Irgendwo kurz vor Köln. Ist es eine Anlage von Bayer? Sind wir an Leverkusen schon vorbei? Psychogeografie hatte vorgeschlagen, Routinen der Wege zu verlassen, nicht sich, aber die vorgezeichnete Laufordnung zu verdrehen. Marc Davenant ist an
https://twitter.com/MarcDavenant/status/1423176161987899394?s=19
einer Serie von Industrieanlagen dran, die er "Behemoths" nennt. Hebräisch für Ungeheuer, stehen die Behemoth-Fabriken nicht nur für "klimaunfreundlich", sie _sind_ in der Regel nicht climate friendly. Standortkarten, Produktionszahlen, Ausstoßstatistiken und
Klimaprints, auch Gewinne, bspw. "Ende Gelände" machen das teilweise vor, können - abweichend vom dérivée <Driften> der Situationsten - den industriellen Raum orten und politisch statistisch messbar werden lassen.
Ästhetische Strategien wie von Davenant gehören dazu. Er setzt dabei auf (In-)Szene, im Gegensatz zu Bernd und Hilla Becher, die Fabriken entkontextivierend, objektivierend freistellten, was die Tür zum Musealen öffnete.
Was heißt jetzt aber Ästhetisierung oder ästhetische und was Strategie und was Museales? Ästhetisierung verkleinert den Realgehalt oder die Real-Signifikation auf ein Objekt reiner Anschauung, um nunmehr Klassiker zu nennen: Hans Heinz Holz, Georg Lukács hatten hierzu gearbeitet.
Anschauung für sich kann genommen werden für eine bourgeois angesiedelte Kontemplation des Kunstschönen, die sich selbst - in Wirklichkeit dem Bürgertum - genügt.
Strategie der ästhetischen Produktion bezieht sich auf die sinnlichen und kognitiv anschaulichen Momente, die der Repräsentation und einer Aura-Kunst eine Absage erteilt und nicht trandzendentale Inhalte o. Verweise hat.
Die Ästhetik, die permanent von allen anti-elitär gemacht wird, kann die Stillstellung im Museum reiner Anschauung nicht mehr vollziehen. Museen sind zwar Speicher und Produktionsstätten auch aktueller Ästhetik (diese als Praxis!), aber sie umgrenzen und grenzen diese ab von
Alltagsbereichen. Alltag war o. ist das Feld, über das und in dem gestritten wurde (wird), wie Ästhetik im Alltag entsteht und rezipiert wird, außerhalb des Museums und dem absolut Schönen einer sich selbst genügenden Kategorie, die Entfremdung bestätigt, Arbeit gegen Sinn/e
stellt und so Kunst erst zum Anderen macht.
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