Mögliche Gründe, warum Menschen die Coronavirus-Pandemie nicht als "echte Pandemie" wahrnehmen - eine kleine Serie, Folge 3: Hollywoodpandemien
Für viele von uns kommt die Vorstellung, wie eine Pandemie abläuft aus der Unterhaltungsindustrie und da insbesondere Filme. (1/9)
Pandemien sind dort entweder Nebenthema und daher kondensiert dargestellt oder zentrales dramatisiertes Geschehen in Katastrophen- und Zombiefilmen (Jupp, das ist das vielleicht prominenteste Pandemiegenre...).
Ein paar dramaturgisch nachvollziehbare Kniffe verzerren dabei (2/9)
aber ganz gewaltig das Bild im Vergleich zu realen Pandemien:
a) Alles wird zeitlich und örtlich enorm gerafft, Inkubationszeiten sind kurz (oft Minuten oder Stunden nach dem Kontakt, Biss etc.), genauso Infektionsketten (wenige Charaktere sind überhaupt im Blick) (3/9)
b) Leichte oder gar asymptomatische Verläufe kommen praktisch nicht vor, da diese zur Darstellung wenig beitragen
c) Ansteckungen hängen eng mit der Symptomatik zusammen - direktes Anhusten Husten oder Bisse sind praktisch die einzigen Ansteckungswege, ansteckende Patienten(4/9)
sehen fast immer auch zumindest blass aus, haben auffällige Hautveränderungen oder ähnliches. Komplexere oder gar molekulare Diagnostik spielt kaum eine Rolle. (Und natürlich gibt es auch Ausnahmen wie ) (5/9)
d) Bei den meisten Ansteckungen trägt jemand "Schuld" - entweder weil Symptome verborgen wurden (Ärmel hoch - oh nein, sie ist ja infiziert!") oder weil jemand unvorsichtig war, was dann genau sichtbar gemacht wird. Kaum jemand steckt sich nicht nachvollziehbar an. (6/9)
Und genau diese vier Punkte - "gar nicht genug Fälle auf einmal", "es werden gar nicht alle krank", "nur wer krank ist, ist gefährlich" und "man kann sich ja schützen" sind genau die Kernargumente querdenkender Pandemieleugner!
Das Problem ist eben, dass eine echte Pandemie (7/9)
nicht unter dem Druck steht, eine gute Geschichte erzählen zu müssen, in der "Helden" eine gewisse Kontrolle über das Geschehen haben und der auch Zuschauende, die nebenher Popcorn essen und ein bisschen Rumknutschen noch folgen können. Und so wie viele Leute einen zu (8/9)
"verkopften" Film ablehnen würden, sind sie auch nicht bereit der "Erzählung" einer komplexen Pandemie zu folgen. Und ganz ehrlich, die Laufzeit ist echt überzogen... (9/9)
Mögliche Gründe, warum Menschen die Coronavirus-Pandemie nicht als "echte Pandemie" wahrnehmen - eine kleine Serie, Folge 2: Unser Gesundheitssystem
Im Vergleich zu historischen Pandemien starten wir heute schon von einem ganz anderen Niveau: Unterernährung ist bei uns (1/11)
genauso selten geworden, wie Infektionskrankheiten. Über Jahrtausende war der Normalzustand von Menschen so wie bei eigentlich jedem Wildtier eine mässig gute Ernährung, verschiedene Parasiten und bei hoher Bestandsdichte ständige Infektionen. Das kann man zum Beispiel (2/11)
an der Abnahme der durchschnittlichen menschlichen Körpertemperatur seit 150 Jahren nachvollziehen, die auf seltenere chronische Erkrankungen hinweist (geo.de/wissen/gesundh…) oder auch an den Betten der ärmeren Bevölkerung, die früher oft sehr kurz waren - weil man wegen (3/11)
Merck meldet, dass mit Molnupiravir bei Risikopatienten und früher gabe schwere Verläufe von Covid-19 reduzieren könne. Das ist spannend und vielversprechend, aber bevor man zu enthusiastisch wird, sollte man ein paar Punkte im Kopf behalten: (1/4)
* Medikamente, die der Prävention einer Verschlechterung dienen, müssen gezielt bei Risikogruppen eingesetzt werden, per Gießkanne verschwendet man sonst schnell wertvolle Ressourcen
* Eine solche Behandlung ist keine Therapie bei bereits schweren Fällen
* Reduktion um 50% (2/4)
ist extrem wertvoll, beendet aber die Pandemie nicht
Wenn sich die Daten bewahrheiten und Molnupiravir gut verfügbar würde, wäre das also ein sehr wertvoller Baustein, wichtig wäre aber der sinnvolle Einsatz um maximalen Nutzen zu ziehen und alleine würde es Corona nicht (3/4)
Mögliche Gründe, warum Menschen die Coronavirus-Pandemie nicht als "echte Pandemie" wahrnehmen - eine kleine Serie, Folge 1: Die historische Perspektive
Die "berühmten" Pandemien aus Antike und Mittelalter (z.B. Pestzüge) fanden in einer viel weniger mobilen und enger (1/9)
lebenden Gesellschaft statt. Innerhalb einer städtischen oder dörflichen Gemeinschaft konnte sich daher durch viele Kontakte sehr schnell ein Großteil der Menschen gegenseitig anstecken und so Ausbrüche gehäuft an einem Ort stattfinden. Durch die regelmäßigen Kontakte, waren(2/9)
den Menschen dann auch viele Fälle gleichzeitig bekannt.
Zwischen Gemeinschaften sprangen die Erreger langsamer, so dass z.B. die Pest tatsächlich nach und nach von Stadt zu Stadt "zog" und teilweise bei der nächsten Runde Jahre später auch in der gleichen Stadt, deren (3/9)
Als jemand, der früher teilweise vor Anblick der Spritze umgefallen ist, beschreibe ich Euch mal ein paar Symptome einer durch eine Phobie ausgelösten Panikattacke, auch, um diese ggf. von Impfnebenwirkungen besser auseinanderhalten zu können.
Wichtig: Eine Phobie ist nicht (1/9)
einfach Angst, teils ist die Reaktion so unterbewusst, dass man den Panikanstieg nichtmal als Angst wahrnimmt, sondern nur die physischen Symptome, bis es dann durchbricht. Plötzlich einsetzende Symptome, gerade auch direkt beim Spritzen oder danach, können also auch (2/9)
direkt von der Psyche kommen, selbst wenn ihr Euch einer Phobie nicht bewusst seid (Oder, wohl öfter: Sie Euch lieber nicht eingestehen möchtet, weil das irgendwie peinlich ist oder alles nur kompliziert macht).
Mit der Vorrede hier mal die unvollständige Liste von Dingen, (3/9)
An die noch Ungeimpften, die aber nicht grundsätzlich dagegen sind. Was lässt Euch (noch) zögern bzw. war der Hauptgrund, es noch nicht getan zu haben? (Gerne Retweet, gerne auch Drukos, Antworten im "Quiz" sind anonym!)
Ganz interessant: Im Juli/August hat das Impftempo stark abgenommen, ABER wir laufen nicht wirklich in eine Sättigung, sondern es geht eher einfach viel langsamer weiter. Bei den Erstimpfungen ist das sogar der zweite "Knick" der Kurve nach einem im Mai. Was heisst das? (1/4)
Verlieren wir hier vielleicht eher den Schwung, den wir mal hatten? Der Knick im Mai könnte mit den fallenden Inzidenzen Zusammenhängen, der spätere damit, dass zum einen die "Motivierten" durchgeimpft sind und zum anderen die "Impfluenzer" erschöpft. (2/4)
Dass das Tempo inzwischen eher auf dem niedrigen Niveau vom Beginn der Kampagne (und vor dem Einstieg der Haus- und Betriebsärztinnen) liegt, ist bedauerlich, dass die Kurve trotzdem kontinuierlich weiter steigt, zeigt aber vielleicht, dass es doch noch eine ganze Menge (3/4)