Zeit für ein paar deutsche Covid-Zahlen: Inzidenzen auf Rekordniveau bei 336 nach Meldedatum und 362 (rot) nach Publikationsdatum. Zahl der Todefälle (grün/blau) steigt auf 1340 in den letzten 7 Tagen.
Generell kann man sagen, dass man die aktuellen Inzidenzen ungefähr durch 2-3 teilen kann, um sie mit den Inzidenzen früherer Wellen zu vergleichen.
So sah es im Vergleich vor genau einem Jahr aus: Inzidenz 155, Todesfälle 1195 in den letzten 7 Tagen:
Hier die Inzidenzen nach Altergruppen. Sie steigen in allen Altergruppen stark an, aber die Inzidenz bei den stark durchgeimpften Älteren ab 60 am niedrigsten.
Hier die Inzidenzen (blau) und Todesfälle (rot) für Altersgruppe 80+.
Vor rund einem Jahr (10 Tage später) hatten wir bei 80+ etwa die gleiche Inzidenz, aber rund drei mal so viel Todesfälle.
Hier die Inzidenzen (blau) und Todesfälle (rot) für Altersgruppe 60-79: Inzidenzen höher, als sie jemals waren, Todesfälle ziehen an, aber langsamer als in der 2. Welle.
Hier die Inzidenzen (blau) und Todesfälle (rot) für Altersgruppe 35-59:
Hier die Inzidenzen (blau) und Todesfälle (rot) für Altersgruppe 15-34.
Hier die Inzidenzen (blau) und kumulierten(!) Todesfälle (rot) für Altersgruppe 5-14. In dieser Altersgruppe hat sich der Zahl der toten Kinder in den letzten 8 Wochen von 6 auf 14 erhöht.
Hier die Inzidenzen (blau) und kumulierten(!) Todesfälle (rot) für Altersgruppe 0-4. Hier scheint die Inzidenz keinen allzu großen Einfluß auf die Zahl der Toten zu haben.
Hier die Fallsterblichkeit in Prozent nach Altergruppen, 80+ (cyan) und 60-79 (orange); rot zur Orientierung die Inzidenzen nach Meldedatum. (Die letzten 2-3 Wochen sind nur bedingt aussagekräftig)
Man sieht, dass die Fallsterblichkeit 80+ von ca. 17-22% vor einem Jahr auf 11-15% in den letzten Wochen gefallen ist. Etwas enttäuschend, und mir fehlen leider die Zahlen, wie viele der Fälle 80+ geimpft waren, aber wenn ich 90% Impfquote und 50% Schutz vor Ansteckung annehme,..
...müssten so 82% der Fälle geimpft sein. Nimmt man bei Ungeimpften 20% Fallsterblichkeit und bei geimpften 10%, käme man in etwa auf die gemessene Fallsterblichkeit von 12%. Passt alles ungefähr.
Hier derselbe Graph mit anderer y-Skalierung, so dass die Fallsterblichkeit in der Altergruppe 35-59 (lila) zu sehen ist. Hier können wir auch einen Rückgang der Fallsterblichkeit von 3-5% auf ca 2,5% beobachten.
Und so sahen die Fallsterblichkeiten am 13. März in der letzten Welle aus. Gegenüber März ergibt sich ein Rückgang der Fallsterblichkeit von 4,5% auf 2,5% bei 60-79 und von 0,35% auf 0,2% bei 35-59.
Da ich keine passenden Zahlen für Impfquoten und Hospitalisierungsraten habe, kann man jetzt mit den Zahlen nur sehr grob auf die Wirksamkeit der Impfungen schließen, aber ab 35+ halbiert sich für Geimpfte ungefähr das Risiko zu sterben, wenn sie infiziert sind.
Wie hoch der Schutz vor Ansteckung ist unklar, aber das RKI erwähnte aktuell rund 60% im Mittel, also ca. 6-10 Monate nach der 2. Dosis bei Delta. Das ist jetzt weit weg von den 93%-98% Schutz, die Studien liefern, aber wir wissen jetzt halt, dass man nach ein paar Monaten ...
...eine 3. Impfung braucht, um im >90% Schutzbereich zu bleiben. Trotzdem ist die Wirkung der Impfstoffe besser, als vorher zu erwarten war, aber mit nur 2 Shots bleibt nach 6 Monaten wohl eher nur Coronaschutzfaktor 2-3 vor Ansteckung und Faktor 2 vor tödlichem Ausgang übrig.
Mit anderen Worten: Geimpfte dürften nach 6 Monaten ein 4-6 niedrigeres Risiko haben, sich anzustecken und daran zu sterben, aber individuell kann das natürlich sehr verschieden sein. Grundsätzlich heißt das aber auch, dass man auch als Geimpfter äußerst vorsichtig sein muss, ...
...wenn man älter ist oder zu einer Risikogruppe gehört.
Die Impfung hilft, macht aber alles andere als unverwundbar, und der Schutz lässt ab 1 Monat nach der Impfung mit jedem Tag nach.
Hier die Inzidenzen nach Bundesländern:
Und hier die R-Werte nach Bundesländern.
Und hier der inverse Risikfaktor nach Bundesländern von risikotabelle.de. Je niedriger, umso schlimmer. Die Zahl besagt, jeder wie vielte gerade ansteckend sein könnte; 20 bedeutet, das in einem Bus mit 100 Leuten in Sachsen jeder 20., also 5 Leute gerade das Virus haben.
Fazit: Wir haben es auch in der 4. Welle verkackt, und so ab bundesweiter Inzidenz von 500-600 werden mehr Leute pro Woche sterben als auf den Höhepunkten der früheren Wellen. Wir kriegen das auch nicht so schnell weggeboostert, bis Januar vielleicht, ...
...so dass ich nicht sehe, wie das ohne Lockdown gehen soll. Wünschte nur, wir würden es ein mal richtig machen: Maximal krass einsteigen, dann lockern, und nicht diesen "light"-Irrsinn mit ständig nachlegen. Ach ja, und es gibt in Berlin gerade keine Impftermine mehr.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Wage mal eine Prognose, was ich für den wahrscheinlichsten Verlauf halte: Die Hälfte der Bundesländer wird die nächsten 4-8 Wochen ohne Lockdown durchhalten, der Rest wird in den nächsten 4 Wochen nicht darum herumkommen, etwas zu machen.
Ich vermute aber auch, dass es auch ohne Lockdown nicht endlos in die Höhe gehen wird, weil irgendwann die Leute von sich aus nicht mehr vor die Tür gehen werden und vieles zum Erliegen kommt, weil etwa zu viele Lehrer oder Schüler oder Mitarbeiter in Quarantäne sind.
Niemand weiß genau, wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist, aber ich würde so denken um die 1000 herum wird es eng für ein Bundesland, wobei das stark davon abhängt, wie stark Ü60-Jährige betroffen sind.
Die "Gesetze" des Journalismus und die der Wissenschaft sind an vielen Stellen in Konflikt: Journalismus muss aktuell sein und sensationelles vermelden, Wissenschaft bedächtig und bescheiden. Halbwegs verlässlich ist auch nur, was nach Jahren Eingang in Lehrbücher findet; davor..
...kann sich jede Theorie und jedes experimentelle Ergebnis in Luft auslösen. Wissenschaftlicher Fortschritt ist ein Prozess, der vor allem aus Machen, Aussortieren und Korrigieren von Fehlern besteht, und Bestätigen und Zusammenfügen von Dingen, die andere zuvor gemacht haben.
Das meiste davon ist nach journalistischen Kriterien langweilig, und der "aufregende" Rest vermittelt das Bild, dass die Wissenschaftler ständig Falsches sagen und laufend ihre Meinung ändern und man sich auf Wissenschaft nicht verlassen kann.
Die Maskendeals waren wohl völlig legal, die „Vermittler“ kriegen die beschlagnahmten Provisionen zurück. Ich finde das richtig, denn ein geldgieriges Arschloch zu sein ist nicht strafbar. Es zeigt aber auch die weitgehende Inkompetenz der Parlamentarier… sueddeutsche.de/politik/corona…
…und der Staatsanwälte, die hier ahnungs- und kopflos und völlig überzogen Leute kriminalisiert und verhaftet haben, die nichts verbotenes gemacht haben. Dass die „Maskenvermittler“ moralisch Drecksäcke sind, ist nicht strafbar.
Die Konfusion kommt auch daher, weil kaum jemand die Gesetze kennt, die den Abgeordnetenstatus definieren; man fällt beim Ausfüllen von Formularen oft durchs Raster; es ist kein öffentlicher Dienst, und man ist auch kein Beamter oder Angestellter, kein Soldat, …
Habt ihr das mit den ganzen Krisen bei VW mitbekommen, und was da im Rahmen der Elektromobilität auf Deutschland zukommt? ndr.de/nachrichten/ni…
Kurz gesagt: Das neue Tesla-Werk bei Berlin wird Elektroautos drei mal so schnell produzieren, wie VW es derzeit tut, und mit viel weniger Leuten, weil alles auf mehr Automation ausgelegt ist.
Hätte nicht gedacht, dass Tesla bereits so viel Automatisierungs- und Produktivitätsvorsprung hat, aber der VW-Chef sieht das so und ist entschlossen, aufzuholen, und wenn VW demnächst Autos so wie Tesla produziert, muss es entweder den Absatz stark ausweiten oder ...
Vielen Dank, diese tolle Bewertung der Ivermectin-Studienlage kannte ich noch nicht. Deckt sich interessanterweise mit meiner viel oberflächlicheren Bewertung, aber liefert dazu mit der Parasitenhypothese eine plausible Erklärung für die positiven Ergebnisse der meisten Studien.
Und den Rest kann man durchaus ..mit Zufall oder Publication Bias erklären. in der Physik verwinden Phänomene mit viel kleineren P-Werten regelmäßig. Es ist aber vermutlich noch nicht vollständig, das Bild.
Mein Gefühl sagt mir, dass da wahrscheinlich noch mehr Gründe für die positiven Ergebnisse zu finden sind, aber ich finde die Erkenntnis, dass man bei der Behandlung von Patienten in Gebieten mit höherer Parasitenverbreitung unbedingt auch Ivermectin geben sollte, ...
Schwierig, sich ein realistisches Bild von dem tatsächlichen Nutzen von Ivermectin zu machen, und das Abtun als #Entwurmungsmittel ist dabei nicht hilfreich und für die Frage, ob es bei einer Covid-Infektion hilft, völlig unerheblich.
Was aber sagt die Wissenschaft? Nun, laut RKI ist der Evidenzgrad für einen Nutzen niedrig, aber nicht Null, und man wartet auf bessere Studien.
Nach dieser Metastudienseite c19ivermectin.com dagegen scheint es super zu wirken. Klickt man allerdings auf die dort erfassten Studien zu den Dutzenden anderer Mittel, scheinen so ziemlich alle dort aufgeführten Mittel einschließlich Vitaminen und Aspirin auch super...