Ein paar Fragen an den Bundesrat heute. Inklusive einiger, die ich bereits letzte Woche vorgeschlagen hatte, die aber weiterhin nicht aufgekommen sind.
(Sie gehen davon aus, dass Teile der in Konsultation geschickten Massnahmen beschlossen werden.) 1/15
1. Welchen Einfluss auf Fallzahlen und Hospitalisierungen erwartet der Bundesrat von den beschlossenen Massnahmen? Hat er Szenarien rechnen lassen? Was zeigen die? 2/15
2. Die Intensivstationen sind aktuell stärker ausgelastet als jemals zuvor in dieser Pandemie. Triage findet bereits statt. Was ist die Strategie des Bundesrats, falls Omikron die Belastung der Spitäler weiter erhöht? Welche Konsequenzen erwartet er? 3/15
3. Worauf hat der Bundesrat diese Woche gewartet? Warum wurde nicht früher entschieden?
(Und nein, der reguläre Kalender von Bundesratssitzungen kann kein Grund sein in einer Notlage.) 4/15
4. Zwei Impfdosen (und auch vorherige Ansteckung) scheinen kaum vor einer Omikron-Infektion zu schützen. Inwiefern ist 2G noch sinnvoll in Anbetracht dieser neuen Variante? Werden 2G-Veranstaltungen nicht zu Superspreading-Events? 5/15
5. Sind die gemeldeten Fallzahlen noch verlässlich? Labore scheinen überlastet und auf Testergebnisse muss auch länger gewartet werden. Testen wir genug? Andere Ländern testen deutlich mehr. 6/15
6. In London zeigt sich bereits ein deutlicher Einbruch in der Gastronomie, obwohl alles offen ist. Plant der Bundesrat betroffene Betriebe in der Schweiz zu unterstützen? Wie? 7/15
7. Der Bundesrat möchte einen Lockdown vermeiden. Wann wird der Lockdown zum kleineren Übel? Wie schlimm müsste es werden? Was müsste geschehen, damit sich der Bundesrat klar für einen Lockdown aussprechen würde? 8/15
8. Die Schweiz liegt weit hinter den meisten anderen europäischen Ländern beim Boostern. Was unternimmt der Bundesrat, um schneller voranzukommen? Kann die 6-Monate-Wartefrist reduziert werden? Laut EMA ist der Booster bereits nach 3 Monaten "wirksam und sicher". ... 9/15
... Und im Parlament scheint die 6-Monate-Frist weniger ernst genommen zu werden. Weshalb gelten für Parlamentarier andere Regeln als für die Bevölkerung? 10/15
9. Weshalb können Bundesrat und BAG nicht unmissverständlich kommunizieren, dass sich das Coronavirus vor allem über die Luft überträgt und nicht über die Hände? Das ist längst wissenschaftlicher Konsens und seit April 2021 auch von der WHO kommuniziert. 11/15
10. Im Wallis werden Operationen verschoben, um in Spitälern Platz zu machen für erwartete verunfallte Skifahrer. Was möchte der Bundesrat einer betroffenen Krebspatientin mitteilen, damit sie die Prioritäten hier besser nachvollziehen kann? ... 12/15
... Letztes Jahr sollten Skigebiete nur offen bleiben, falls genügend Spitalkapazitäten vorhanden waren. Was soll dieses Jahr der Ansatz sein? Werden so viele Operationen verschoben wie nötig, um Skigebiete offen zu halten? 13/15
Diese letzten Fragen wird natürlich niemand stellen, das wäre zutiefst unhöflich. Damit würde das Leiden der Betroffenen und die Absurdität der Abwägungen ja viel zu offensichtlich. Auch hier gilt Abstandhalten, Diskretion, lieber distanziert und theoretisch bleiben. 14/15
Wäre dankbar, wenn einige dieser Fragen aufgenommen werden könnten. Merci villmal! 15/15
Diese Frage hat sich erledigt. Booster scheinen nun nach vier Monaten möglich zu sein. Längst überfällig! Aber lieber spät als gar nie...
Danke, @NathalieChris18, fürs Stellen dieser Frage in einer noch besseren Version. Und danke fürs Nachhaken, als Berset mit nur einem Wort antwortete: "Omikron"
"Vor einer Woche war Omikron noch nicht so ansteckend." ??? 🤦♂️
Danke, @larissa_rhyn, für die Erkundigung nach den Kriterien für Teilschliessungen.
"Wenn die Situation wirklich in die Richtung Überlastung des Spitalsystems führt mit Omikron. Wenn es zu Triage kommt.", antwortet Berset. "Das ist dann Horror."
"Vermeiden Sie Herzanschläge, weil Sie können nicht mehr im Spital." - Solche Ratschläge will Berset vermeiden.
Sind 400 von COVID-Patienten belegte Intensivbetten, die erwartet werden, noch nicht eine Überlastung? "400 ist noch keine Explosion des Gesundheitssystems."
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Die Omikron-Variante weckt bei einigen Optimismus. Sie erwarten von ihr ein schnelles und angenehmes Ende der Pandemie. Omikron sei "mild".
Sollte Omikron tatsächlich ein Segen sein, werden wir das früh genug merken. Dieses Szenario bereitet mir keine schlaflosen Nächte. 1/22
Für so ein Szenario müssen wir uns auch nicht gross vorbereiten. Wir könnten es schlicht "geniessen".
Für andere Szenarien wäre ein bisschen Planung aber unglaublich wertvoll. Da wir noch nicht wissen, was genau kommt, wäre das in jedem Fall zu empfehlen. 2/22
Hierzu gehört insbesondere Planung für die besorgniserregendsten Szenarien. Was geschieht, wenn Omikron innert Kürze grosse Teil der Bevölkerung (re-)infiziert und Verläufe nicht signifikant milder sind als bei Delta - oder gar schlimmer? 3/22
"2G nützt nüt.", sagte Yvonne Gilli, Präsidentin der Ärztevereinigung FMH, in einer Einspielung in der gestrigen #srfarena (ab Minute 14). Denn ein frisch getesteter Symptomloser schütze andere besser als ein Geimpfter mit Symptomen. 1/12
Sie hat leider die Zusammenhänge der Pandemie noch immer nicht verstanden. Es geht nicht nur darum, wie viel Ansteckungsgefahr von jemandem ausgeht für andere, sondern auch darum, dass diese Person selbst infiziert werden kann. 2/12
Weder die Impfung noch ein negativer Test schützt 100% davor, andere anzustecken. Beides ist längst bekannt. Beide Massnahmen senken jedoch die Wahrscheinlichkeit, andere zu infizieren. Schauen wir uns zwei Szenarien an: 3/12
Esther Friedli meint, es sei absehbar gewesen, dass der Bundesrat "leider wieder" Massnahmen ergreife. Die strikten Massnahmen seien nicht nötig gewesen. Sie fürchtet, dass Leute verwirrt sind über all die Massnahmen.
Fabian Molina versteht, dass Omikron noch eine grosse Unbekannte ist. Und Spitäler bereits am Limit sind. Ich bin beruhigt, dass das wenigstens einer in der Runde erkennt. Vielleicht kommen ja noch weitere hinzu...
Silvia Steiner gibt wieder mal ein Interview. Wir tun uns das an. 1/8
Noch im August war sich Steiner sicher, dass Schulkinder gut geschützt sind. Dank der Schutzkonzepte. Nun sind Fallzahlen an den Schulen weit höher denn je. Wie erklärt sie sich das? 2/8
Dass Infektionszahlen explodierten, sei "logisch", sagt sie unterdessen. Das hört sich nicht nach "sicher geschützt" an...
Woran liegt's? Weiss sie nicht. Aber mit der Schule hat es bestimmt nichts zu tun! Enge Wohnungen sind schuld. 3/8
#srfarena Zwei Ärzte in der ersten Reihe. Höchste Zeit!
Rösti will alles unternehmen, um einen Teil-Lockdown zu verhindern. "Das darf es in diesem Land nicht geben." Alle sollten sich nun impfen, um das zu verhindern.
Dafür ist es nun leider zu spät. Unter anderem, weil die SVP so viel Stimmung gemacht hat gegen das Impfen.
Intensivmediziner Filipovic erinnert daran, dass die Patienten, welche heute im Spital liegen, vor zwei Wochen angesteckt wurden.
"Der Bundesrat beobachtet die Lage sehr genau.", sagt Bundespräsident Parmelin an der aktuellen Pressekonferenz. Gerne hätte er das Ende der Pandemie und aller Massnahmen ausgerufen. Aber nun seien die Spitäler wieder sehr gefordert. Daher gehen neue Massnahmen in Konsultation.
Der Bundesrat möchte allen ruhigere Festtage ermöglichen. Also Abstandhalten, Händewaschen, Lüften - und Impfen.
Berset: Alles schwierig, Mittelweg finden. Nicht alles zulassen, aber auch nicht ganz harte Massnahmen. In den nächsten Wochen würden wir sehen, ob Omikron positiv oder negativ sei. Die Situation sei nicht einfach. Er will eine Überlastung der Spitäler verhindern.