Lieber @ArminWolf , bezüglich Interviews und Faktenchecks hab ich mir folgendes dazu überlegt:
Wie gesagt, Sie bereiten sonst sehr akribisch Politiker-Interviews vor, man denke an die berüchtigten Interviews mit Kurz/Strache, bei denen Sie frühere Zitate vor sich liegen haben.
In der Pandemie, gibt es einen aktuellen Forschungsstand, der sich nicht aus einer einzelnen Studie, sondern aus vielen, vielen Studien zusammensetzt. @maithi_nk hat das letztes Jahr in ihrem YT-Beitrag erläutert, was Experten zu Experten macht.
Bei Fiala weiß man seit Pandemiebeginn bzw. als AIDS-Leugner, dass das, was er in Interviews sagen wird, wahrscheinlich den Fakten widersprechen wird. Das weiß man bei allen MFG-Zugehörigen. Die einschlägigen Aussagen der Covidleugner sind seit Beginn unverändert:
- Masken/Lockdowns wären unsinnig
- Übersterblichkeit nicht vorhanden ("Alten wären sowieso gestorben")
- PCR-Tests ungeeignet
- Unterscheidung PCR+ und krank
- Überlastung nie Thema
- natürliche Infektion besser
- Impfschäden größer als Nutzen
etc.
Die Verharmlosung zielt darauf ab, dass die Maßnahmen nich nötig gewesen wäre, dass die Bürgerrechte nicht eingeschränkt hätten werden müssen (was ist mit dem Kinderrecht auf Gesundheit?) und dass man die Pandemie hätte durchlaufen lassen können, wie es #GreatBarrington vorsieht.
Die Einsetzung der Maßnahmen werden dann mit allerlei verschwörerischem Unterbau in Zusammenhang gebracht, wie Staatsumbau, Diktatur-Errichtung, etc, oder als Protest-Opposition gegen die Regierung/gegen Kurz.
Jetzt sind die einschlägigen Behauptungen/Faktenwidrigkeiten schon länger bekannt. Jede einzelne Behauptung kann man widerlegen anhand von Statistiken, Daten, Studien - diesen Aufwand muss man nur einmal machen.
Die gesammelten Faktenchecks kann man öffentlich zugänglich machen, sollten aber zumindest intern beim ORF schnell griffbereit sein, wenn sich ein entsprechender Interviewgast ankündigt - quasi ein Bullshitbingo mit fundierten Entkräftungen.
An sich wäre das Aufgabe der Regierung oder einer Gesundheitsbehörde, die Interesse daran hat, die Pandemie zu bekämpfen und nicht die Maßnahmen selbst, wie Allerberger & Schmid es seit Beginn vormachen. Wenn die Politik auslässt, müssen die Medien korrigieren.
Ihr schlaues Büchlein heißt "Wozu brauchen wir noch Journalisten?". Ich hielt die Medien immer wichtig als Kontroll-, nicht nur als Verlautbarungsorgan. Wenn Sie so wollen, sind die beratenden Experten Teil der Regierung, auch die verleugnenden Experten machen Politik.
Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr, die Sie bisher auch Politikern, egal welcher Couleur, angedeihen ließen, indem Sie kritisch nachgehakt haben. Hier geht es nicht nur um Meinungen, sondern um die Gesundheit, ja um Leben oder Tod, der Bevölkerung.
Danke.
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Symptomatisch für die Fehler, die im Gesundheitsministerium passiert sind, wenn grüne Abgeordnete im Landtag im Mai 2021 draufkommen, dass man "das Virus viel ernster nehmen muss als wir dachten".
Dazu passt das Statement neulich "Wer nicht die letzten 1,5 Jahre im Gesundheitsministerium gearbeitet hat, hat Corona nicht erlebt."
Gnadenlose Selbstüberschätzung.
Wir haben nicht vor den Spätfolgen von Corona gewarnt, um Panik zu verbreiten oder das Standing der Grünen gegen den türkisen Koalitionspartner zu schwächen. Wir schauten einfach über den Tellerrand: UK/USA waren stark betroffen in der ersten Welle. Von dort gibt es viele Daten.
1) Ob es sinnvoll wäre, bei einer 7-Tages-Inzidenz unter 40 wäre, so viele PCR-Tests machen?
[Ja, es hält die Dunkelziffer niedrig]
2) Baltaci spricht von einem starken saisonalen Effekt, der so aber nicht bewiesen ist.
Die Gründe für die Rückgänge sind mannigfaltig (Ost-Lockdown, Prä-Impfverhalten, Impfungen). Übrigens gab es letztes Jahr schon ab Juli sukzessive steigende Infektionszahlen.
Muss Dich aber in einem Punkt korrigieren. Der Zusammenhang zwischen Covid und Epilepsie wurde schon lange vor Jänner 2021 wissenschaftlich diskutiert.
Ich hab es erstmals am 23.09. im Blog erwähnt.
Epileptische Anfälle sind auch von anderen Coronaviren bekannt.
Das zeigt (leider) auf, wie fatal es war, man monatelang nicht auf Berichte über LongCovid zu reagieren und zu wenig darüber aufzuklären, worauf man achten muss. So wie Dir wird es vielen gehen, die ihre Infektion nicht bemerkten und jetzt unerklärliche Symptome haben.
Unpopuläre Meinung, aber ich kann die Empörung über "schwarze Schafe" bei den Kontrollen durch die Wirte/Kellner nicht durchgehend mittragen.
Ich finds generell ein Unding von der Regierung, zu suggerieren, dass die Pandemie vorbei wäre (wie es die weitreichenden Lockerungen verkörpern), und gleichzeitig die Kontrolle der Einhaltung der Regeln auf die Wirte/Unternehmen abzuwälzen.
Es ist strenggenommen eine Bringschuld der Gäste, keine Holschuld der Bewirter. Das mag anders sein, wenn es eine digitale Lösung für alle gibt, die einheitlich ist (z.B. QR-Scanner), aber derzeit ist es je nach Personalstand eine Zumutung.
Da heißt es oft, Autisten würden sich in Details verzetteln und hätten Probleme, das big picture zu sehen. In der Pandemie scheint es umgekehrt. Journalisten scheitern daran, die Zusammenhänge herzustellen:
Warum jetzt die großen Lockerungen? Ablenkung von WkSta-Klagen.
ZeroCovid/NoCovid böse und totalitär, aber wodurch entstehen gehäuft Virusvarianten mit Fluchtmutationen und höherer Übertragbarkeit? Durch hohe Inzidenzen.
@longcovidAT - hoppla, doch über 10% Betroffene, darunter auch Kinder, nicht in allen Fällen heilbar. Monatelange Folgen. Bei Hospitalisierung und Übergang zu MECFS mitunter bleibende Schäden.
Höhere Inzidenzen tolerabel, sagen Fachexperten mit Tunnelblick -> mehr Betroffene.
Soll man sich als Geimpfter weiterhin testen? Überlegungen dazu als medizinischer Laie....
1/10
Zwischen 1. und 2. Teilimpfung hat man keinen vollen Impfschutz, was besonders auch bei den Varianten (B.1.1351, P1, B.1.167) gilt.
Nach 2. Teilimpfung ist die Immunantwort unterschiedlich ausgeprägt. Manche sind steril immun (können sich nicht infizieren), andere nicht.
2/10
In den meisten Fällen wird ein hoher Antikörperstatus wohl sterile Immunität erzeugen, aber nicht in allen. Dann gibt es aber in den meisten Fällen klinische Immunität (Schutz vor schwerer Erkrankung).