Liebe @jungewelt, ihr seid eine der wenigen Zeitungen, die überhaupt über die IGLU-Studie berichten, publiziert leider wieder verharmlosend und falsch die Zahlen aus der IGLU-Studie zur Benachteiligung von Arbeiter*innenkindern. jungewelt.de/artikel/413166…
dgb.de/uber-uns/dgb-h…
Kinder aus privilegierten Elternhäusern (EGP-Gruppen 1 + 2) erhielten 2001 4,18mal so häufig eine Gymnasialempfehlung von Lehrkräften wie Kinder aus der Working Class (EGP-Gruppen V, VI und VII). 2016 lag die Bevorteilung bereits beim Faktor 5,13.
Worauf ihr im Text eingeht ist die Gegenüberstellung BEI GLEICHER Lesekompetenz und bei gleichen kognitiven Fähigkeiten. Hier betrug der Bevorteilungsfaktor 2001 2,63 und 2016 3,37.
Die Zahlen sagen nicht viel.
Aber der Zusatz: "BEI GLEICHER KOMPETENZ" ist wichtig. Selbst wenn Arbeiter*innenkinder gleich gut lesen UND schreiben UND rechnen können wie Akademiker*innenkinder, werden sie kontinuierlich immer stärker von Lehrkräften zurückgesetzt.
#Klassismus

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23 Aug
Da bei mir gerade #Hauptschule trendet:
Ich bin mit einem Durchschnitt von 2,6 (Mathe 2, Deutsch 3, keine 4, 5 oder 6) auf die Hauptschule gekommen. #Arbeiterkind. Die Fehldiagnosen sind sehr krass und haben System. (1/x)
Schüler*innen, die Abitur gemacht haben, sollten ja eigentlich nach der vierten Klasse eine Gymnasialempfehlung bekommen haben. Hier sind die Empfehlungen, die Gesamtschüler*innen in NRW erhielten, die Abitur gemacht haben: nur ein Fünftel hatte eine Gymnasialempfehlung. (2/x)
Das Ganze hat System, weil vor allem nach sozialer Herkunft ausgesiebt wird. In Wiesbaden wurden dies genauer untersucht. Hier sieht man die Gymnasialempfehlung nach Vermögen und Bildung der Eltern. Bei einer Note von 2,5 bekamen ärmere Kinder nur zu 20% eine Gymnasialempfehlung.
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21 Aug
In den folgenden Unternehmensbereichen sind die Gründer*innen der Privatstädte von Honduras u.a. involviert:
Medizintourismus
Geburtstourismus
Pharmazie
Gentechnik
Fracking
Unerprobte Kerntechnologie
Mehr dazu in Kürze, hier der erste Teil zur Geschichte:
andreaskemper.org/2021/08/15/pri… Image
Medizintourismus ist in Próspera und Mariposa geplant, Geburtstourismus in Mariposa, Medikamente in Morazan. Zu Titus Gebel: ->
Gebel ist involviert in den ZEDES Próspera, Morazan, Guanaja und gründete die Deutsche Rohstoff AG, die in die USA umsiedelte, um Fracking zu betreiben. Er ist Direktor von Dual Fluid (Kerntechnik, 2026 soll eine Testanlage gebaut werden), die von Deutschland nach Kanada umzog.
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3 Aug
Ich hatte bislang nur die ca. 20 (!) deutschen Firmen des Finck-Imperiums im Blick, in denen Söders Leiter des Finanzministeriums in Bayern (bis 2018), Wolfgang Lazik, Geschäftsführer ist. Lazik ist aber z.B. auch GF von Degussa Goldhandel in der Schweiz.
Dass der Leiter des Bayerischen Finanzministeriums 2018 unmittelbar in das Finck-Imperium wechselte, ist an sich schon krass. Aber es ist kein Einzelfall. 1998 ist Gerd Amstätter bereits als Leiter des bayerischen Finanzministeriums zu Finck als Generalbevollmächtigter gewechselt
Dass Leiter des Bayerischen Finanzministeriums zu Finck wechseln ist deshalb krass, weil das Finck-Imperium in den Ruf steht, nicht besonders steuerfreudig zu sein, um es vorsichtig auszudrücken. Es geht nicht nur darum, dass Finck aus Steuergründen in der Schweiz lebt.
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16 Jul
Das Problem liegt vor allem auch am Bild ^Aufstieg. Wir denken uns in der Herrschaftssymbolik. Im Englischen wird von "straddler" statt ^Bildungsaufsteiger*in gesprochen. Damit haben wir nicht ein vertikales Bild, sondern ein horizontales. 1/x taz.de/Das-Aufsteiger…
Und mit dem Bild des*der Spreizer*in, der*die mit einem Bein in der Kultur der Working Class, mit dem anderen in der akademischen Kultur steht, lässt sich auch besser das Gefühl der Zerrissenheit visualisieren. 2/x
Es geht dann nicht um Leistungsideologie, sondern um Widersprüchlichkeiten, also um Inkohärenzen und damit um das, was Gramsci "Kohärenzarbeit" nennt. Es geht um den Habitus-Struktur-Konflikt an Hochschulen 3/x
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15 Jul
Wir sind mitten in der Klimakatastrophe. Es geht nicht mehr darum, sie zu verhindern, es darum, sie zu lindern. Genau vor 15 Jahren hatte ich mir in New Orleans mir ein Bild über die Situation nach dem gebrochen Damm gemacht.
#Klimaklassismus.
Ich hatte in New Orleans gearbeitet (Juli 2016), um zu erfahren, wie #Klima, #Flut, #Klassismus zusammenhängen.
Die letzte Nacht hat gezeigt: Wir müssen uns früher oder später auf "New Orleans" in Deutschland einstellen, auf solche Nachrichten:
#Wuppertal
Der #Klimaklassismus hat drei Ebenen:
1. Verursacher sind vor allem die Reichen
2. Leidtragende sind vor allem die Armen
3. Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe richten sich vor allem gegen Arme (Schockstrategie, etc.)

Mein Reisebericht aus New Orleans linksnet.de/artikel/20215
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13 Jul
Die #AfD will die #Normalität und meint damit die Vor-#68er-Normalität mit den Sekundärtugenden Sauberkeit, Pünktlichkeit, Ordnung, Diziplin, Fleiß...
Ich erzähle mal etwas aus meiner #Boomer-#Arbeiterkinder-Realität in der Provinz, bevor 68 Wirkung zeigte. 1/x
Ende der 60er/ Anfang der 70er waren wir mit über vierzig Kindern in einer Klasse. Ich hatte es in der Pause nicht geschafft, zur Toilette zu gehen. Im Unterricht durften wir nicht zu Toitellte. Ich war sieben Jahre und machte mir in die Hose. 2/x
Ich hoffte, dass niemand das sehen würde. Dummerweise stand die Lehrerin extrem auf Reinlichkeit. Sie ging die Reihen durch: Fingernagelkontrolle, die mit dreckigen Fingernägeln mussten nach vorne. 3/x
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