Eine neue SneakPeak zu den #SchlüsselbegriffederPublicHistory. Heute geht es um #Performativität; einen vielschichtigen Begriff, der gerade für die Public History ein enormes analytisches Potenzial bereit hält.
Los geht's!
1/14
Ob wir im #Schlachtenpanorama dem immersiven Effekt des Dabeiseins unterliegen oder als Reenactors die Schlacht von #Gettysburg nachspielen: Geschichte wird gemacht, ihre Produktion und Rezeption geschieht performativ.
2/14
Den Begriff „performativ“ prägte John L. Austin. Er wollte verdeutlichen, dass im Akt des Sprechens Handlungen vollzogen werden. Ein Beispiel: Die Schiffstaufe, die mit dem Wurf einer Flasche gegen den Schiffsrumpf und den Worten „Ich taufe dieses Schiff ...“ vollzogen wird.
3/14
Hier wird kein Sachverhalt dargestellt, sondern im und durch das Sprechen ein neuer erzeugt. Sprechen stellt also #Wirklichkeit her. #Performative Handlungen konstituieren (soziale) Wirklichkeit im Zusammenspiel von Darsteller*innen und Publikum.
4/14
Die in diesen Handlungen hergestellte #Bedeutung ist fragil, sie entsteht und besteht nur im Moment der Aufführung. Und die #Aufführung ist flüchtig, nicht planbar, entsteht erst im Zusammenspiel aller Beteiligten und kann nicht wiederholt werden.
5/14
Jede Aufführung ist also anders! Wer zwei Vorstellungen eines #Theaterstücks desselben Ensembles an zwei Abenden hintereinander besucht, wird das leicht feststellen.
6/14
D Konzept d Performativität ist akt. in vielen Wissenschaftsfeldern en vogue. Aber d performative Forschungsansatz ist nur einer unter vielen. Das Text-Paradigma „Kultur als Text“ ist nicht durch das Modell „Kultur als Performance“ ersetzt worden. Es herrscht Theoriepluralität.
7
Für die Analyse historischer #Reenactments ist der Blick durch die Performativitätsbrille durchaus hilfreich. Reenactments lassen sich als #cultural#performances begreifen. Damit rückt das Erleben in den Vordergrund, wie man es z. B. aus dem #Theater kennt.
8/14
Allerdings: Als Wiederholungen eines vergangenen Geschehens können #Reenactments niemals mit dem identisch sein, „was sie wieder holen, d. h. leiblich ins Gedächtnis zurückholen“ (Erika Fischer-Lichte).
9/14
Körperliche Erfahrungen, die Darsteller*innen im #Reenactment machen (z. B. kratzende Kleidung, drückende Schuhe, Hitze oder Kälte), geschehen zwar im Hier und Jetzt, sie können aber eine emotionale Unmittelbarkeit – ein #Präsenzerlebnis – hervorrufen, ...
10/14
....das historische Sinnbildung möglich macht oder befördert. #Performanz, historisches #Erleben und historische #Imagination bilden also insbesondere mit dem Blick auf das Evozieren von #Authentizität ein zentrales Begriffsfeld für die #PublicHistory.
11/14
Performanz als analytisches Konzept hilft uns, gerade das Tun, die Praxis der Produktion und Kommunikation von Geschichte in den Blick zu nehmen und damit nicht nur #LivingHistory und #Reenactments besser untersuchen zu können, sondern...
12/14
...so gelingt es uns, die performativen Aspekte auch etwa akademischer Kommunikationen von Geschichte und deren Traditionen zu analysieren, zu historisieren als Teil öffentlicher Geschichte.
13/14
Eine neue sneak-peak gibt es auch diese Woche für die #schlüsselbegriffederpublichistory. Heute geht es um die #historische#Imagination. Dieser Begriff hilft, historisches Erleben, Emotionalisierungen u auratische Erfahrungen einzuordnen.
Los geht's mit einem Beispiel: 1/ 16
Als der deutsch-jüdische Autor Peter Weiss im Dezember 1964 das erste Mal in die Gedenkstätte und das Museum Auschwitz reiste, versuchte er mit allen seinen Sinnen sich am historischen Ort ein Bild vom millionenfachen Mord zu machen.
2/16
Das Bild, das er im Kopf hat und in Worte fasst, zeugt nicht von objektiver Bestandsaufnahme oder exakter Beschreibung der Ausmaße des Verbrechens, sondern von dem Ringen darum, dem Erleben der Opfer so nah wie möglich zu sein. 3/ 16
Die Studierenden unsere #Forschungsklasse#Welterbe an der @UniCologne präsentieren heute im Symposium die Ergebnisse ihrer Arbeit. Sie haben sich ein Semester intensiv mit unterschiedlichen Ansätzen der #heritage Forschung auseinandergesetzt...1/
2/ ein eigenes Forschungsprojekt zu einem #Welterbe oder eine potentiellen Welterbestätte entwickelt, eine Feldforschungsphase vor Ort absolviert und in einem weiteren Semester in interdisziplinären Teams diese Forschung ausgewertet.
3/ Heute sehen wir die Ergebnisse in verschiedensten Formen: so etwa einen Dokumentarfilm über die türkische Stadt Mardin...
After joining the wonderful conference #sfbmeetspublichistory yesterday and today in the morning, tonight we end the #IBLS International Blended Learning Seminar on #Europes#colonial#past. It is great to see all the teachers and students from Poland, France, Switzerland ...1/x
Heute startet die Tagung "Akademische Geschichtsschreibung und Public History", die eigentlich an der @unibielefeld stattgefunden hätte, nun aber digital. Jürgen Büschenfeld begrüßt die fast 70 Tagungsteilnehmer_innen und stellt den #SFB Praktiken des Vergleichens vor.
And @brunoverbergt explains the change of concept the @africalmuseumbe implemented in the last 6 years.
Discussion point: can a new architecture help to enforce a change of concept (decolonization) within the @africamuseumbe ? We take a look at a new pavillion with a framed "vista" to focus on the meaning on the old museum buildings...