Die Doku über Winterhoff offenbart die ganz dunkle Seite der Psychiatrischen Behandlung:
Machtmissbrauch.
Diagnosen, die keine sind und Eltern und Kindern Angst machen (frühkindlicher Narzissmus).
Ruhigstellung über Neuroleptika.
Das ist nicht nur traurig, das ist erschütternd. Lasst uns dagegen aufstehen, für Beziehung, Miteinander, Behandlung auf Augenhöhe! Und vor allem Leitliniengerechte und wissenschaftsorientierte Behandlung von Kindern und deren Familien.
Winterhoff:„Kinder, die aufgrund fehlender psychischer Voraussetzungen[...]entwickeln sich zu eben jenen Tyrannen und Monstern, vor denen wir im Alltag immer häufiger mit einer großen Fassungslosigkeit stehen.“
Nein! Warum das nicht stimmt und wie Winterhoff mit Kindern umgeht:
Was Kinder wirklich brauchen, was wir lassen können und was schädigend sein kann.
Sätze, die ich von Eltern in meiner Praxis und in meinem Umfeld höre, eingeordnet von mir als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Mutter.
"Ich bin nicht die Mutter/Vater, die gerne Rollenspiele mit ihren Kindern spielt".
Das ist kein Problem. Wirklich! Manche Eltern tauchen gerne in Phantasiewelten ein und dann kann es ganz wunderbar sein für Eltern und Kinder. Wenn es aber einem Part keinen Spaß macht, lasst es!
Kinder merken genau, wenn Ihr keinen Spaß an dem Spiel habt und es eher aus Pflichtgefühl heraus macht. Vielleicht gibt es etwas anderes? Buch vorlesen, Brettspiel spielen. Ihr seid dann die Eltern, die ihr Kinder und sich selbst ernst nehmen.
"Das Baby als ein Quälgeist, dessen Wille es zu brechen gilt – so sah Johanna Haarer Kinder. Die Folgen dieser Sichtweise könnten auch heute noch spürbar sein."
"Um sie zu guten Soldaten und Mitläufern zu machen, forderte das NS-Regime Mütter dazu auf, die Bedürfnisse ihrer Babys gezielt zu ignorieren. Sie sollten emotions- und bindungsarm werden"
"Sie dürften das Kind ja nicht verwöhnen. Sprichwörter wie "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" sind bis heute verbreitet. Selbst der Bestseller Jedes Kind kann schlafen lernen von Annette Kast-Zahn und Hartmut Morgenroth deutet in eine ähnliche Richtung".
#Bindungstrauma bedeutet, dass Kinder Gewalt, Vernachlässigung oder mehrfachen Abbruch von engen Bezugspersonen erlebt haben. Sie erleben dies als außergewöhnliche Bedrohung mit tiefer Verzweiflung. Sie reagieren u.a. mit Angst, Abschalten, Wutausbrüchen, Konzentrationsstörungen.
Was brauchen die Kinder? Erstmal eine sichere Umgebung, d.h. die Gewalt darf nicht weiter stattfinden. Weiterhin sensible Menschen um sie herum, die verstehen, dass Beziehung Angst machen kann. Sie benötigen eine zugewandte Anleitung, sich auf neue Beziehungen einzulassen.
Wut kann ein Schutzgefühl sein "das macht niemand mehr mit mir". Dazu braucht es Bezugspersonen, die die Kinder aushalten. Wut sollte nicht bestraft werden. Evt. können die Kinder zum Schutz der anderen mit einer Bezugsperson den Raum wechseln und dort zur Ruhe kommen.
#Kinder und #Corona. Viele Kinder sind belastet, Eltern machen sich Sorgen. #Depressionen, Angst, aber auch Missbrauch und Gewalt bei Kindern sind ein häufig übersehender Teil dieser Pandemie. Doch woran erkenne ich, dass mein Kind pschisch erkrankt ist? Was sind Alarmsignale?
1. Emotionen: Vor allem wenn Kinder sich plötzlich verändern, sich z.B. zurückziehen, nicht mehr ansprechbar oder auch wütend, reizbar sind, können dies Alarmsignale für eine psychische Erkrankung sein.
2. Medien: ein erhöhter Medienkonsum ist in dieser Pandemie normal. Kinder und Jugendliche nutzen Medien um mit ihren Freunden in Kontakt zu sein. Wenn Jugendliche nicht mehr "davon lassen können", aggressiv werden oder sogar Schlafstörungen entwickeln, ist dies ein Warnsignal.
"Kinder sollen gehorchen". Das höre ich häufig. In der Therapie sehe ich Kinder und Jugendlichen, die vordergründig "gut in das System passen", die jedoch leiden und Symptome entwickeln. Warum ist das so?
Eine gute Eltern-Kind-Bindung im Sinne von "deine Bedürfnisse sind wichtig, meine Bedürfnisse sind wichtig", fördert ganz "automatisch" die Empathie und dementsprechend später auch die Integration in Verbände wie Klassen, Freunde, Vereine etc.
Wenn Kinder oft "hören" müssen, besteht die Gefahr, dass ihre Gefühle "übersehen" werden. Wenn es mehr um die anderen geht und nicht um das Zusammenspiel, kann dies Einstellungen hervorrufen, wie "ich bin unwichtig" und langfristig das Selbstwertgefühl beeinträchtigen.