Thread by @tomdabassman

Unsere Friseurin liegt mit Burnout im Krankenhaus. Sie hatte sich erst vor 3, 4 Jahren selbständig gemacht, wegen großen Erfolgs dann eine MA eingestellt. Dann musste sie schließen, einmal, und ein zweites Mal. Viele Monate. Sie musste schwarz schneiden, daheim bei den Kunden.
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Sie hat Angst. Angst vor den Schulden, Angst vor dem Staat, Angst vor Kunden, die sie verpfeifen. Als sie wieder öffnen durfte, zwang man sie, Kunden nach einem Test zu fragen, oder nach Impfung. Unendlich peinlich. Deshalb kam im Frühjahr kaum jemand, bis 3G endlich fiel.
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Als 3G gefallen war, brummte der Laden 6 Tage die Woche, 12h mit kurzer Pause, immer mit Maske. Sie bekam einen Ausschlag, wie alle anderen Friseur:innen auch. Sie bekam keine Luft, und der Sommer verschlimmerte das. Wenigstens konnte sie wieder ein paar Schulden abstottern.
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Sie ist jung und fleißig, und sie hat keinen deutschen Namen, auch ihre Mitarbeiterin nicht. In den Ländern wo sie herkommen gibt es nicht ansatzweise so ein unmenschliches, hysterisches Gebaren wie in Deutschland. Sie sind zwei von Millionen, die hier etwas aufbauen wollten.
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An der Wand in ihrem Geschäft hängen zehn Diplome und Urkunden. Sie glaubt an Aufstieg durch ehrliche Arbeit. Privatleben stand immer hinten an. Sie lebte den 'deutschen Traum'.
Sie wird wieder auf die Beine kommen, und auch wenn es mir weh tut, werde ich ihr raten: Geh weg hier.