Wenn Herr @Rolf_Buch von @Vonovia_SE schon für die #Teilwarmmiete trommelt, sollten bei allen Kleinvermietern und auch bei den Fuzzis von @dwenteignen die Alarmglocken klingeln. Ein weiteres Regulierungs- und Bürokratiemonster steht ins Haus, und es steht im Widerspruch zur /2
EU-#Energieeffizienzrichtlinie und deren Umsetzung in nationales Recht, der #Heizkostenverordnung. Doch hinter der fortgesetzten Anbiederung von Buch an die Mieter- und Enteignungslobby steht das eiskalte Kalkül eines Großkonzerns, der auf Einkaufstour ist und ein Auge auf /3
die durchgängig besser sanierten Bestände von kleinen und mittleren Bestandshaltern hat. Um die Kriegskasse zu füllen, hat man mit fettem Gewinn zuletzt ca. 20.000 meist asbestverseuchte und nicht mehr rentabel zu sanierende Schrottimmobilien an den Berliner Senat /4
vertickert und schickt sich nun an, die Tante Emma-Läden der Wohnungswirtschaft zu kapern. Für Laien zum Verständnis: Für kleinere und mittlere Bestandshalter ist die Kaltmiete die einzige Einnahmequelle. Die fortgesetzte Beschneidung der Erträge durch Mietpreisbremse, Miet- /5
(Zerr-)spiegel, gedeckelte Modernisierungsumlage, Milieuschutzsatzungen verringert die Rendite von vermietetem Wohnungseigentum erheblich.
Großkonzerne wie die @Vonovia_SE haben indes ganz andere Möglichkeiten. Sie verdienen an den kalten und warmen Betriebskosten und sonsti- /6
gen Bewirtschaftungskosten ebenso wie an der Kaltmiete. Hausmeister, Hausreinigung, Gartenpflege, Schnee- und Eisbeseitigung sowie Wartungsarbeiten werden durch Tochterfirmen erledigt. Besonders dreist: Beheizung, Warmwasserbereitung und Stromerzeugung werden von sog. /7
Contractoren erbracht, die ihre Leistungen über die Allgemeinen Vertragsbedingungen für Fernwärme abrechnen und damit berechtigt sind, auch die Kosten für den Aufbau und die Instandhaltung der Heizungsanlagen über den Energiepreis auf die Mieter mit umzulegen! Und die Heiz- /8
kostenabrechnung erstellt natürlich auch ein weiteres Tochterunternehmen, und der Mieter bezahlt erneut, denn die Kosten der Erstellung der Heizkostenabrechnung sind ebenfalls auf den Mieter umlagefähig.
Vonovia beauftragt große Handwerksbetriebe, an denen der Konzern oft /9
beteiligt ist, mit der Durchführung von Modernisierungen, Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen und realisiert dabei sog. Skalierungseffekte vulgo "Die Masse macht´s", und so kann er die Kosten massiv senken.
Auf diese Weise stellt die Kaltmiete für @Vonovia_SE /10
nur eine von vielen Einnahmequellen dar, und mit Hilfe der Zusatzeinnahmen aus den kalten und warmen Betriebskosten kann man bei der Kaltmiete den Mietern "generös" entgegenkommen, während man sie an anderer Stelle umso mehr schröpft. /11
Durch dieses Ungleichgewicht zwischen den Wohnungskonzernen und den kleinen und mittleren Vermietern werden diese zunehmend an die Wand gedrückt. Es ist aber so wie in der Wirtschaft insgesamt, wo nur 5% der Beschäftigten bei Konzernen arbeiten, das Gros der Beschäftigten /12
jedoch bei KMU´s arbeitet. Die kleinen und mittleren Vermieter decken (noch) 65% des Marktes ab, und sie sorgen mit viel Herzblut und Investitionen dafür, dass ihre Immobilien anders aussehen als die meisten Ranzbuden von @Vonovia_SE und @Deutsche_Wohnen. Wenn nun auch noch /13
die @fdpbt @DFoest und Konsorten die Großkonzerne anstatt die kleinen und mittleren Player unterstützen, wird es schon bald zu einem Rückzug der Kleinvermieter aus dieser Anlageklasse kommen. Und das, nachdem man dem Volk 40 Jahre gepredigt hat, man möge doch als Altersvor- /14
sorge in Immobilien investieren. Wie schon im Lebensmittel-Einzelhandel dürfte es dann auch in der Immobilienwirtschaft zu einem Konzentrationsprozess zu Lasten der Mieter kommen. Beim Immobilien-Monopoly kann sich Herr @Rolf_Buch dann auch die Badstraße einverleiben.

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22 Apr
Wenn Journalisten zu #r2g-Informationskriegern mutieren: „In Berlin steigen DIE MIETPREISE rasant, bei uns um 23 Prozent“ haut @dielemke einfach mal so raus. Soso. In welchem Zeitraum? Welche Mietpreise? Wie stark /2 rbb-online.de/abendschau/vid… via @rbbabendschau
stiegen in dem Zeitraum, der nicht genannt wurde, die Einkommen, die Verbraucherpreise (Inflation), die Kosten für Instandhaltung? Waren Angebotsmieten oder Bestandsmieten gemeint? Frau @dielemke, das ist übelstes Framing und hat nichts mehr mit Journalismus zu tun! /3
Schlampige Moderation, schlampige Recherche. Hamburg hat übrigens IMMER Sozialwohnungen gebaut, während Berlin von 1998-2014 exakt NULL Sozialwohnungen errichtet hat. Warum höre ich so etwas nicht aus Ihrem Mund, @dielemke? Diesen Rückstand kann Berlin niemals aufholen; /4
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13 Dec 20
Dem Vernehmen nach verweigern die Geschäftsführer der Landeseigenen Wohnungsunternehmen (LWU‘s) hartnäckig ihre Unterschrift unter die von Bausenator Scheel (SEDieLinke) diktierte neue „Kooperationsvereinbarung“. Eigentlich sollte der neue Knebelungsvertrag schon zum 1.9. in /2
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Nach @Tagesspiegel -Informationen sollen drei von vier Neubauwohnungen an Einkommensschwache mit WBS vergeben werden. Es droht Ghettoisierung mit allen bereits bekannten Folgen. /3
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12 Dec 20
Genosse @RaedSalehBerlin, ich hätte da mal eine Frage. Du hast zum Thema #Mietendeckel folgendes gesagt: „Und ich bin auch überzeugt, am Ende ist der Mietendeckel ein Konjunkturprogramm“, sagte Saleh. „Die Menschen investieren das Geld wieder in der Stadt.“
Trifft das auch /2
auf die Bauarbeiter und Handwerker zu, die aufgrund des Auftragsrückgangs von -27,7% in den letzten 12 Monaten jetzt auf Kurzarbeit oder arbeitslos sind? Oder sind damit eher die wohlhabenden Ku’damm-Mieter gemeint, die bei Absenkungen von über 500 € monatlich nun öfter /3
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11 Dec 20
Nanu, @die_gennburg @IrisSpranger @gaby_gottwald @julianzado @spdberlin @kaddinsky @gruene_berlin @dielinkeberlin #Mietendeckel war wohl eher ein Weihnachtsgeschenk an gut Betuchte am Ku’damm als an MaHe und Heerstraße Nord-Mieter? Spricht sich langsam rum, was Euer /2
stümperhaftes Machwerk so an Nebenwirkungen entfaltet.... die Hl. 3 Könige haben jedenfalls keine neuen Mietwohnungen im Gepäck; über Wohnraum freuen sich Neu-Eigentümer umso mehr! Selbstgenutztes Wohnungseigentum ist sicher vor Mieterhöhungen, Eigenbedarfskündigungen und /3
vor allem vor sozialistischen „Neuland“-Experimenten verblendeter Ideologen!
Der #Mietendeckel wird sich als der Wendepunkt in der katastrophalen #r2g-Politik dieser Stadt entpuppen; der Sargnagel für Wirtschaft und Prosperität unserer geliebten Stadt.
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10 Dec 20
"Der Haushalt ist folgerichtig - schön ist er nicht", räumte der SPD-Haushaltspolitiker Thorsten Schneider in der Parlamentsdebatte ein. Seine Prognose: Es werde in den nächsten Jahren wirtschaftlich rückwärts gehen, und darauf müsse sich auch Berlin /2 tagesspiegel.de/berlin/7-3-mil…
vorbereiten.“
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3 Oct 20
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Niemand von denen hat die Absicht, Wohnungen zu errichten. Durch eine Kombi aus Umwandlung und Erleichterungen der BauO Bln zum DG-Ausbau könnten bis zu 100.000 neue Wohnungen in Berlin entstehen, ohne dass auch nur ein Quadratmeter Fläche versiegelt werden müsste. /4
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