhin Grundrechte einzuschränken. 7/14
Man könnte sagen: 8/14
Eine Herdenimmunität ist mit einer Durchimpfung der >18-jährigen nicht zu erreichen. zeit.de/video/2021-07/… Eine Durchseuchung der jüngeren Alterskohorte ist für eine Herdenimmunität unvermeidlich. 9/14
Empirie aus Großbritannien: dort sinken derzeit die Fallzahlen wieder, das Gesundheitssystem ist trotz Inzidenzzahlen von ca. 500 nicht überlastet worden. Die Impfrate in der Bevölkerung ist mit der unsrigen vergleichbar. 10/14
Long Covid? R. Berner von der TU Dresden hat in einer Studie mit 1500 Kindern herausgearbeitet, dass die Häufigkeit überschätzt werde und nicht die Gefahren eines weiteren Lockdowns für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aufwiege. medrxiv.org/content/10.110… 11/14
Die aktuellen Varianten sind gefährlich, weil sie infektiöser sind, führen jedoch nicht zu schwereren Verläufen. Eine neue Mutation könnte aber zu schwereren Verläufen bei Kindern führen. Eine asymptomatische Infektion wäre ein möglicher Schutz vor einer Escape-Variante. 12/14
Wir haben in einer unglaublichen gesellschaftlichen Kraftanstrengung unser strategisches Ziel erreicht, das Gesundheitssystem vor der Überlastung zu bewahren und damit unzählige Menschenleben gerettet. 13/14
Der weitere Verlauf der Pandemie liegt sowohl für die älteren Jahrgänge (denen ein Impfangebot unterbreitet werden konnte) als auch für die jüngeren Jahrgänge (die nur äußerst selten schwer erkranken) im Bereich des individuellen Lebensrisikos. 14/14
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