"Lilith, warum hetzt Du denn hier die ganze Zeit gegen Berater*innen, Du bist doch selbst eine!"
Also ich halte Beratung nicht per se für falsch. Es kommt halt auf den Einsatzzweck an.
Ein Team aufbauen irgendwo als Externe, kann eine Leistung sein, die einem Unternehme hilft.
Manchmal gibt es auch kurzfristig viel zu tun oder man muss mit einer Technologie arbeiten, die niemand im Unternehmen bisher kennt. Auch dann können Berater*innen helfen, Wissen aufzubauen.
Das sind Leistungen, die ich nicht pauschal aber in bestimmten Situationen für sinnvoll halte.
"Projektsteuerung macht Capgemini", "Das komplette Projekt wird von Accenture umgesetzt", "Die IBM, …" sind allerdings Sätze in Anfragen, die dazu führen, das ich diese ignoriere.
Weil in allen Projekten dieser Konzerne so viel brennt, das es auf Basis meiner Erfahrungen bei einem big4 und ein paar Großkonzernen und Mittelständlern besser wäre, sie einfach zu stoppen.
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Das Bundeskanzlerinnenamt antwortete in der #IFG Anfrage zur #idwallet, das ihnen nicht bewusst war, dass das System nicht sicher ist.
Das klingt erst mal abwegig.
Insbesondere für Menschen mit technischen Sachverstand, die den BSI Bericht gelesen haben.
Im BKAmt war EIN Referat mit der #idwallet betraut. In dem Referat gibt es keinerlei technischen Sachverstand. Also keine Person mit einem Background in Informatik, IT-Sec, … oder gar Ausweissystemen.
Das war ein komplett externalisiertes Projekt mit einer wirklich völlig inkompetenten esatus AG, die das technisch umsetzte. Und der IBM. 🤣
Ob ich gerade dabei bin, die komplette Struktur der deutschen Bundesverwaltung maschinenlesbar zu machen, habt ihr gefragt?
Ja das ist richtig.
Die Idee dahinter ist, bereits heute verfügbare offene Daten über die Verwaltung der niedrigsten möglichen Ebene maschinenlesbar zuzuordnen.
Also z.B. Jobbeschreibung, Ausschreibungen, Vorträge und per #IFG befreite Dokumente werden den Referaten zugeordnet, die sie betreffen.
Hmm. Ob der "Bundesservice Telekommunikation" eine Tarnbehörde eines Geheimdienstes ist?
Ich würde jedenfalls meine Tarnbehörde genau so beschreiben, wenn ich ein Geheimdienst wäre. service.bund.de/Content/DE/DEB…
Wollte ihnen eine IFG-Anfrage schicken, aber leider geht ihre E-Mail-Adresse nicht.
Also habe ich angerufen. Telefonnummer geht auch nicht.
Also habe ich jetzt einfach mal beim Bundesverwaltungsamt - Website, auf der die Behörde gelistet ist - nachgefragt. fragdenstaat.de/anfrage/inform…
Bei @bund_dev haben wir vor ein paar Monaten die Jobsuche-API der Bundesagentur für Arbeit dokumentiert (jobsuche.api.bund.dev). Die Freude war groß. Das erste mal Zugang zu offenen Daten, die den gesamten Arbeitsmarkt repräsentierten.
Die @Bundesagentur hat sich als einzige Institution von über 20 Behörden, deren APIs im Rahmen von bund.dev dokumentiert wurden, mit rechtlichen Schritten gedroht.
Was sie jetzt allerdings vor einigen Tagen gemacht haben, ist noch viel bescheuerter. Sie haben die komplette API neu designed. Kontaktdaten von Firmen bekommt man nun nur noch nach Eingabe eines non-accessible Captchas. Außerdem viel weiteres Schlangenöl zum "Schutz" der APIs.
“Lilith, wie sollen wir denn ohne Zentralisierung in Form eines Digitalmysteriums Themen wie das Onlinezugangsgesetz schaffen können?”
Zentralisierung bedeutet immer Abstimmungsbedarf.
Im Falle unseres föderalen Systems Abstimmungsbedarf auf einer Menge verschiedener Ebenen.
In den Fällen, wo das bis heute versucht wurde, sind große Konsolidierungen und Megaprojekte idR gescheitert. z.B. die Bundescloud.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten großen Konzernen laufen IT-Großprojekte eher schlecht.
Häufig scheitern diese Projekte an den Eigeninteressen von Projektteilen, Institutionen oder am langwierigen Abstimmungsprozess selbst.
Das Digitalministerium wäre in solchen Projekten nur ein weiterer Akteur.
Weil ich das gerade zu den Koalitionsverhandlungen nicht oft genug sagen kann:
Die Digitalisierung der Verwaltung wird so lange scheitern, solange wir nicht konsequent Wissen und Projekte internalisieren.
Digitalisierung ist nichts was man bei McKinsey oder Capgemini bestellt.
Die ständige Externalisierung von Digitalisierungskompetenz hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Verwaltung sogar ihre Auftraggeberkompetenz in diesem Bereich quasi vollständig verloren hat.
Heute weiß man also nichtmal mehr, was man Capgemini fragen muss.
Beratungsfirmen, Agenturen, … sind dazu intensiviert, primär mehr Beratungsleistungen zu verkaufen. Vom langfristigen internen Kompetenzaufbau haben sie nichts.
Sie werden sich also idR. auch nicht um diesen kümmern, sondern weiter Externalisierung vorantreiben.