Der Bundespräsident: »Und wir erleben auch, dass Wissenschaftler eine besondere Verantwortung für die Demokratie tragen. Auch sie müssen sich ihrer Rolle bewusst sein und demokratische Verfahren respektieren. Wenn sie die Politik beraten, …«
»… dann sollten sie nicht wie Aktivisten auftreten und wenn sie sich in die öffentliche Debatte einmischen, dann sollten sie nicht den Eindruck erwecken, sie seien die besseren Politiker.«
Das sind schöne Worte. Aber das Echo auf diese Redepassage ist zynisches Gelächter aus den Reihen der »akademischen Aktivisten«.
Längst gibt es eine ganz eigene Kaste von Akademikern, die den Parteien, Medien und/oder Interessenvertretungen gewünschte Versatzstücke zuliefern.
Oft muss man gar nicht viel von einer Sache verstehen und sieht schon den Fehler: Kosten werden groß- oder kleingerechnet, Kapazitäten über- oder unterbewertet, Risiken aufgebläht oder geschrumpft. Mit Wissenschaft hat all das nichts mehr zu tun, auch wenn sie es »Studie« nennen.
Der Bundespräsident mag das in seinem Elfenbeinschloss übersehen, er mag von dort aus die Wissenschaft idealisieren, er mag gar an die Wirkung seiner salbungsvollen Worte glauben. Aber niemand wird diesen Zustand beenden, weil alle Beteiligten Gruppen gut damit und davon leben.
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Zwischenstand: Die Deutsche Welle @dw_deutsch oder der Autor @joschaweber haben bisher nicht auf die Kritik an dem »Faktencheck« reagiert.
Vielleicht sollte man die @DeutscheWelle und @joschaweber zuerst fragen, was sie zu dieser nicht als solche kennzeichneten parteilichen Quelle sagen. Schauen wir in der Studie auf die völlig »neutralen« Sponsoren, wird die Stoßrichtung sofort klar:
Die Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei in Berlin versprach 2016 den Bau von Fahrradparkhäusern an wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Die erste Inbetriebnahme wurde nun für 2027 angekündigt.
Was anderes: Worin genau will Deutschland ökologischer Vorreiter und Vorbild sein?
Im schleichenden Ausbau der Bahn? Im Versagen beim Bau einer besseren Radverkehrsinfrastruktur? In einer extrem teuren und gleichzeitig extrem ineffizienten Energiewende?
Oder soll uns jemand als führendes »Entwicklungsland der Digitalisierung« ernst nehmen?
Liebe sozialdemokratische, grüne und linke Politiker, liebe Medien:
Der @DLF hat gerade in der Frage der Kernenergie ein Beispiel für leicht durchschaubare Manipulation gesendet:
»Kernenergie Ja oder Nein?« wurde mit der EU eingeleitet und dann am Beispiel des bösen Erdogan gegen die guten Anti-Atom-Bewegung behandelt.
Erdogan wurde immer wieder mit rein politischen und ziemlich hohlen Argumenten zitiert, als gäbe es überhaupt keine ökonomischen und ökologischen Argumente für die Kernenergie. Die Sympathie der Redaktion lag klar bei den (in der Türkei bedeutungslosen) Anti-Atom-Aktivisten.
Wenn man aus dem Beitrag die heiße Luft herauslässt, bleibt nichts als Anti-Atom-Agitprop übrig.
Ich übe wegen dieses »Faktenchecks« nochmals öffentlich Kritik an @correctiv_fakt – an der Leitung Faktencheck @tanroet u. @echt_alice sowie Autor @nikolas_kill. Der Artikel will die AfD treffen, diskreditiert aber eine wichtige wissenschaftliche Studie.
Der Correctiv-Artikel ist die Reaktion auf eine verkürzte Interpretation der AfD im EU-Parlament:
Die AfD hatte aus komplexen Studien einen winzigen Teil entnommen und daraus einen Facebook-Beitrag gemacht: »99 % der Afghanen wollen die Scharia!«
Das dürfte eine Reaktion auf die Fluchtbewegung aus Afghanistan sein.
Der AfD-Interpretation kann man argumentativ widersprechen. So ist anzunehmen, dass die momentan aus Afghanistan fliehenden Menschen vor der brutalen Herrschaft der Taliban fliehen und sie nicht befürworten.
Die Organisation @correctiv_fakt hat einen Meinungsartikel veröffentlicht, in dem es um Studien zur Scharia geht.
Der Correctiv-Artikel ist die Reaktion auf eine verkürzte Interpretation der AfD im EU-Parlament:
Die AfD hat aus komplexen Studien einen winzigen Teil entnommen und daraus einen Facebook-Beitrag gemacht: »99 % der Afghanen wollen die Scharia!«
Dieser AfD-Interpretation kann man widersprechen. Correctiv bringt jedoch die Studien selbst in Misskredit.
Das Pew Research Center hat eine sehr differenzierte Befragung von mehr als 38.000 Muslimen in über 80 Sprachen und 30 Staaten durchgeführt und umfassendes Material ins Netz gestellt. Man kann alle Fragen und (nach Registrierung) auch die Rohdaten einsehen.