"Windkraft sei eine optimale Ergänzung zur Wasserkraft und könne den Gasanteil bei der Stromerzeugung im Winter und damit auch den Strompreis sowie die CO2-Emissionen senken."
Das oben war aber nicht in Österreich, sondern in Deutschland.
Schauen wir uns den 1. Dezember an. Unser großer Nachbar hatte einen Strompreis im Großhandel von 91 EUR/MWh, in Österreich waren es 244 EUR/MWh. Ein Preisunterschied ("Spread") von 153 EUR/MWh.
Was war da los?
Die Antwort steckt im Erzeugungsmix dieses Tages.
🇩🇪 Deutschland: 54% Wind, 5% Gas
🇦🇹 Österreich: 20% Wind, 44% Gas
Der hohe Windanteil in 🇩🇪 drückt den Strompreis, der hohe Gasanteil in 🇦🇹 treibt ihn nach oben. Wieso?
Ein paar simple Grafiken zum Stand der Gasimporte in die EU: Basis ist das exzellente Monitoring von @Bruegel_org.
Hauptrolle: Russland. Zuerst: Gesamtsituation. Wir haben in den letzten Wochen die Importe stark gesteigert. Woher kommt das Gas? Aus Norwegen und LNG-Importen. 🧵
Russland? Not so much. In Summe viel, aber im historischen Vergleich kommt von dort weniger Gas in die EU (die rote Linie küsst gerade einmal den Minimalwert des Zeitraums 2015-2020).
Trotz enorm hoher Preise - also mit eindeutigen Anreizen, mehr Gas zu schicken.
Also liegt es vielleicht daran, dass die Pipelines schon auf voller Kapazität laufen? Ist das nicht das Argument, wieso #Nordstream2 rasch den Betrieb aufnehmen soll?
Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Importrouten. Gas kommt über vier Hauptwege von Russland nach Europa: