Unter dem Begriff #Geschichtsrezeption versteht man die vielfältigen und komplexen Prozesse, bei denen Ereignisse, Persönlichkeiten, literarische Werke, künstlerische Produkte oder ....
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Solche Rezeptionsvorgänge tragen daher auch zu Stereotypisierungen bei, die die Narrative und die Bilder, die dadurch entstehen in der rezipierenden Kultur annehmen können.
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Gleichzeitig werden weitere Rezeptionsprozesse von existierenden #Stereotypen und Gemeinplätzen beeinflusst – jede Darstellung einer vergangenen Epoche muss von ihrem Zielpublikum als solche erkannt werden...
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... und der darzustellenden Epoche zugeschrieben werden – sie muss daher den Erwartungshorizonten des Publikums entsprechen (aber nicht zwangsläufig historischen Erkenntnissen), die eben durch solche Gemeinplätze geprägt sind.
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Der Begriff #Geschichtsrezeption stammt aus den Literaturwissenschaften, und bes. der sog. #Rezeptionsästhetik – diese basiert u.a. auf der philosophischen Hermeneutik von Hans-Georg Gadamer. Besonders erfolgreich ist der Begriff zuerst in den #Altertumswissenschaften gewesen.
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... Hier wurde er genutzt, um das Nachleben der #Antike (und zuerst der griechischen und der römischen Antike in der westlichen Welt) zu untersuchen. Seit wenigen Dekaden wird der Begriff vermehrt in Bezug auf andere Epochen und andere Kulturkreise verwendet.
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Was leistet also der Begriff der #Rezeption für die #PublicHistory? Zunächst einmal: Die Möglichkeit der Zuschreibung bestimmter Motive, visueller Darstellungen, Narrative usw. einer historischen Epoche bildet die Basis der Erkennbarkeit von Geschichte.
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Das ist Voraussetzung dafür, dass ein Publikum in der Lage ist, solche historischen #Darstellungen einzuordnen und auch eigene historische Kenntnisse und Kompetenzen zu erweitern - oder eben das eigene #Geschichtsbild zu bestätigen.
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Ein Beispiel: Der #Römergruß, wie wir ihn aus unzähligen Filmen kennen (sorry für das grisselige gif). Ihr ahnt es schon, aber die Römer haben sich nicht so gegrüßt.
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Die Geste, mit der sich ein Redner die Aufmerksamkeit des Publikums sichert, ist erst im Kino der #Stummfilmzeit zu einer Darstellung der Begrüßung unter antiken Menschen geworden.
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Sehr schnell wurde aber über das Medium Kino diese Geste zu einem Inbegriff des antiken Roms; Im faschistischen Rom wurde dieser Römergruß im Alltag aufgegriffen – als Teil des Mythos des „Dritten Roms“ und der Wiederbelebung des Römischen Reiches unter Mussolini.
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Rezeptionsstudien sind also unglaublich hilfreich, um zu erkennen, welche populären Bilder und Performanzen, aber auch Meisternarrative populäre Vorstellungen von Geschichte in der Gegenwart prägen.
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Sie sind ein hilfreiches und zentrales Werkzeug der Analyse und Dekonstruktion gegenwärtiger und vergangener (populärer) Geschichtskulturen. Und sie helfen ebenso, die historische Bedeutsamkeit dieser Produktionen zu erklären.
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Eine neue SneakPeak zu den #SchlüsselbegriffederPublicHistory. Heute geht es um #Performativität; einen vielschichtigen Begriff, der gerade für die Public History ein enormes analytisches Potenzial bereit hält.
Los geht's!
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Ob wir im #Schlachtenpanorama dem immersiven Effekt des Dabeiseins unterliegen oder als Reenactors die Schlacht von #Gettysburg nachspielen: Geschichte wird gemacht, ihre Produktion und Rezeption geschieht performativ.
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Den Begriff „performativ“ prägte John L. Austin. Er wollte verdeutlichen, dass im Akt des Sprechens Handlungen vollzogen werden. Ein Beispiel: Die Schiffstaufe, die mit dem Wurf einer Flasche gegen den Schiffsrumpf und den Worten „Ich taufe dieses Schiff ...“ vollzogen wird.
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Eine neue sneak-peak gibt es auch diese Woche für die #schlüsselbegriffederpublichistory. Heute geht es um die #historische#Imagination. Dieser Begriff hilft, historisches Erleben, Emotionalisierungen u auratische Erfahrungen einzuordnen.
Los geht's mit einem Beispiel: 1/ 16
Als der deutsch-jüdische Autor Peter Weiss im Dezember 1964 das erste Mal in die Gedenkstätte und das Museum Auschwitz reiste, versuchte er mit allen seinen Sinnen sich am historischen Ort ein Bild vom millionenfachen Mord zu machen.
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Das Bild, das er im Kopf hat und in Worte fasst, zeugt nicht von objektiver Bestandsaufnahme oder exakter Beschreibung der Ausmaße des Verbrechens, sondern von dem Ringen darum, dem Erleben der Opfer so nah wie möglich zu sein. 3/ 16
Die Studierenden unsere #Forschungsklasse#Welterbe an der @UniCologne präsentieren heute im Symposium die Ergebnisse ihrer Arbeit. Sie haben sich ein Semester intensiv mit unterschiedlichen Ansätzen der #heritage Forschung auseinandergesetzt...1/
2/ ein eigenes Forschungsprojekt zu einem #Welterbe oder eine potentiellen Welterbestätte entwickelt, eine Feldforschungsphase vor Ort absolviert und in einem weiteren Semester in interdisziplinären Teams diese Forschung ausgewertet.
3/ Heute sehen wir die Ergebnisse in verschiedensten Formen: so etwa einen Dokumentarfilm über die türkische Stadt Mardin...
After joining the wonderful conference #sfbmeetspublichistory yesterday and today in the morning, tonight we end the #IBLS International Blended Learning Seminar on #Europes#colonial#past. It is great to see all the teachers and students from Poland, France, Switzerland ...1/x
Heute startet die Tagung "Akademische Geschichtsschreibung und Public History", die eigentlich an der @unibielefeld stattgefunden hätte, nun aber digital. Jürgen Büschenfeld begrüßt die fast 70 Tagungsteilnehmer_innen und stellt den #SFB Praktiken des Vergleichens vor.
And @brunoverbergt explains the change of concept the @africalmuseumbe implemented in the last 6 years.
Discussion point: can a new architecture help to enforce a change of concept (decolonization) within the @africamuseumbe ? We take a look at a new pavillion with a framed "vista" to focus on the meaning on the old museum buildings...