Mit ihrem aktuellen Gastbeitrag hat #ElHassan meine kritische Meinung zu ihrem bisherigen Verhalten leider nochmal bestätigt und verstärkt. Sie sagt zusammengefasst:
Alles nur antimuslimische Hetze, alle Kritiker Rassisten!
Ich habe aktuell nichts falsch gemacht!
Einige meiner
besten Unterstützer sind Juden!
Ich kann gar nicht antisemitisch sein, weil ihr noch nicht ausdiskutiert habt, wo „Israelkritik“ aufhört und Antisemitismus beginnt!
Euch geht es gar nicht um Antisemitismus, ihr seid alle nur gegen Muslime!
Und sie führt nochmal aus, warum Israel
und Juden verantwortlich dafür sind, dass sie kein „Israel-Fan“ ist. Dazu gehört ihren Ausführungen nach wohl auch die militärische Asymmetrie des Konflikts. All das zeigt, wo das tatsächliche Problem liegt, dem auch #ElHassan sich nicht entziehen kann - weil sie es nicht
erkennt oder weil sie sich davon nicht befreien will. Das eigentliche Problem ist: Unter uns Muslimen, insbesondere palästinensischen, gibt es keine Diskussion darüber, was Kritik an israelischer Regierungspolitik von Judenhass unterscheidet. Denn Israel ist immer nur die
Manifestation „des Juden“. Israelisches Regierungshandeln, militärische Maßnahmen sind immer deshalb Unrecht, weil es „der Jude“ ist, der handelt. Besatzung meint nicht die Grenzen, sondern immer die pure Existenz Israels. Free Palestine meint immer die Vertreibung aller Juden
aus dem gesamten Gebiet Palästina. Militärische Asymmetrie meint, jedes Mittel, jede Form der Gewalt gegen alle Juden ist legitim. Denn konventionell ist der Konflikt für die Palästinensische Seite militärisch nicht zu gewinnen. Weil in dieser Gedankenwelt „der Jude“ gemäß
seiner Natur immer ungerecht handelt, ist das Handeln der eigenen palästinensischen Seite zwingend immer als Reaktion auf das jüdische Unrecht legitim. Deshalb hält #ElHassan es auch nicht für nötig zu erklären, welche Inhalte und warum sie diese in der aktuellen Debatte
gelöscht hat. Sie verliert deshalb kein Wort dazu, dass erst kürzlich wieder Palästinenser wieder von der Hamas zum Tod verurteilt wurden, weil sie mit Israel „kollaborierten“. Zu diesem Schweigen will sie sich nicht erklären. Sie trotzt lieber dem ihr vermeintlich verordneten
Schweigen zu Zuständen in Israel. Und übersieht dabei, dass selbst Al Quds Demos in Deutschland möglich sind. Ihr trotziges „Deal with it“ ist kein Bekenntnis zur Meinungsfreiheit. Sie will aus den von ihr vorgetragenen biografischen Gründen antisemitisch sein dürfen, ohne
Widerspruch zu erfahren oder Konsequenzen tragen zu müssen. Gerade als Muslim sage ich ihr ganz deutlich: „I won‘t deal with it!“ Wenn alles, was du zu Israel sagst, antisemitisch ist, werde ich dir stets widersprechen. Und gerade als Muslim muss ich unterstreichen, dass es
keinen Rabatt auf Judenhass geben kann, wenn es Erfahrungen von Leid und Gewalt in der eigenen Familiengeschichte gab. Ein solches Zugeständnis ist nicht Ausdruck von Empathie, sondern die Legitimation des Motivs der Rache von dem dieser Konflikt auf Palästinensischer Seite
getragen wird. In einem Rechtsstaat hat niemand einen Anspruch auf Rache und kann auch kein Verständnis dafür beanspruchen. Im Ergebnis bin ich #ElHassan dankbar für ihre aktuelle Erklärung. Sie macht damit deutlich, dass es unter Muslimen in Deutschland ein weit
verbreitetes Problem gibt und dass auch Journalistinnen und Ärztinnen sich davon noch nicht befreien können: Vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts haben ganz viele Muslime nicht die Fähigkeit, ihren eigenen Antisemitismus zu erkennen und ihn zu unterbinden, weil sie sich
vollständig im Recht fühlen. Statt das zu thematisieren, flüchten sie sich bei jeder Kritik daran hinter den Vorwurf der Muslimfeindlichkeit. Wir dürfen über diese Probleme nicht schweigen, nur weil das rechte Spektrum unserer Gesellschaft diese Probleme instrumentalisiert, um
vom eigenen Antisemitismus abzulenken. Das ist ein anderes Problem u sollte uns nicht daran hindern, über d gravierenden Judenhass unter Muslimen zu reden. Dass #ElHassan gerade dazu nicht bereit ist, ist der für mich viel tragendere Grund, warum sie nicht im ÖRR arbeiten sollte.
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Auch dies noch: El Hassan hat recht, wenn sie sagt: „Es geht gar nicht um mich!“ Die Debatte ist längst zu einem Machtkampf geraten. Die Unterschriftenliste steht - nicht in jedem Fall, aber grundsätzlich - für eine postmigrantische Elite und ihre Verbündeten, die sich
ihre einflussreichen Positionen in Behörden, Stiftungen, Medien, Politik, Kulturbetrieb, Wissenschaft etc. erkämpft hat und nun wie das weiße Establishment darüber entscheiden will, wer durch die bewachten Tore der Institutionen schreiten darf. Da werden Karrieren verhindert oder
gefördert, nicht nach fachlicher Eignung, sondern danach, ob die jeweilige Person sich die Überzeugungen des eigenen Fight Clubs zu eigen macht und damit um ein weiteres Mitglied wächst. El Hassan wird nicht aus humanistischer Fairness unterstützt. Der Fight Club will die Probe
Lieber Bekir, ich will wirklich nicht immer nur kritisieren. Aber ihr macht es einem auch nicht wirklich leicht. Wie wäre es mit einem Interview mit einer unabhängigen Presse, bei dem auch kritische Nachfragen möglich sind? Das hier ist ein Selbstgespräch mit dem eigenen Personal
bzw. mit Kollegen aus dem benachbarten Büro, die man vermutlich nach dem Gespräch gleich in der gemeinsamen Hauskantine trifft. Ein Interview nach echten journalistischen Maßstäben wäre wohl etwas unbequemer, würde aber Vertrauen erzeugen und als glaubhaft wahrgenommen werden. So
wirkt das Abfragen von (gemeinsam?) vorbereiteten Themen wie eine … ich will es wirklich nett formulieren … Selbstbe..weihräucherung. Die härteste Währung einer Religionsgemeinschaft ist Glaubwürdigkeit. Mit solchen Selbstgesprächen baut man keine auf. Ich wünsche mir da mehr
Ich lese im Kontext der aktuellen Debatten, wir hätten es mit einem „omnipräsenten Missbrauch des Antisemitismus“ zu tun. Er richte sich gegen palästinensische Muslime, um ihre Stimmen zu delegitimieren. Klingt das nur für mich erneut nach „Auschwitzkeule“? Gerade als Muslim
sage ich deutlich: Wir dürfen Judenhass nicht nach unterschiedlichen Maßstäben messen. Eine palästinensische Flüchtlingsbiografie darf keinen Judenhass rechtfertigen oder relativieren. Wenn wir anfangen, die Konstruktion von Feindbildern zu rechtfertigen oder Verständnis dafür
zu fordern, vergiften wir die Wurzeln unseres Zusammenlebens. Wenn Palästinenser Juden etwas mehr hassen dürfen als andere, soll das dann auch für andere Gruppen mit historischen Konflikten in ihrer gemeinsamen Geschichte gelten? Türken, Griechen, Armenier, Kurden, Jeziden.
Nüchterne Zusammenfassung zu El-Hassan: Wenn man mit 20 bei Al-Quds mitläuft und skandiert, ist das keine Jugendsünde. Man sieht und hört, was das ist: Demo für Judenhass. Dass man als Journalistin Antisemitismus von Nazis erkennt und thematisiert, ist kein Beweis für eine
Veränderung der eigenen früheren Ansichten. Ich habe viele Muslime erlebt, die Judenhass von Nazis sofort erkennen konnten, den eigenen Judenhass aber als legitime „Israelkritik“ verteidigt haben. Vielleicht war das der Grund, warum sie ihre Demo-Teilnahme jahrelang nicht
hinterfragt hat. Ihre Glaubwürdigkeit hat sie selbst zerrüttet. Durch aktuellere Tweets, Sperraktionen, dem Anschein nach vielleicht auch Löschungen. Damit ist es ihre Aufgabe, diese Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Ist das mit dem Spiegel-Interview gelungen? Das muss jeder
„Warum kritisierst Du nicht Israel?“ höre ich immer wieder. Jetzt auch im WDR Kontext. Es folgen dann fast immer Schmähungen meines Charakters und Unterstellung materieller Interessen. Dazu: Wer sich die Mühe macht, meine Texte zu lesen, wird die Kritik finden, die ich angeblich
nicht äußere. Was man aber nicht finden wird: Rabatt auf oder Relativierung von Antisemitismus durch Muslime, weil sie die Situation der Palästinenser anprangern wollen. Was man auch nicht finden wird: Verharmlosung von Antisemitismus als Jugendsünde. Als Muslim wächst man in
einem Umfeld auf, in welchem Judenhass häufig nicht widersprochen wird. Aber auch in einem Schulwesen, in welchem unsere deutsche Geschichte thematisiert wird. Am Al-Quds Tag geht es nicht um Kritik an Israel. Es geht um Eroberungsphantasien, in denen Jerusalem im Kampf
Daniel, das ist maliziös und stellt meine freundschaftliche Nähe zu Dir infrage. Du solltest Dich mal in einer ruhigen Minute fragen, warum Dein Schutzreflex anspringt? Bei mir gibt es einen solchen nicht, nur weil jemand Muslim ist. Nicht bedingungslos und schon gar nicht,
wenn man sich und seine bisherigen Aussagen vor der Öffentlichkeit versteckt. Nichts anderes ist ihre Sperrung der eigenen Tweets. Ich bin kritisch, nicht weil ich moralisch sein will oder undemokratisch bin. Sondern weil insbesondere Muslime endlich mal sagen müssen, dass
Antisemitismus keine Jugendsünde ist. Schon gar nicht, wenn man mit dem eigenen Verhalten den Eindruck erweckt, dass es da bis heute keine Veränderung gegeben hat. Ich freue mich über jede Karriere von Muslimen. Aber nicht zum Preis des Zweifels, ob es ein strategisches