Ab heute Abend feiern Jüdinnen und Juden #YomKippur. Diesen höchsten jüdischen Feiertag suchte sich ein rechtsextremer Terrorist vor 2 Jahren bewusst aus. Seine Tat begründete der Halle-Attentäter mit antisemitischen Verschwörungsmythen. Warum dieser Zusammenhang wichtig ist: 1/8
#Antisemitismus und Verschwörungsideologien sind schon lange eng miteinander verbunden. Der Mythos der "jüdischen Weltverschwörung“ wird seit dem Spätmittelalter in Europa verbreitet. Er ist Teil des Wissensbestandes westlicher Gesellschaften. 2/8
Im modernen Antisemitismus ziehen sich Verschwörungsvorwürfe durch alle seine Ausdrucksformen. Sie ermöglichen es dem Antisemitismus als Ideologie zu wirken, indem sie Anhänger:innen die Welt ordnen und ihnen einen Platz auf der Seite des "Guten“ gegen das "Böse“ zuordnen. 3/8
Das wichtigste Dokument in diesem Zusammenhang bildet das Ende des 19. Jahrhunderts zuerst veröffentlichte antisemitische Plagiat der "Protokolle der Weisen von Zion". Es wird noch immer in verschwörungsideologischen Milieus geteilt. 4/8
Auf struktureller Ebene weisen Antisemitismus und Verschwörungsideologien die gleichen Elemente auf: 1. Personifizierung komplexer gesellschaftlicher Prozesse, 2. Darstellung der Welt im Endkampf Gut vs. Böse (Manichäismus), 3. Denken in identitären Kollektiven. 5/8
Verschwörungsideologische Radikalisierung kann zum Antisemitismus führen, da viele verschwörungsideologische Feindbilder als antisemitische Codes und Chiffren aufgelöst werden können. Die Frage "Wer sind die Eliten?" wird von Antisemit:innen antisemitisch beantwortet. 6/8
Der Anschlag von #Halle am höchsten jüdischen Feiertag vor zwei Jahren hat noch einmal verdeutlicht, dass antisemitische Verschwörungsmythen besonders für Jüdinnen und Juden in letzter Instanz lebensgefährlich sind. Der Attentäter rechtfertigte mit ihnen sein Anschlagsziel. 7/8
Es ist daher wichtig, den Zusammenhang von Verschwörungsideologien und Antisemitismus gut zu kennen. Deswegen möchten wir euch heute einen Artikel vom Antisemitismusbeauftragten des Landes Berlin @ProfSalzborn in der aktuellen @APuZ_bpb empfehlen. 8/8
Dies ist die erste #btw21 nach dem Erstarken der QAnon-Bewegung. Auch wenn es weniger Berichte über #QAnon gibt, ist sie noch sehr aktiv. Zurzeit streut sie in einigen Milieus erfolgreich Narrative, die die Legitimität von demokr. Wahlen in Frage stellen. cemas.io/btw21/qanon/
Im Rahmen des #CeMASWahlmonitoring analysiert @DittrichMiro für uns: Welche Narrative konnten im breiteren Diskurs besonders verfangen und welche Konsequenzen hat das für die diesjährige Bundestagswahl?
Durch die Nähe der deutschen und amerikanischen QAnon-Bewegung zu klassisch rechtsextremen Akteuren verbreiten sich über das QAnon-Netzwerk weltweit rechtsextreme Erzählungen – im rasanten Tempo. Ihre zentrale These zielt darauf, Misstrauen in den Wahlprozess zu schüren.
Natürlich ist die #Unwetterkatastrophe auch Thema bei #Querdenken & Co. Einige Personen aus diesem Milieu versuchen sich als Retter in der Not darzustellen und dies für Imageaufbesserung und Verbreitung verschwörungsideologischer Narrative zu nutzen 1/11
Der bekannte Verschwörungsideologe #BodoSchiffmann tritt dabei besonders in den Vordergrund:
Er wird auf Telegram aktiver den je, sammelt Spenden in einem PayPal-Moneypool (derzeit mehr als 500k Euro) und will als zentraler Koordinator auftreten. 2/11
Von Anfang an versucht er das Narrativ zu streuen, dass andere Akteure die Katastrophe nicht regeln könnten oder sogar wollten.
Über die letzten Tage wurde eine eigene - nach eigenen Worten - "Kommandozentrale" einer Schule in #Ahrweiler organisiert. 3/11
Morgen finden mehrere Demonstrationen in Berlin #b2104 aus dem #Querdenken-Umfeld statt, kurzfristig wurde über viele Kanäle auf Telegram für diese Demonstrationen geworben.
Wie groß diese Demonstrationen werden, ist derzeit noch schwer abzuschätzen. Die kurzfristige Mobilisierung für Berlin ist zuletzt wenig erfolgreich gewesen, allerdings schließen sich nun mehr Akteure den Aufrufen an. Mehr dazu bei @holnburger
Im Umfeld der Demonstrationen gab es immer wieder Übergriffe auf Journalist:innen, teilweise, wie in dieser Aufnahme zu sehen, bis zu Morddrohungen.
Auch online finden sich zahlreiche Drohungen gegen Journalist:innen.