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27 Aug, 75 tweets, 10 min read
#srfarena Brotz fragt Berset, warum jetzt nicht alles normal sei in der “Normalisierungsphase” und wir stattdessen eine vierte Welle haben. Berset spricht darüber, wie sehr überrascht alle gewesen seien und wie wenig sich alle das hätten vorstellen können.
"Niemand hat die Antwort und alle müssen sich anpassen.", sagt Berset. Und staunt darüber, wie sehr die Zahlen angestiegen sind. "Es ist eine Krise. Das haben wir noch nie vorher so erlebt."
"Und plötzlich kommt eine Mutante, die viel ansteckender ist und vielleicht auch gefährlicher.", sagt Berset.
Nun spricht Berset darüber, wie wichtig es sei, dass Schulen offen bleiben. So wie wir das auch in der zweiten Welle gemacht hätten. Die Jungen seien nicht gefährdet.
Brotz zitiert ETH-Forscher Sai Reddy, der Mutanten erwartet, gegen die unsere Impfungen weniger wirksam sein könnten. Berset zeigt sich erneut überrascht, so etwas zu hören.
"Wir versuchen nur. Wir sind auch nur Menschen im Bundesrat.", sagt Berset zu seiner Verteidigung. "Überall Fehler passieren können, das ist einfach so.". "Ist aber eine schwierige Situation, das bleibt so."
Brotz spricht über die "Wutwelle", die wir nun auch erleben. Berset erklärt, wie müde alle seien. Er hätte sich das auch anders gewünscht. Jetzt müsse man alles geben, um den bestmöglichen Weg zu finden.
Aber Gewalt sei nicht zu akzeptieren. "Das ist nicht die Schweiz." Das wäre eine sehr schlechte Entwicklung, auch für die Zukunft.
Bäuerin/Buchhalterin Vera Steiner im Publikum macht sich Sorgen, an Grossveranstaltungen trotz erfolgter Impfung andere anstecken zu können. "Wenn ich ansteckend bin, dann bin ich ansteckend. Und zwar für alle."
Berset erklärt, dass die Impfungen sehr gut schützen, aber nicht zu 100%. Die Viruslast werde auch reduziert bei Geimpften. "Eine absolute Sicherheit gibt es nie."

Zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung seien nun geimpft. Aber 90% der Hospitalisierten seien ungeimpft.
"Die Impfung ist keine Vollkasko - sagt man das so?", meint Berset.
Berset erzählt, dass er in einem Haus mit seinen Eltern wohnt (wusste ich gar nicht) und er daher sich auch Sorgen macht, andere anzustecken. "Impfung ist ein solidarischer Akt."
Metallbauer Dominic Wächter im Publikum erklärt, er sei kein Impfgegner, aber es gäbe zu viele Fragezeichen. Es vergehe kein Tag, an dem man nicht über Nebenwirkungen lese. Herzmuskelentzündungen bei Jüngeren zum Beispiel. Er entscheidet sich deshalb gegen die Impfung.
Er will wissen, was Berset für die Menschen macht, die nicht bereit sind, "diesen Weg zu gehen unter diesen Bedingungen". Berset betont die Wirksamkeit der Impfung. Für Varianten, die es noch nicht gibt ("bis jetzt habe ich noch nichts gesehen"), könne man noch nichts sagen.
Berset erläutert, dass schon seit Jahrzehnten an mRNA-Impfungen geforscht wird. Wächter kann nun am Wochenende nicht mehr tanzen gehen, weil es ihn 200 Franken kosten würde. Berset wolle ja unbedingt 100% Impfrate.
Berset fragt, ob es fair sei, dass Personen, die sich regelmässig testen lassen, diese Kosten an die Allgemeinheit überwälzen. "Ich habe keine persönliche Meinung, es ist die Meinung des Bundesrats.", entgegnet er auf eine Nachfrage.
"Wie gefährlich ist das, was wir uns hier impfen?", fragt Brotz den Arzt Huldrych Günthard. Wir wüssten unterdessen sehr viel und die Impfungen seien viel weniger gefährlich als die Ansteckung mit dem Virus, antwortet er.
Wächter sagt er, er hätte 4-5 Leute wie ihn in seinem Spital und die seien "verdammt krank". Er versteht nicht, warum jemand auf die Impfung verzichtet.
Ahh, die grünen Klotzmännchen dürfen auch heute einen Auftritt haben. Deutlich niedrigere Impfquote als in Nachbarländern. Vor allem in ländlichen Gebieten und bei den Jungen. Sowie bei Menschen mit Migrationshintergrund. Nachfrage nahm drastisch ab.
Daher gibt's nun Impfbusse und Walk-in-Angebote ohne Voranmeldung. Trotzdem lassen sich viele nicht impfen.

Brotz möchte von Berset wissen, warum Menschen mit Migrationshintergrund nicht erreicht werden.
Berset betont, dass sich alle selbst entscheiden können, Impfen ist freiwillig. Es liege an den Kantonen, hier etwas zu unternehmen. "Eine Bratwurst kann sicher nicht schaden."
Martin Beu, selbst deklarierter Hochrisikopatient, sieht es als 50/50, ob es beim Impfen gutgeht oder ihn "umhaut". Daher liess er sich noch nicht impfen. Er macht sich Sorgen um die Spaltung der Gesellschaft, die immer grösser werde.
Berset hört von anderen, dass sie harte Diskussionen haben im Freundeskreis zum Impfen. Er selbst aber nicht. Denn alle seine Bekannten seien geimpft und er arbeite sowieso immer, also sieht er die gar nie.
"Dialog. Respekt. Vertrauen." brauche es, trotz der Differenzen, sagt Berset.
Was meint der Infektiologe zur 50/50-Einschätzung von Beu? Günthard spricht darüber, dass Operationen verschoben werden müssen. Sie seien "haarscharf dran", wieder das ganze Spital reorganisieren zu müssen.
Beu hat sich auch Gedanken gemacht, wie wir aus dieser Situation rauskommen können. Er möchte eine "100%-ige Kontrolle" für Menschen, die in die Schweiz einreisen. "Die Grenze etwas abschotten", schlägt er vor.
Berset erinnert daran, dass wir anfangs stärkere Grenzkontrolle gehabt hätten. "Aber man kann tun was man will", das Virus werde sowieso zirkulieren. Die Umsetzung sei "extrem schwierig" gewesen für die Kantone.
Da Delta nun sowieso schon überall gleich stark verteilt sei, gäbe es keine neue Variante, die Reiserückkehrer mitbringen könnten.
Kerstin Krause beschwert sich über den Flickenteppich von Massnahmen an Schulen, es hänge sehr stark davon ab, wo man wohne. Die Verantwortung sei vom Bundesrat auf Kantone abgeschoben worden, die sie weiterschieben auf Gemeinden, Schulen, Eltern.
Sie möchte wissen, warum der Bund nicht die Kontrolle übernimmt und Massnahmen koordiniert.

Die Kantone seien ohne Zweifel zuständig, antwortet Berset. Er hätte kommuniziert, dass eine breite Testung erwartet werde. "Wir leben nicht in ein zentralistisches Land."
Im Herbst müsse man wieder mehr tun. Der Bund bezahle alles, es gäbe keine Kosten für die Kantone. Es sei nur ein Umsetzungsproblem.

Berset sagt er hätte "schwierige Post erhalten", als er sich für diese Thema eingesetzt habe.
Er sei tief überzeugt, man sollte mehr testen. Wenn die Kinder weniger betroffen sind, dann zirkuliert das Virus auch weniger.

Aber: "Eine Krise ist der letzte Moment, in dem man alles auf den Kopf stellen sollte."
Jonas Hostettler (@hosjon00 ?) fragt sich, ob es ethisch vertretbar sei, das Virus auf die Kinder loszulassen. Wenn man z.B. sieht, welche Art von Gehirnschäden das Virus verursachen kann. In wenigen Monaten könnten wir Kinder mit Impfungen schützen.
"Müsste man nicht alles dafür tun, dass die Massnahmen jetzt umgesetzt werden?", fragt Hostettler.

Berset spricht über die zweite Welle mit offenen Schulen, zwar mit vielen Ansteckungen. "Ich glaube, es ist nicht so schlecht gegangen."
Chemielehrer Hostettler spricht über Massnahmen, die wirken. Luftfilter, CO2-Messungen, Tests, Masken. Sie könnten das Risiko bis zu 30-fach reduzieren.

Berset spielt den Ball wieder zu den Kantonen.
Brotz zeigt ein CO2-Messgerät und meint, es wäre doch einfach, für jede Schule solche Geräte zu beschaffen.

Berset meint, man müsse mit den Schulleitungen sprechen.
Mirjam Lüscher wird zugeschaltet. Sie leidet an Long Covid und arbeitet nur noch 20%. An Treffen mit Freunden kann sie nur noch eine Stunde lang teilnehmen und muss sich dann verabschieben, "weil es einfach nicht mehr geht".
Sie bemängelt, dass das Thema Long Covid ignoriert und totgeschwiegen werde. "Wir kämpfen immer wieder mit der Ignoranz und dem Unverständnis in der Bevölkerung." Berset entgegnet, das sei nicht der Fall. Vor 18 Monaten hätte man davon noch nichts gewusst.
"Das beeinträchtigt wirklich das Leben und kann grossen Schaden machen." meint Berset. "Es stimmt, es gibt wenige Fragen dazu" an Pressekonferenzen, gibt er zu. Er nimmt das gerne mit.
Günthard erklärt, es gäbe viele Leute, die nicht im Spital waren mit Covid und nachher an Long Covid leiden. Sie sähen viele dieser Menschen in Sprechstunden. Auch Sportler, die einfach nicht mehr mögen. Was genau passiere, werde aber noch nicht verstanden.
"Wir können es zum grossen Teil verhindern, wenn wir uns impfen. Sorry, es ist so.", meint Günthard abschliessend, bevor ihn Brotz unterbricht, um nicht zu sehr für die Impfung zu werben in dieser Sendung.
Nun wird ein Clip von Blocher ausgegraben, der seinen Diktator-Vorwurf loswerden darf. Dann dramatischer Auftritt von SVP-Dettling, der zu Musik ins Studio stolziert. Jetzt kommt wohl die Diktatur-Diskussion zum gefühlt siebten Mal in der #srfarena.
Dettling kommt gleich auf die Grenzen zu sprechen. Und hat er tatsächlich behauptet, dass wir nun "wegen der Impfungen" eine neue Variante ins Land eingeschleppt hätten? Oder habe ich das falsch verstanden?
Berset spricht wieder mal darüber, sie hätten versucht, "den bestmöglichen Weg zu finden".

"Man kann immer wieder mal sagen, die Grenzen sind verantwortlich für alles.". Wir seien dankbar gewesen für die Grenzgänger, die in unseren Spitälern arbeiten.
Man müsse das wieder anschauen für die Herbstferien, meint Berset. "Haben Sie etwas vor?", hakt Brotz nach.

Berset sagt, er stehe nur zu Massnahmen, die wirklich helfen. Und sogar Blocher empfehle die Impfung und fände sie "gäbig".
Nun erklärt Dettling seine Beschwerde zu den Impfungen genauer. Die Geimpften, die reisen könnten, hätten uns die neue Variante gebracht.

In Israel müssten die Leute nun schon zum dritten Mal "den Arm zerstechen, damit es überhaupt wirkt".
Berset möchte zurückkommen zur Schweiz. 90% der Hospitalisierten seien ungeimpft. Die Mehrheit sei zwischen 30 und 60 Jahre alt. "Sie können nicht sagen, dass die Impfung nicht hilft."

"Wenn man alles in Frage stellt, man verzögert den Ausstieg aus der Krise."
"Machen Sie endlich etwas an der Grenze, damit wir den ganzen Salat nicht haben.", fordert Dettling. Geimpfte seien in falscher Sicherheit, würden in Läden Masken ausziehen.

"Geben Sie mir bitte eine taugliche Alternative, die man wirklich umsetzten kann.", meint Berset.
Wer getestet sei wisse, dass er "sauber sei". Geimpfte seien das nicht, behauptet Dettling.

[Anmerkung: Schnelltest sind leider nur etwa zu 60% zuverlässig bei Erkennung einer Infektion. Getestete können so grösseres Risiko darstellen als Geimpfte.]
Erneut dramatische Musik, während Berset spricht. Wahrscheinlich ein Signal, dass der Dettling-Countdown abgelaufen ist. Gibt's Feuerwerk, wenn er das Studio verlässt?
Argh. Leider kein Feuerwerk. Dettling bleibt einfach an seinem Tisch stehen. Da hätte ich also mehr erwartet.
Die grünen Männchen dürfen nochmal auftreten. Nun wird das Covid-Zertifikat erklärt. Im ÖV und in Läden wird's nicht verlangt, aber bei Grossveranstaltungen, in Clubs, beim Reisen und auch bald in Innenräumen wie z.B. in Restaurants oder bei Chorproben.
Hörgeräte-Akustikerin (die in einem Liftmontagegeschäft arbeitet?) Cornelia Buff findet es "nicht korrekt", dass nun fürs Restaurant ein Zertifikat verlangt werde, gerade jetzt. "Denn das Restaurant ist nicht schuld an der Lage."
Berset erklärt, wie schnell Fallzahlen steigen können, was wir auch in anderen Ländern gesehen hätten. Und plötzlich müssten wir Triage machen in Spitälern. "Das ist für uns Horror, das wollen wir nicht sehen."
Aber Schliessungen wollte der Bundesrat vermeiden. Mit dem Zertifikat könne man "die Risiken brutal vermindern". "Ich mag auch im Restaurant zu gehen."

Buff behauptet, im Restaurant sei man sicher. Man hätte ja Abstand und alles sei desinfiziert.
Berset widerspricht. Wir hätten im November gesehen, wie schnell die Fallzahlen runter sind, als die Restaurants in der Westschweiz geschlossen wurden.

Brotz erinnert, Berset hätte seine Meinung doch auch geändert. Er habe Zertifikatspflicht als "bizarr" bezeichnet.
Berset erwidert, wie sehr sich die Lage seit dieser Aussage verändert habe, "es hat sich etwas geändert.".

"Den bestmöglichen Weg finden", sagt er wieder. "Alles ist immer wieder neu."

Brotz erinnert an Bersets "Wir können Corona."-Aussage.
Berset sagt, er hätte fast geweint, als die Delta-Variante die Schweiz erreichte.

Rentner Bruno Baeriswyl im Publikum droht mit provokanten Fragen. Wir sind gespannt.
Steckt jemand "bewusst oder halb-bewusst" jemanden an, ist das dann nicht fahrlässige Tötung, im weitesten Sinn? Was meint Berset dazu?
Es werde sofort eine Isolation angeordnet vom Kanton. "Was aber, wenn sich jemand zuhause testet?", entgegnet Baeriswyl. Berset appeliert an die Eigenverantwortung.
Berset verspricht allen im Publikum, dass sie ihre Frage werden stellen können, auch wenn er überziehen muss.
Nun kommt die zweite provokante Frage von Baeriswyl. Sollten Ungeimpfte nicht eine Patientenverfügung unterzeichnen, dass sie keine intensivmedizinische Behandlung in Anspruch nehmen werden?
Edith Dauwalder passt es nicht, dass das Zertifikat ein "Freipass" sei. Wenn das so weitergehe und Zertifikate auch für ÖV und Läden verlangt würden, so würden Ungeimpfte stark eingeschränkt.
Berset fragt sie nach einer Alternative. "Tests entwickeln, die so effektiv gehen wie ein Drogentest." "Und dann muss à la minute vor Ort getestet werden."
"Die Schnelltest sind deutlich schlechter als die PCR-Tests.", erklärt Günthard. Eine neue Studie zeige, dass der Roche-Test nur zu 60% Infektionen erkenne. Meine Rede.
Gastronomiezulieferer Thomas Michel muss ein paar Sachen loswerden. Für das Zertifikat wäre ein PCR-Test nötig, meint er. 1500 Franken an Kosten, damit er seine Arbeit ausführen kann. Der Impfzwang gehe an die Existenz.
"Das stimmt überhaupt nicht.", entgegnet Berset. Repetitive Testung in Firmen könne auf Kosten des Bundes erfolgen. Das sei überhaupt kein Problem. "Sorry, ich muss jetzt noch ein paar Dinge sagen.", drängt Michel. Brotz klemmt ihn ab.
Weiter geht's mit Katharina Bourquin aus dem Altersheim (nein, einer "Altersresidenz", klärt sie auf), die fleissig Bundesrats-Pressekonferenzen schaut.

Sie hat zwei portugiesischen Mitarbeiterinnen zugehört, die sich über geplante Ferien unterhielten.
Sie fuhren per Auto, um nicht Zertifikate zu benötigen für Flugreisen. Viele Mitarbeiter im Altersheim seien nicht geimpft. Eine hätte gar geprahlt, sie wäre 20 Stunden lang Auto gefahren.
Berset empfiehlt die repetitive Testung in Betrieben. Die Impfung bleibt ein "freiwilliger Akt", niemand werde gezwungen. Aber um andere nicht anzustecken, sollte eine gute Testung einmal pro Woche Pflicht sein.
Nun ist Informatikingenieur Pedro Gonnet dran (@GonnetPedro ?). Er spricht von den etwa 200'000 alten Menschen, die noch nicht geimpft sind. Werden sie angesteckt, würden um die 20'000 sterben - auch wenn die Spitäler nicht überlastet sind.
Müsste man die Normalisierungsphase nicht zurücknehmen, bis wir eine genügend hohe Impfquote haben?

Berset erklärt, man wolle alles so normal wie möglich laufen lassen, ohne die Kontrolle zu verlieren. Aber es gäbe noch viele Leute, die die Impfung nicht wollen.
Es wäre ethisch nicht vertretbar, Leute zur Impfung zu zwingen, meint Berset. Schliessungen hält er ethisch ebenfalls nicht für vertretbar.

Der Bundesrat sei "sehr bescheiden auf Kurs". "Bestmöglichen Weg finden."
Brotz dankt den Publikumsteilnehmern für ihren Mut. "Guet Nacht us em Studio 8."
Moment, das war rückblickend ein Vertippser. *Brotz* hat das versprochen, nicht Berset.

Berset verspricht gar nichts. Und wenn, dann hält er sich selten dran. 😄

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