Ich habe lange überlegt, ob und was ich anlässlich des zweiten Jahrestages des rechtsterroristischen Anschlags von #Halle schreiben soll. 1/8
In der Vergangenheit habe ich mich bereits häufig zu den Kontinuitäten des Rechtsterrorismus, sowie der eliminatorischen Bedrohung durch den #Antisemitismus in Deutschland geäußert. Doch #Halle ist mehr als das. 2/8
#Halle ist das von meiner Generation erlebte Aufreißen der Narbe, die sich Shoa nennt. Zwar ist die Liste antisemitischer Angriffe seit 1945 in Deutschland lang, aber in seinem Tathergang ist Halle auf traurige Art und Weise besonders. 3/8
Heute sind Beleidigungen, Bedrohungen oder Angriffe trauriger Alltag, Terroranschläge und Morde bilden zumindest in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten die Ausnahme. 4/8
Dazu kommt die mediale Wirksamkeit des Anschlags. Von den livegestreamten Morden, der Inszenierung in Uniform und den starken Plädoyers der Nebenklage. #Halle ist seit 2019 omnipräsent. Jom Kippur ist nicht mehr das selbe. Wenn es kurz nach zwölf wird, dann halte ich inne. 5/8
Zu dieser Zeit, stoppe ich mein Gebet und schaue auf die Uhr. Zu dieser Zeit hat der Attentäter das Feuer auf die Synagoge eröffnet. Mit seinen Schüssen weckte er die Erinnerungen vieler jüdischer Familien in Deutschland. 6/8
Erinnerungen, die ihre Familien während der nationalsozialistischen Zustimmungsdiktatur und der Massenvernichtung erfahren haben. Ein transgenerationales Traumata. Für uns eine transgenerationale Aufgabe: 7/8
Sich gegen Ideologien wie Rechtsextremismus und #Antisemitismus einzusetzen, den Betroffenen zu helfen und allen Opfern, wie auch Jana L. und Kevin. S, zu erinnern.
Erinnern heißt kämpfen! 8/8
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Aktuell wird politisch über ein Verbot der #Hamas in Deutschland diskutiert. In diesem Thread möchte ich einige Beispiele über Aktivitäten, Verbindungen und Probleme in Deutschland und Europa aufzeigen. 1/8
Die #Hamas wurde 1987 als Teil der Muslimbruderschaft durch Scheich Ahmed Yassin gegründet. In Deutschland galt der “Islamische Bund Palästina” (1982 gegründet) als Vorfeldorganisation. 2/8
Zeitgleich gründete sich der Tarnverein “Al-Aqsa” in Aachen und generierte bis 2002 Spendengelder für die #Hamas. Im Jahr 2002 wurde “Al-Aqsa e.V. durch das @BMI_Bund verboten. Ein Jahr später wurde das Verbot durch das Bundesverwaltungsgericht bestätigt. 3/8
Ich bin 24 Jahre alt, ich bin #Jude, ich habe mein Judentum nie verheimlicht, habe/hatte politische Ämter inne, stehe teils im medialen Interesse und habe in meinem Leben sehr oft #Antisemitismus erfahren. Ein Thread 1/15
Meine erste antisemitische Erfahrung hatte ich ca. mit fünf Jahren. Als Spieler des jüdischen Fußballvereins Makkabi Frankfurt hat mich mein Gegenspieler gefragt, „ob ihr #Juden eigentlich Adolf Hitler mögt?“. 2/15
Nach dem wir dem Fußballspiel (wir haben nach einer Führung verloren) und ein Gegenspieler ruft nach Abpfiff: „Ja, ihr scheiss Yahudis“. Auf meine Nachfrage endete es in einer Schlägerei zwischen unseren beiden Teams. 3/15