Ich guck hier rein, alles ist furchtbar und ich würde euch so gerne was schönes erzählen, aber mir fällt nichts ein. Deshalb zeige ich euch das, was mich dieses Jahr am meisten erfreut hat: Die fancy Uhr und den feschen Spazierstock von Denis Diderot.
Man konnte das durch das Glas nicht gut photographieren, aber in den Knauf waren zwei Ds eingelassen, die wie so ein Daredevil-Logo aussehen.
Und hier ist die Erstauflage der "Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers", geschrieben, gesammelt und ediert von Personen, die wirklich sehr an die Menschheit geglaubt haben. Mich hat das sehr getröstet.
Ansehen könnt ihr sie, wenn die Pandemie irgendwann wieder besser ist, in der Maison des Lumières in Langres - und danach könnt ihr in der Boulangerie Diderot eine Religieuse essen und euch über den Witz freuen.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Ihr habt das bestimmt schon tausendmal gehört, aber ich erzähl euch mal ein bisschen über die Pandemielage an Universitäten (wobei das zwischen den Städten und den Ländern variiert). [Thread]
Also zunächst ist das Problem, das seit 15 Jahren immer wieder angesprochen wird, nämlich die völlige Überlastung der Massenuniversitäten, die weder die Räumlichkeiten noch das Personal für die großen Studierendenzahlen hatten, nicht einfach weg.
Die sicherste Option auf Präsenzlehre wäre das Anbieten von klein gehaltenen Seminaren. Wie das geklappt hat? Nun, ich gebe dieses Semester gleich zwei Stück, einmal 100, einmal 85 Teilnehmer*innen. Mit beiden bin ich im Hörsaal.
Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber: ich bin im Frühjahr von Twitter weg, als gerade Delta kam, und jetzt bin ich wieder hier und ihr macht genau die gleichen Witze. Es fühlt sich an, als hätte ich nen Film pausiert.
Um meine Diskursbeiträge der letzten 9 Monate nachzureichen:
Spahn: schlimm
Laschet: schlimm
Wahlkampf: schlimm
Ampel: schlimm
Wagenknecht: schlimm
Bildungsministerium an FDP: besonders schlimm
Das mit dem Schiff im Sueskanal war nett, das mochte ich.
Dafür durfte ich im Herbst bei so nem Astronomie-Hobbyverein vorbeischauen und höfliche Rentner haben mir die Jupitermonde, Saturnringe und den Jolly-Roger-Sternhaufen gezeigt, das war schön.
Damit ich 2020 nicht verhungere, haben meine Freund:innen mir via Videokonferenz das Kochen beigebracht - und weil sie totale Scherzkekse sind, haben sie sich einen Spaß draus gemacht, mich den kompliziertestes Scheiß kochen zu lassen. Ein Thread.
Piroggi mit Kartoffel-Pilzfüllung. Ich hatte nicht genug Mehl drin, sodass sie nach dem Kochen noch etwas schleimig waren und ich sie zusätzlich anbraten musste.
Falafel mit Zucchinidip, Hummus, Baba Ganoush und Sesamsoße. Alles selbstgemacht und vor allem selbstfrittiert, wovor ich panische Angst hatte und dann war es eigentlich ganz einfach. Man schmeißt Essen in Öl und fischt es wieder raus. Mind blown!
Guten Morgen, ihr Lieben, ich bin die ganze Nacht wachgeblieben und habe die Hugo-Awards gestreamt, damit ihr es nicht tun müsst. Es war, wie man so schön sagt, a total shitshow und ich kann keine zwei Artikel drüber schreiben, also erzähle ich euch hier davon. #HugoAwards
Vorweg: ich bleibe dabei, dass jedes Fandom sich mit seiner Geschichte auseinandersetzen muss und es nicht darum geht, in einem Clash zwischen Generationen "alteingesessene" Fans zu verdrängen, aber Respekt muss gegenseitig sein und HIMMEL war das gestern nicht gegeben.
Ich glaube nicht, dass das, was George R. R. Martin gestern gesagt oder getan hat, boshaft gemeint war. Ich möchte gerne glauben, dass er wirklich vorhatte, sich als kurioser Märchenonkel hinzusetzen und allen die Geschichte einer Convention nahezubringen, die er sehr liebt.
Ich hab nun mehrfach Aufrufe gesehen, cis Personen mögen sich doch bitte zur uninformierten Art positionieren, auf die FAZ und Jungle World über diese Rowling-Sache berichtet haben. Ich habe zwar das Gefühl, es ist alles dazu gesagt worden, aber bitte sehr, meine 2 Cent. (Thread)
Das Perfide an Rowlings Position ist ihre Unterstellung, trans Personen oder überhaupt irgendjemand würde biologische Tatsachen leugnen oder wegreden wollen. Dass diese Behauptung nicht kontextualisiert und erklärt wird, finde ich unendlich befremdlich.
Sie lässt trans Personen und alle, die für sie argumentieren, aussehen wie irrationale Laien, die sich selbst kaum mit dem, was Geschlechtskategorien leisten können und müssen, auseinandergesetzt haben und in irgendeiner Phantasiewelt leben.
Ich habe zu Brett Kavanaugh nichts getwittert, denn ich finde es ermüdend und belastend und jeder andere Ausgang hätte mich sehr überrascht. Aber hier folgt ein kurzer Thread mit Gedanken zu Einvernehmlichkeit, die mich schon länger beschäftigen.
Mir sagte mal ein Mann, der recht spät angefangen hatte, sich mit feministischen Theorien auseinanderzusetzen, wenn er ganz ehrlich sei, könne er rückblickend nicht beschwören, dass er immer hundertprozentig einvernehmlichen Sex gehabt habe.
Sein gesteigertes Problembewusstsein (für das Frauen in seinem Umfeld sich zweifellos den Mund fusselig geredet haben) stand in extremem Widerspruch zu seiner absoluten Ahnungslosigkeit als Teenager/junger Mann, der vorgeschriebenen Handlungsmustern folgte.